Grün gedruckt

Notebook, Internet, Drucker – heutzutage zählt das beinahe zur Standardausstattung eines Haushalts, sogar Laserdrucker finden sich in steigender Zahl im privaten Bereich. Zum ökologischen Fußabdruck der Geräte tragen auch die Verbrauchsmaterialien bei, die im Regelfall als Sondermüll gelten und oft mit den Geräten in Entwicklungsländern wie Ghana entsorgt werden.

Alleine in Deutschland werden jährlich 8 Millionen Tonerkartuschen verbraucht. Druckertoner ist ein krebserregender Feinstaub, auch allergische Reaktionen sind bekannt. Beim Tintenstrahldrucker ist die Gesundheitsgefahr geringer, den Kontakt mit der Tinte sollte man aufgrund der eingesetzten Schwermetalle trotzdem vermeiden.

Um den Verbrauch dieser Stoffe zu reduzieren, bieten sich eine Reihe von Möglichkeiten an. Der einfachste Schritt ist die Vermeidung von unnötigen Ausdrucken. Mit dem gesparten Geld könnte man z. B. in einen besseren Monitor investieren, um dort längere Dokumente lesen zu können.

Aus Umweltsicht sind Recycling-Kartuschen den Original-Kartuschen vorzuziehen. Zum einen wird durch das Mehrweg-Prinzip der Ressourcenverbrauch verkleinert (in einer Tonerkartusche stecken ca. 3 Liter Erdöl), zum anderen gibt es inzwischen mehrere Wiederbefüller, die ihre Produkte mit Umweltzeichen wie dem Blauen Engel zertifizieren lassen und so dem Umweltgedanken Rechnung tragen.

Eine weitere Möglichkeit zur Einsparung des kostbaren Produkts (Druckertinte gehört im Literpreis zu den teuersten Flüssigkeiten der Welt) bieten Programme an, die das auszudruckende Dokument analysieren und optimieren, um so bis zu 70% gegenüber der Normaleinstellung zu sparen und trotzdem ein für den Privatgebrauch ausreichendes Bild erzeugen. Die Programme vereinfachen auch den beidseitigen Ausdruck oder das Drucken mehrere Seiten auf ein Blatt.

Studenten der Humboldt Universität Berlin haben sich mit dieser Problematik intensiv auseinandergesetzt und ein innovatives Start-Up gegründet, um das Drucken insgesamt umweltfreundlicher zu machen. Unter Ecodoc.net finden sich der Online-Shop für Tonerkartuschen und Tintenpatronen als auch das Programm, das sich als zusätzlicher Drucker in das Windows-System integriert. Eine 30-Tage-Testversion steht bereit.

Möglicherweise gibt es in Zukunft auch Veränderungen bei den verwendeten Rohstoffen: 40% des Toners besteht aus Erdöl, die ein amerikanisches Unternehmen erfolgreich durch Soja ersetzt hat.

TEXT Franz Knipp

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