Trophäenjagd & Hund
Europas größte Jagdmesse erlaubt zuvor untersagte Gatterjagd-Angebote.

In Dortmund fand vom 28. Januar bis 2. Februar die größte Jagdmesse Europas »Jagd & Hund« statt. Geboten wurden Produktvorstellungen, Hundevorführungen und die Möglichkeit, Jagd-InfluencerInnen persönlich zu treffen. Manche dieser Angebote werden von TierschützerInnen scharf kritisiert. Dazu gehören Trophäenjagdreisen, die unter anderem mit Abschüssen bedrohter und geschützter Tierarten werben. Beanstandet wird außerdem, dass in den Teilnahmebedingungen der Messe kein Verbot von Angeboten für Gatterjagden mehr zu finden ist. Diese wurden bei der Messe 2017 nach einer auch vom Deutschen Jagdverband (DJV) begrüßten Resolution der Weltnaturschutzorganisation (IUCN) gegen eine Züchtung von Löwen für Gatterjagden untersagt. Bei dieser auch innerhalb der JägerInnenschaft umstrittenen Praktik werden Tiere in einem eingezäunten Gebiet gehalten und erlegt – wobei das Gebiet, das als Gatter eingezäunt ist, sehr unterschiedlich groß sein kann.
Nicht nur die Jagdmesse, sondern auch der Dortmunder Oberbürgermeister Thomas Westphal ist Kritik seitens von Tierschutzorganisationen ausgesetzt. 2023 wurde eine von ihm zur Wahl 2020 versprochene Ethikkommission eingesetzt, sie sollte sich unter anderem mit einer ethischen Beurteilung der Messeangebote beschäftigen. Bisher geschah laut der Tierschutzorganisation Pro Wildlife nichts. Eine im November 2024 gestellte schriftliche Anfrage von 23 Tier- und Naturschutzorganisationen bezüglich des Arbeitsfortschritts der Kommission blieb bislang unbeantwortet.
Heute ist gesellschaftlich umstritten, ob Freizeitjagd grundsätzlich noch berechtigt ist. In der Rubrik Pro & Kontra ist im BIORAMA #69 ein Kommentar erschienen, der für die Freizeitjagd plädiert, wie auch einer gegen die Jagd als Hobby.