Bio in Japan: Ein österreichischer Produzent auf der BioFach Tokyo

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Diese Woche findet in Nürnberg wieder die BioFach als Weltleitmesse für die gesamte Biobranche statt. Der steirische Essigmacher Tino Pölzer ist seit einigen Jahren nicht mehr als Aussteller dabei, dafür präsentierte er seine Produkte Ende letzten Jahres auf dem japanischen Spin-Off, der BioFach in Tokyo. Wir sprachen mit ihm darüber.

 

BIORAMA: Was hat Sie bewogen, auf der BioFach Tokyo als Aussteller teilzunehmen? Was waren die Erwartungen?

Tino Pölzer: Wir sind durch einen Importeur bereits in Japan vertreten, es ist dies bereits unser dritte Teilnahme an der Biofach Tokyo. Somit war die Teilnahme in diesem Jahr in erster Linie als Werbemaßnahme und zur Kundengewinnung  im Einzelhandel wie auch zur Präsentation neuer Produkte und ein Test dieser, wie sie bei den japanischen Konsumenten ankommen.

Ist die BioFach Tokyo rein für japanisches Publikum oder kommen auch Interessenten aus anderen fernöstlichen Ländern?

Es kommen kaum Besucher anderen asiatischen Ländern, Zielgruppe ist der japanische Markt.

Man hört von einer enormen Bewegung im Biobereich nach den Atomkraftwerksunfällen von Fukushima. Ist das gerade auf so einer Messe spürbar und bemerkt man das auch im Stadtleben abseits der Messe?

Der Biomarkt in Japan steht noch ganz am Beginn. Die Biofach im Jahr 2011war noch viel stärker von den Ereignissen von Fukushima geprägt, dh. ein wesentlich stärkerer Besuch und ein viel größeres Interesse als in diesem Jahr. Grundsätzlich muss man sagen, dass der japanische Konsument im Allgemeinen viel mehr auf Qualität bei Lebensmittel achtet als der durchschnittliche europäische Konsument.

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Welche Möglichkeiten hat man als europäisches Unternehmen in Japan?

Der Vertrieb in Japan funktioniert eigentlich nur mit einen Importeur vor Ort, für den Einzelhändler ist es viel zu mühsam, die bürokratischen Hürden zu überwinden, oder überhaupt die Importlizenz zu erlangen. Die Bürokratie ist – gelinde gesagt – enorm.

Österreich wird von heimischer Seite immer wieder als  „Bio-Weltmeister“ ausgelobt.  Ist die österreichische Biokompetenz in Fernost spürbar? 

Sagen wir so — die Kompetenz österreichischer Lebensmittel und der Ruf derselben ist enorm hoch. Grundsätzlich sind japanische Bioproduzenten und auch Konsumenten in hohem Maß daran interessiert, von unserem Erfahrungsschatz zu lernen.

Wie haben die Japaner Ihre Essigprodukte und auch z.B. den Trinkessig aufgenommen?

Oishi! Also köstlich oder sehr gut! Das hören wir im Zusammenhang mit unseren Produkten ständig.  Trinkessige sind in Japan allgemein bekannt und werden auch sehr gerne getrunken.

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Bio-Essigspezialitäten aus der steirischen Essigmanufaktur Pölzer sind im gut sortierten Biohandel erhältlich, sowie im Webshop des Erzeugers. Im Juli 2014 kann man seine Produkte auch wieder im Rahmen der BIORAMA Fair Fair verkosten und erstehen (von selbiger Veranstaltung 2012 stammen auch die hier abgebildeten Fotos).

www.essigkultur.at

 

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