Biodynamischer Wein immer beliebter

Bild: flickr.com/Mimolalen CC BY-NC-SA 2.0

Bild: flickr.com/Mimolalen CC BY-NC-SA 2.0

Der diesjährige Internationale Bioweinpreis zeichnete so viele Weine aus, wie nie zuvor: insgesamt 666. Diese Zahl ist aber keinesfalls ein schlechtes Omen, vor allem nicht für den biodynamischen Wein.

Denn von den Weinen, die sich ab sofort mit Großem Gold, Gold, Silber oder einer Empfehlung schmücken dürfen, wurden rund 20 Prozent biodynamisch hergestellt. Im Vergleich zu den Vorjahren ist damit ein deutlicher Trend zu erkennen: Biodynamischer Wein ist im Kommen. Wir haben uns gefragt: Was zeichnet diese besondere Art von Weinbau eigentlich aus?

Kein Traktor, keine Maschinen, keine Reinzuchthefen. Stattdessen: Back to the roots! Der biodynamische Weinbau verzichtet auf modernen Schnickschnack und arbeitet ganz traditionell. Dazu gehört eine Menge Handarbeit. Vom Wickeln und Schneiden der Reben bis hin zur selektiven Ernte erfolgt alles per Hand. Und auch der Weinbergschlepper hat ausgedient. Um physikalischen Bodendruck zu vermeiden, kommt statt dem Traktor wieder das Pferd zum Einsatz.

Statt mit dem Traktor geht's mit dem Pferd auf den Weinberg. Bild: flickr.com/Gypsy Cob - CC BY-NC-ND 2.0

Statt mit dem Traktor geht’s mit dem Pferd auf den Weinberg. Bild: flickr.com/Gypsy Cob – CC BY-NC-ND 2.0

Doch das Herzstück des biodynamischen Weinbaus bilden spezielle Präparate, wie Hornmist und Hornkiesel. Bei der Herstellung des Hornmists wird frischer Kuhdung in ein Kuhhorn gefüllt und einige Zeit vergraben. Später wird besagter Kuhdung mit Wasser vermischt und auf dem Weinberg verteilt. Ähnliches gilt für den Hornkiesel: Hier wird zermahlener Bergkristall in ein Kuhhorn gefüllt, vergraben, mit Wasser vermischt und auf die Weinreben gesprüht. Wissenschaftlich ist die Wirkung solcher Präparate nicht nachgewiesen. Doch ob es nun die viele Handarbeit, der Verzicht auf Technik, der Hornmist oder die Kombination aus allem ist: Es funktioniert. „Die biodynamisch hergestellten Weine haben eine Originalität an sich, die ich als Genießer sehr schätze“, so Martin Darting, Weinexperte und Verkostungsleiter des Internationalen Bioweinpreises 2014.

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