Demeter Weintage: Individualität als Gemeinsamkeit

Demeter Österreich veranstaltet von 25. bis 27. Februar die Internationalen Demeter Weintage im Wiener MQ. Inklusive einer Weinmesse mit 60 WinzerInnen.

Smybolbild zu den Demeter Weintagen mit einer Weinflasche
BILD: Weingut Sepp Moser

Der Weinbau und die WinzerInnen spielen in Österreich, sowie in anderen Ländern, wenn es um biodynamische Landwirtschaft und Demeter geht, eine große Rolle. In Österreich sind von insgesamt 266 Demeter-Mitgliedern rund 90 Weinbäuerinnen und -bauern. In Frankreich sind es laut Niki Moser, einem Vorstandsmitglied von Demeter Österreich, sogar zwei Drittel aller Demeter-Mitglieder. Von 25. bis 27. Februar veranstaltet Demeter Österreich nun im Wiener Museumsquartier die Internationalen Demeter-Weintage mit Vorträgen, einer Exkursion, sowie einer Weinmesse mit rund 60 internationalen Weingütern, deren Weine verkostet werden können und auf der man mit vielen WinzerInnen und Winzern direkt ins Gespräch kommen kann.

Weinblüte
Bild: Weingut Sepp Moser.

Klare Regeln

Wieso gerade das Thema Wein, wenn es um biodynamischen Weinbau geht, so groß ist, ist für Niki Moser, der im Jahr 2000 das Familienweingut Sepp Moser übernommen und 2006 auf biodynamische Landwirtschaft umgestellt hat, leicht erklärt: »Wein reagiert gut auf biodynamische Landwirtschaft und die Konsumenten setzen sich beim Wein – bisher mehr als bei Kartoffeln und anderen Produkten – intensiv mit dem Geschmack oder Themen wie Terroir auseinander.« Er ist seit einigen Jahren Teil des Vorstands von Demeter Österreich und beobachtet hier großes Interesse und einen Wandel: »Immer mehr KonsumentInnen wollen wollen Authentisches, Puristisches auf ihren Tellern und ihren Gläsern haben. Demeter-Lebensmittel und Weine schlagen genau in diese Kerbe. Uns ist es wichtig, die biodynamische Landwirtschaft aus dem esoterischen Eck zu holen.« Der Ursprung des biodynamischen Landbaus geht zwar auf Impulse des Anthroposophen Rudolf Steiner zurück, die Details und Regeln für die ganzheitliche Demeter-Landwirtschaft werden aber seit rund hundert Jahren permanent weiterentwickelt. Die biodynamische Methode wird in weltweit über 60 Ländern praktiziert. Die Bäuerinnen und Bauern und haben sich einer weitestmöglichen Kreislaufwirtschaft verschrieben, durch die Humus aufgebaut und somit lebendige Böden erhalten werden. Die internationalen Grundregeln werden vom BFDI (Biodynamic Federation Demeter International) festgelegt, einzelne Länder können für sich darüber hinaus strengere Regeln für ihre nationalen Verbände vereinbaren. Alle Demeter-Mitglieder sind biozertifiziert, erfüllen darüber hinaus aber noch strengere Richtlinien. So ist etwa in Demeter-Weinkellern nur ein Bruchteil der Behandlungsmittel zugelassen, die in konventionellen und auch biologischen Betrieben zur Anwendung kommen dürfen. Dieser minimalistische Zugang sorgt für Niki Moser für »authentische und kaum manipulierte« Produkte – und so eben auch Weine.

Schafe im Weingarten
Bild: Weingut Sepp Moser.

Vielfalt

Österreichische Demeter-Weine sind immer spontanvergoren, wenig oder gar nicht geschwefelt, viele sind unfiltriert und unbehandelt. Dies bedeutet umgekehrt nicht, dass dabei nur Naturweine oder Orange-Weine entstehen. Viele Demeter-Weine zeigen klassische Charakteristik mit viel Persönlichkeit. Gemeinsam ist den Winzern, fragt man Niki Moser, eine »Suche und Sehnsucht nach Individualität«. »Die Weinwelt ist bis vor 10, 15 Jahren immer langweiliger, weil gleichförmiger geworden. Mittlerweile ist sie immer öfter ökologischer, aber auch individueller. Unsere Gemeinsamkeit ist die Pflege der Vielfalt«, fasst er zusammen. Diese Entwicklung kommt international gut an und Österreich genießt hier von Nordeuropa ausgehend, aber auch weit darüber hinaus, einen hervorragenden Ruf, was diese spannende Weinentwicklung betrifft. Demeter und der biodynamische Weinbau sind für Niki Moser ein »Vehikel« um dieses Ziel zu erreichen. »Wichtig ist das Ergebnis, richtig gutschmeckender Wein.«

Der 25. und 26. Februar im Rahmen der Internationalen Demeter Weintage richten sich an Fachpublikum und WinzerInnen, aber auch an alle an biodynamischer Landwirtschaft, Biodiversität und Permakultur Interessierte.

Am Montag, 27. Februar, ab 13 Uhr gibt es die Möglichkeit, im Rahmen der Weinmesse die Produkte von über 60 Weingütern aus 8 Nationen zu verkosten. Aus Österreich sind dabei einige persönliche Favoriten wie Christoph Hoch, Schmelzers, Matthias Hager, Michi Lorenz, Weninger, Uibel und noch viele andere dabei.

Weinmesse
27. Februar 2023 ab 13 Uhr, Museumquartier Wien
Eintritt: 55 Euro


Offenlegung: BIORAMA ist Partner der Internationalen Demeter Weintage.

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