Being Bio # 5: Blut und Wasser geschwitzt


Radfahren in Wien ist grauenhaft, schrecklich, unzumutbar, ja lebensgefährlich.

Als ich so die Hernalser Hauptstraße zwischen LKWs, fahrenden und parkenden Autos, Straßenbahn und Müllabfuhr entlang radle fiel es mir schwer, mich zu entscheiden, wovor ich mehr Angst hatte. Unfall, Hitzeschlag, Abgasvergiftung alles möglich und früher oder später wohl auch wahrscheinlich. Ich kann ihn mittlerweile verstehen, den Groll, den die Radfahrer gegen die Autofahrer hegen. Nicht nur, dass Wien ohnehin sehr spärlich mit Radwegen gesegnet ist; nein, die Pseudo-Radwege, in Form von schmalen roten Streifen am Fahrbahnrand gelten wohl insgeheim, unter Autofahrern, als Abstellplatz für Ladetätigkeiten.

Ein leidiges Thema

Autofahrer schimpfen über Radfahrer, Radfahrer über Fußgänger, Fußgänger über Autofahrer und andersrum. Es fiel mir vorher nie auf, aber keiner achtet auf den anderen, es wird geschrien, beleidigt, geflucht und getreten. Ich wechsle die Fahrbahn und frag mich: Wo sind die Altruisten hin?

Stop and go, ähh drive

Trotz des ständigen Bremsens und Fahrbahnwechselns bin ich mit dem Rad 15 Minuten schneller, als mit den öffentlichen Verkehrsmittel (ob am Ziel oder im Krankenhaus ist noch nicht vollständig geklärt). Bei einer Strecke von acht Kilometer kann sich das echt sehen lassen. Der Haken bei der Sache: Bin ich mal zu Hause angekommen, bringen mich an diesen Hundstagen keine zehn Pferde zurück auf den Sattel. Auch sollte man bei 30 Grad im Schatten nicht unbedingt auf dem Weg zu einer Verabredung sein. Hochroter Kopf und Schweißflecken sind nicht unbedingt das, was man gemeinhin als attraktiv bezeichnet. In Kombination mit meinem, na ja, minderschönen Helm schrecke ich mich regelmäßig vor mir selbst. Ach ja außerdem hat sich mein Duschpensum von einmal auf mindestens zweimal täglich erhöht.

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