Hunger.Macht.Profite.9 – Westösterreich-Highlights

Die globalen Zusammenhänge der Agrar- und Lebensmittelproduktion besser verstehen können? Die Filmtage zum Recht auf Nahrung helfen dieses Jahr bereits zum neunten Mal durch kritische Dokumentarfilme und anregende Diskussionen.

Bereits zum neunten mal jähren sich die Filmtage zum Recht auf Nahrung - Hunger.Macht.Profite.9. Bild. Filmtage zum Recht auf Nahrung.

Laut Informationen der UNO und FAO hungern weltweit aktuell 821 Millionen Menschen – das entspricht elf Prozent der Weltbevölkerung. In welchem Zusammenhang die industrielle Landwirtschaft und unser Lebensstil mit dem weltweiten Hunger, dem Landraub und der Zerstörung von zentralen Lebensräumen stehen, veranschaulichen die Filmtage zum Recht auf Nahrung – Hunger.Macht.Profite.9 auf der Leinwand, aber auch in ihrem Rahmenprogramm.

Bereits zum neunten Mal beleuchten die VeranstalterInnen des Festivals FIAN, ÖBV (»Österreichische Berg -und KleinbäuerInnen Vereinigung«), Attac und normale.at, die aktuellen Problematiken und zahlreiche kritische Fragen rund um das globale Agrar- und Ernährungssystem durch Dokumentarfilme. Österreichweit findet die Veranstaltungsreihe zwischen dem 15. November und dem 10. Dezember statt. Schon in die letzten Jahren zeigte das Festival, wie sich mit Nahrungsmitteln Profit erwirtschaften lässt. Im Rahmenprogramm des diesjährigen Festivals werden außerdem fünf Österreichpremieren in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark, Tirol und Vorarlberg veranstaltet.

Wir haben vorab eine Auswahl der interessantesten Filme und Veranstaltungen erstellt, die du in Vorarlberg und Tirol auf keinen Fall verpassen solltest.

Das Grüne Gold

Bild: Filmtage zum Recht auf Nahrung.

Die kommerzielle Nachfrage nach Anbauflächen steigt weltweit rapide – besonders Äthiopien ist ein beliebtes Ziel der Ackerwirtschaft. Mit dem Wunsch und der Hoffnung auf hohe Exporteinnahmen und einem besseren Wohlstand verpachtet die äthiopische Regierung Millionen Hektar Ackerland an ausländische Investoren.

Keine positiven Folgen für die Natur und die BäuerInnen

Die umweltpolitischen Folgen sind jedoch alles andere als positiv. Durch die Zwangsumsiedelungen verlieren Millionen BäuerInnen ihre Lebensgrundlage. Das intensive Landwirtschaften führt zu einer Überforderung der Böden: Der Boden ist eine natürliche Ressource mit begrenzten Kapazitäten. Durch das ständige Bewirtschaften und dem Einsatz schädlicher Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmittel kann sich der Boden nicht mehr erholen. Um auf diese Missstände aufmerksam zu machen, erhebt der äthiopische Umweltjournalist Argwan, unter großer Gefahr, seine Stimme. Der schwedische Regisseur Joakim Demmer zeigt in seinem Film »Das Grüne Gold« wie die einen Menschen um ihre Existenz und ihr Zuhause kämpfen, während die anderen auf große Gewinne spekulieren.

In der Hoffnung auf Profite verkauft die Regierung Ackerland an ausländische Investoren. Bild: Filmtage zum Recht auf Nahrung.

In Our Hands (In unseren Händen)  – Österreichpremiere

In Großbritannien mussten in den letzten zehn Jahren bereits über 33.000 landwirtschaftliche Betriebe schließen. Bild: Filmtage zum Recht auf Nahrung.

Die Landwirtschaft in Großbritannien steckt in einer Krise. Innerhalb eines Jahrzehntes mussten mehr als 33.000 bäuerliche Betriebe schließen. Der Film »In unseren Händen« porträtiert eine Gruppe BäuerInnen, die sich zu der Gruppe der »Landworkers’ Alliance« zusammenschließen um Wiederstand gegen das industrielle Agrarsystem zu leisten. Unter dem Gesichtspunkt des bevorstehenden Brexit versuchen sie durch eine alternative Landwirtschaft ihre Existenz und Lebensgrundlage zu retten. Der einstündige Dokumentarfilm führt die ZuseherInnen durch die Felder und Obstplantagen Großbritanniens.

Die Gruppe »Landworkers‘ Alliance« versucht, sich in der alternativen Landwirtschaft. Bild: Filmtage zum Recht auf Nahrung.

 

No Rio e No Mar (Kein Fluss und kein Meer) – Österreichpremiere

»Ihla de Mare« war früher eine bunte und lebensfrohe Insel. Nun fürchten die BewohnerInnen um ihre Existenz. Bild: Filmtage zum Recht auf Nahrung.

»No Rio e No Mar«: Die paradiesische Insel »Ihla de Mare« im brasilianischen Bundesstaat Bahia erstrahlte einst durch ihre Schönheit und die Lebensfreude ihrer BewohnerInnen. Heute gilt sie als Hotspot der Erdölindustrie. Weil das Meer, als Konsequenz der massiven Ölindustrie, zunehmend verschmutzt wird, sterben die Fische und Muscheln – die FischerInnen verlieren ihre Lebensgrundlage. Gemeinsam mit dem Anwalt Marcos Brando protestieren die beiden willensstarken Frauen Eliete Paragaçu und Marizelia Lopes gegen das Business der Ölkonzerne und gegen die schwachen Regulierungen und Kontrollen der Regierungsbehörden.

Der Dokumentarfilm zeigt den Protest der InselbewohnerInnen gegen die Ölindustrie. Bild: Filmtage zum Recht auf Nahrung.

Filmvorstellungen:

»Das Grüne Gold«
30. 11., 20.00, Theatersaal im Hotel Tipotsch Stumm, Tirol (Diskussion im Anschluss!)

»In Our Hands«
 4. 12., 20.00, Altes Kino Rankweil, Vorarlberg

»No Rio e No Mar«
28. 11. 19.00, Die Bäckerei – Kulturbackstube Innsbruck, Tirol (Diskussion im Anschluss!)
8. 12., 19.30, RIO Kino Feldkirch, Vorarlberg (Diskussion im Anschluss!)

Das Programm aller Veranstaltungen für Tirol und Vorarlberg findest du hier.
Das Programm aller Veranstaltungen in Tirol findest du hier.

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