everydayclimatechange – Mit Instagram für mehr Awareness

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© Everydayclimatechange / Instagram

Social Media hat viele Facetten. Nicht alle sind gut, manche dafür um so besser, wie zum Beispiel der Instagram-Account Everydayclimatechange

Hinter dem Account steckt James Whitlow Delano, ein Reportagenfotograf aus den USA. Als potentielle Projektplattform hat er Instagram entdeckt, als er das offizielle Profil des International Center of Photography übernahm. Zur selben Zeit wurde er auch auf ein anderes Projekt aufmerksam, dass den initiierenden Anstoß wecken sollte: Während einem französischen Fotografie-Festival lernte er Peter DiCampo, Mitbegründer von EverydayAfrica, kennen. Überzeugt von der Idee, Instagram als professionelle Fotokampagne zu nutzen, gründete Delano Everydayclimatechange.

Seit 2014 halten auf diesem Account Sechs Fotografen  sieben Kontinenten den Klimawandel mit ihrer Kamera fest. Und der Instagram-Community gefällt’s: Über 31 000 Abonnenten verfolgen täglich den Fotostream und damit die verschiedenen Facetten der Klimakatastrophen: Dürre im Süden von Sudan, Überschwemmungen auf den Philippinen, Luftverschmutzung in Indonesien, Gletscherschmelzen im Himalaya-Gebirge – die Liste der geposteten Fotos ist genauso lang wie die verheerenden Folgen des anthropogenen Klimawandels.

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Screenshot von Everydayclimatechange auf Instagram

Keine Spur von „Slacktivism

Dass ein Instagram-Account nicht die Welt retten kann, ist dem Gründer James Delano sehr wohl bewusst. Er hält aber absolut nichts vom Social-Media-Phänomen des Klick-Aktivismus‘, bei dem bloße Likes und Teilnahmezusagen zählen. Delano verwendet dafür einen besonderen Ausdruck, der nennt es „Slacktivism„, eine Wortkombination aus „slacker“ (dt.: Faulenzer)  und „activism„. Damit gemeint sind alle Smarphone-Zombies, die auf reale Aktion in Zeiten virtueller Möglichkeiten gerne verzichten und Online-Petitionen als das höchste ihrer politischen Gefühle ansehen. Diese Masse soll Everydaclimatechange nicht ansprechen. Viel mehr möchte Delano Tag für Tag ein klein bisschen mehr Bewusstsein für Klimakatastrophen auf der ganzen Welt bilden, egal mit wie vielen Likes – die betreffen mittlerweile laut Delano nämlich schon jeden einzelnen von uns.

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Müllverschmutzung auf den Philippinen © Everydayclimatechange / Instagram

Everydayclimatechange auf der Photoville in New York City

Und allen, die gerade zufällig im Big Apple verweilen, ist das Photoville-Festival in zu empfehlen, wo auch Everydayclimatechange vertreten ist. Bis Sonntag, den 20.September, kann man sich neben den viele verschiedenen Ausstellern die auch die Everydayclimate-Fotos  im Brooklyn Bridge Park ganz genau ansehen.

Mit dem Hashtag #everydayclimatechange kann man übrigens auch seine eigenen Fotos verlinken und damit seine eigenen Klimaeindrücke mit Instagram teilen. 

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Massentierhaltung in Brasilien © Everydayclimatechange / Instagram

 

 

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