Die bedrohte Art der Woche: Das Saola

BILD: © David Hulse/WWF-Canon

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Bedrohte Unbekannte: Erst vor 20 Jahren wurde das Saola 1992 auf einer gemeinsamen Expedition mit dem vietnamesischen Fortministerium entdeckt – und gilt seither als Mysterium. So überraschend der Fund, so wenig ist auch über das Waldrind mit spitzen Hörnern bis zu 50 Centimetern bekannt. Nur einige wenige Exemplare wurden bisher in der freien Wildbahn gesichtet. Die IUCN stuft die Saola als „stark gefährdet“ ein.

Als den Wissenschaftlern vom WWF und des vietnamesischen Forschungsministerium während einer Inspektion des Naturschutzgebietes Vu Quang, zwei lange gerade Hörner gezeigt wurden, erwarteten sie nicht eine neue Tierart zu entdecken. Das scheue Säugetier lebt ausschließlich in den Annamiten, eine Region die sich über Teile von Vietnam und Laos erstreckt, sowie in Zentralvietnam. Das Saola ist Mitglied der Familie der Boviden, zu der auch Antilopen, Büffel, Bisons, Rinder, Ziegen und Schafe gehören. Erkennen kann man das Saola an seinen ungewöhnlich langen Hörnern und der weißen Zeichnung im Gesicht. Es erreicht ein Gewicht zwischen 80 bis 100 Kilogramm.

Saola or Vu quang ox (Pseudoryx nghetinhensis); Hanoi, Vietnam

BILD: © David Hulse/WWF-Canon

Unbekannt und trotzdem in Gefahr

Obwohl erst 1992 entdeckt, weiß man bis heute sehr wenig über die neue Großsäugetierart. Eines steht jedoch außer Frage: Es ist stark bedroht. Optimistische Schätzungen gehen von einigen hundert Saolas aus. Die Populationsgröße könnte sich jedoch auch bereits nur noch im zweistelligen Bereich bewegen. Hauptbedrohung ist Wilderei und Jagd. Auch der Lebensraumverlust lässt die Zahl der Saolas schrumpfen. Neben der Arbeit gegen Wilderei und Lebensraumverlust steht auch Forschung auf der Agenda. Denn, desto mehr wir über die Saola wissen, desto besser können wir sie schützen.

 

„Das Geschäft mit dem Tod – das letzte Artensterben?“

23. Oktober 2013 – 21. April 2014
Naturhistorisches Museum (NHM)
Burgring 7, 1010 Wien

Die Sonderausstellung informiert über das menschengemachte Artensterben. Dabei werden der Verlust von Lebensräumen, schwindende Ressourcen und sich verändernde klimatische Bedingungen, genauso wie Wilderei und der illegale Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten als Gründe für den Rückgang von Biodiversität thematisiert. In Kooperation mit dem NHM und dem WWF präsentiert BIORAMA in einer neuen Online-Rubrik „Die bedrohte Art der Woche“ wöchentlich eine vom Aussterben bedrohte Tierart.

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