Gemüse am Balkon, geht das?

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Ja, das geht! Mit der geeigneten Pflanzenauswahl, die an das Kleinklima angepasst ist, guter Erde und ei paar Naturgarten-Tricks.

Letztes Jahr haben wir ein Naschkistl für das Fensterbrett gemacht. Doch wieviel Gemüse geht auf kleinen Balkonen noch?

Dafür ausschlaggebend sind neben dem Platzangebot auch die Lichtverhältnisse und das Kleinklima. Die Standortbedingungen auf Terrassen und Balkonen sind speziell und oft sehr extrem. Eingeengt im Topf, machen Sonne, Trockenheit und Kälte den Pflanzen eher zu schaffen als im Garten. Doch kann man die Gegebenheiten auch nützen: Eine südseitige Lage mit viel Sonne und Hitze kommt wärmeliebenden Pflanzen wie zum Beispiel Paradeisern, Paprika und Melanzani zugute.

Ist der Balkon eher schattig, werden Salate und andere Blattgemüse gepflanzt. Auch Radieschen, Brokkoli und sind hier einen Versuch wert.

Eher unkompliziert und ziemlich sicher im Balkonkistl gedeihen Pflücksalat, Spinat (als baby leaf ernten), Rucola und Gartenkresse. Diese kann man auch beständig nachsäen. Radieschen, Walderdbeeren bzw. Monatserdbeeren liefern bis in den Herbst hinein wohlschmeckende Früchte. Auch Kräuter wie Zitronenmelisse und Minze kommen mit kleineren Gefäßen noch gut zurecht.

Mehr Platz als ein Balkonkistchen brauchen Erbsen, Bohnen und Karotten sowie die oben genannten Paradeiser, Melanzani und Paprika und Physalis/Erdkirsche.

Radieschen am Balkon. (Bild: Johanna Hagenleithner)

Wie Pflanzen wohnen wollen

Generell sind helle Pflanzentröge empfehlenswert und die Pflanzen sollten nicht vor dunklen Wänden stehen, da sich diese Orte zu stark aufheizen. Pflanzgefäße gibt es aus Ton, Holz und Kunststoff in vielen verschiedenen Ausführungen. Während Gefäße aus Ton umweltfreundlich sind und aufgrund ihrer Schwere dem Wind gut standhalten, trocknet die Erde in ihnen schneller aus. Kunststoff hingegen hält die Erde länger feucht, ist aber nicht so umweltverträglich. Wichtig in jedem Gefäß sind Wasserabzugslöcher im Boden. Sie verhindern Staunässe und die Pflanzen bekommen so keine nassen Füße. Auf den Boden des Pflanzgefäßes kommt eine Drainageschicht aus Tonscherben, Kies oder kleinen Steinen. Dann wird mit gutem Substrat aufgefüllt. Eine qualitativ hochwertige Erde ist sehr wichtig für ein gesundes Pflanzenwachstum und eine reiche Ernte. Hier sollte nicht gespart werden. Wer torffreie und bio-zertifizierte Erden kauft, leistet einen Beitrag zum Schutz der Moore und des Klimas. Die Größe des Pflanzgefäßes richtet sich nach den Pflanzen. Stark wachsendes Gemüse braucht zum Beispiel einen Topf mit mindestens 30cm Durchmesser. Genügsamere Kräuter kommen dafür auch mit weniger Platz aus. Grundsätzlich gilt, je größer das Gefäß, desto weniger muss gegossen und gedüngt werden, da mehr Erdmasse mit Nährstoffen und Wasser vorhanden ist.

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Gesunde Pflanzen durch organische Düngung & Mulchen

Wir empfehlen organischen Dünger, da dieser die Nährstoffe langsam freisetzt, was den Pflanzen gut tut und sie gesund und stark macht. Das kann in Form von Kompost sein, oder Sie besorgen sich organischen Flüssigdünger im Fachhandel. Komposttee ist ebenfalls für Pflanzen in Gefäßen geeignet und leicht in der Anwendung zu handhaben.

Übrigens: eine dünne Mulchschicht tut auch oder gerade besonders Balkonpflanzen gut, denn sie schützt die Erde vor dem Austrocknen durch starke Sonnenbestrahlung und Wind. Sie können dafür Rasen/Grünschnitt oder Flachsschäben verwenden. Mediterranen Pflanzenschätzen tut auch eine Mulchung mit Kies oder Steinen gut, da diese die Wärme speicheren. Erdbeeren mögen ein Bett aus Stroh, das zusätzlich den Vorteil hat, dass die Früchte nicht auf der Erde aufliegen und so schön sauber bleiben.


Infos: www.naturimgarten.at

„Natur im Garten“ Telefon: +43(0)2742/74 333

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