Welcher Fisch darf (noch) auf den Teller?

Foto: © Greenpeace/ Alex Hofford

Foto: © Greenpeace/ Alex Hofford

Greenpeace zeigt im aktualiserten Einkaufsratgeber für Speisefisch eine Auswahl, die man ohne schlechtes Gewissen genießen kann. Rezepte von Sarah Wiener gibt’s oben drauf. Und das Ganze auch als Mobilversion für’s Smartphone!

Was wurde bewertet?

Die diesjährige Bewertung von Greenpeace, die gemeinsam mit Wissenschaftlern ausgearbeitet wurde, umfasst 110 gängige Speisefisch-Arten, und zwar aus Wildfang und Aquakultur. Bei der Meeresfischrei (Wildfang) werden neben dem „Gesundheitszustand“ der Fischbestände auch die direkten Umweltauswirkungen der Fangmethoden oder das Vorhandensein von Fangquoten und Kontrollen berücksichtigt. Bei Aquakulturen wurden Menge und Herkunft des Futters, Herkunft der Setzlinge und Einhaltung von Menschenrechten beurteilt.

Ergebnisse, Empfehlungen und Rezepte

Im Vergleich zum letzten Jahr sind empfehlenswerte Ausnahmen bei Kabeljau, Seelachs, Seeteufel, Schwarzem Heilbutt und Zander hinzugekommen. Einzelne Empfehlungen zu Hering, Weißem Thunfisch und Forelle fielen jedoch in der neuen Bewertung weg. Erstmals wurde in den Einkaufsratgeber der Amerikanische und Europäische Hummer aufgenommen: Er gilt mit wenigen Ausnahmen als nicht empfehlenswert.

Neben einer Orientierungshilfe für den Fischeinkauf bietet der Greenpeace-Fischratgeber dieses Jahr auch Rezepte für ökologisch bewusste Fischgerichte, die von Star-Köchin Sarah Wiener stammen.

Mit der Mobil-Version fürs Smartphone kann man sich auch unterwegs informieren, ob im Supermarkt oder im Restaurant.

Vollständige Produktkennzeichnung

Bei vielen Fischprodukten fehlt eine vollständige Produktkennzeichnung, so werden Rückverfolgbarkeit und bewusster Einkauf erschwert. Greenpeace fordert daher von Einzelhandel und Fischindustrie Transparenz über alle Verarbeitungsstufen durch Anbringen einer vollständigen Kennzeichnung. Dazu gehören: der Handelsname, der lateinische Name, das Fanggebiet, das Sub-Fanggebiet, die Fangmethode und der Tracking-Code.

Zertifikate

Mittlerweile gibt es eine Reihe an Zertifikaten für Fischprodukte. Das „Marine Stewardship Council“ (MSC) zertifiziert nachhaltige Wild-Fischereien, das „Global G.A.P.“ und das „Aquaculture Stewarship Council“ (ASC) hingegen Ware aus ökologischer Aquakultur. „Friend of the Sea“ (FOTS) zertifiziert beides. Es gibt jeodch auch Siegel, die von Greenpeace bisher noch nicht bewertet wurden (wie z. B. die von Naturland zertifizierten Wild-Fischereien und Aquakulturen).

Aus der Sicht von Greenpeace haben alle vier untersuchten Zertifizierungen Stärken und Schwächen. Da der Verbaucher bei keinem der genannten Siegel bedenkenlos auf nachhaltige Produkte vertrauen kann, wird empfohlen auch zertifizierte Produkte mit dem Greenpeace-Fischratgeber zu vergleichen.

 

HIER geht’s zum Fischratgeber 2014.

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