Wagenplatz: Dreck ist Freiheit

Bild: Franz Bergmann Werani

Bild: Franz Bergmann Werani

Der Dokumentarfilm „Dreck ist Freiheit“ begleitet über drei Jahre fünf Menschen in ihrer experimentellen Wohnform am Wagenplatz. Die Freiheit rollt davon und wird doch eingezäunt.

Mit „Dreck ist Freiheit“ machen die Filmemacher Birgit Bergmann, Steffi Franz und Oliver Werani das Wagenplatz-Leben, wie schon in ihrem ersten Dokumentarfilm „Treibstoff“, zum Thema. „Dreck ist Freiheit“ begleitet die Bewohner und Bewohnerinnen der Wagenburg Hafenstraße. Alltags-Idylle und Herausforderungen, denn ohne (Plumps)Klo, Wasser und Internet kommt auch die alternative Lebensform nicht aus. Die Infrastruktur wird jedoch selbst bestritten.

Bild: Franz Bergmann Werani

Bild: Franz Bergmann Werani

Über mehrere Jahre hinweg begleiten die Filmemacher die Wagenburg: Oliver Werani ist selbst Bewohner und Steffi Franz fühlt sich bald schon so als Teil der Gemeinschaft, dass auch sie in einen Wagen zieht. Die anfangs noch in gebastelter Ästhetik gebauten Wägen weichen über die Jahre immer avancierteren Ausstattungen und Gefährte. Das lässt die Betrachter mit der Frage zurück: Warum Wagenplatz? Ist die Freiheit in einem eingezäunten kleinen Gebiet am Rande der Stadt wirklich größer als in einer Mietwohnung im Stadtinneren? Lohnt sich der Aufwand tatsächlich? Denn schlussendlich sind es hier wie da Menschen, die das Leben in einer Gemeinschaft regeln müssen und sich am Abend doch gerne in ein bequemes Heim zurück ziehen oder mit anderen feiern. Wahrscheinlich ist es die Gemütlichkeit, denn die Zeit scheint langsamer zu vergehen – das zu zeigen, nimmt sich der Film viel Zeit.

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„Dreck ist Freiheit“
Dokumentarfilm
Österreich 2013, 80 Min.
www.facebook.com/dreckistfreiheit

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