Wir waren in Brünn im Saunahotel – ein Wellness Bericht

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Am Wochenende schnell mal Wien verlassen und entspannen fahren? Kein Problem. Mit guter Zeitplanung schafft man es in 2,5 Stunden ins Infinit Maximus Resort nach Brünn. Wir waren da. 

Zugegeben: Mein Freund und ich sind weder besonders große Wellness-Anhänger noch Sauna-affin oder gar  – erfahren. Der Gedanke, mit allerhand nackten Leuten auf engem Raum zusammen zu schwitzen, lässt uns trotz Hitze eher erschaudern und grundsätzlich ängstigen uns etwaige Bakterien und Pilze sowie die Angst vor akuter Langeweile. Der Einladung ins Infinit Maximus Hotel nach Brünn sind wir trotz aller Vorbehalte – und bepackt mit Reiseliteratur – gefolgt. Positiv fiel gleich einmal auf, dass sich das Entspannungsmekka auch ohne Auto gut erreichen lässt. In Brünn ist man vom Wiener Hauptbahnhof in 1,5 Stunden, darauf folgt eine ausgedehnte Straßenbahnfahrt und dann noch ein kurzer abenteuerlicher Ritt im hoteleigenen Shuttlebus – mehr oder weniger ein Großraumtaxi, das dank Chauffeur, an dem ein Formel-1-Fahrer verloren gegangen ist, in Windeseile die engen und kurvigen Straßen zum Resort hinaufbrettert. Hinauf, weil das Resort, erhaben irgendwo im nirgendwo unweit vom Brünner Stausee gelegen ist. Guter Blick auf die Natur, wenig Ablenkung – so soll das ja bei Entspannung auch sein.

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Sauna Hobbits

Von unserem Zimmer-Balkon aus konnten wir auf die Outdoor-Saunalandschaft sehen, die von jemandem gestaltet wurde, der wohl einmal zu oft Herr der Ringe gesehen hat. In runden Hobbit-artigen Höhlen sind die unterschiedlichen Outdoor-Saunen zu finden, ein künstlicher See bietet zusätzlich zu den reichlich vorhandenen Duschen Abkühlung. Auch Indoor bietet der Wellness Bereich einige Schmankerln – von der finnischen Sauna bis zum türkischen Dampfbad gibt es alles, was das globalisierte Saunierer-Herz begehrt. Whirlpool, echter Pool, Ruheräume und der Spa-Bereich, in dem man sich unterschiedliche Massagen gönnen kann, sind natürlich auch vorhanden. Das ganze Angebot durchzutesten braucht also sicherlich einen guten halben Tag – danach kommt man irgendwann drauf, dass man sich ja auch einen Cocktail bestellen kann, den man – Dekadenz olé – direkt im Pool schlürfen kann. Das war dann auch eher die Wellness-Definition, die uns besonders interessiert hat. Wenn man mal die ersten Berührungsängste abgelegt hat, stört auch das permanente Umgebensein von nackten Menschen nicht mehr; man hat zur Kenntnis genommen, dass jeder seinen eigenen Stil hat, die zur Verfügung gestellten Laken um den Körper zu wickeln – Entspannung stellt sich ein. Förderlich sind dabei sicherlich auch die meditativen Klänge, die aus kleinen Boxen über das ganze Areal dringen. Die meisten Leute, die man beim lustwandeln beobachten kann – ja, es wirkt wirklich ein bisschen wie im alten Rom mit all den weißen Togen – kommen sicherlich öfters hier her. Es sind mehr Männer als Frauen, wobei der Pärchenanteil durchaus auch hoch ist – ein unangenehmes Gefühl kommt dabei aber nicht auf. Die langen Öffnungszeiten (bis 22.30) des Wellness-Bereichs machen es möglich, dass die Locals auch noch nach der Arbeit einige Stunden entspannen können – das zahlt sich schon aus.

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Das Personal ist zwar nicht unbedingt herzlich, aber freundlich-professionell – zu beanstanden gibt es hier jedenfalls nichts. Die Sauberkeit lässt sich lobend erwähnen – all unsere anfänglichen Ängste waren schnell verflogen. Im Hotelkomplex – der etwas absurderweise auch mit einer Bowling Bahn aufwartet– ist auch noch ein Restaurant untergebracht, in dem sich anständig essen lässt. Die Portionen sind groß, die Qualität solide, das Angebot zwar nicht ganz 08/15 aber eben auch nicht außergewöhnlich.

Fazit

Im Infinit Maximus Resort fühlt man sich ein bisschen wie in einem Vapiano: Es ist zwar alles gut, aber nicht es fehlt das gewisse Extra. Das Wellness-Hotel ist kein liebevoll geführter Familienbetrieb oder ein Luxuspalast. Doch das macht das Hotel zu einem kostengünstigen Wochenendziel und irgendwie sympathisch. Für ein entspannendes Wochenende reicht das allemal – vor allem, wenn man den Ausflug dazu nutzt, sich Brünn anzusehen, oder mal wieder Sport zu machen – die Möglichkeit Tennis zu spielen, gibt es zum Beispiel direkt vor Ort.


Hier geht es zur Website des Infinit Maximus Resorts.

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