Alles ist offen

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Unter dem Motto „Open Everything?“ startet heute das zu einer Institution gewordene Elevate Festival in Graz. Die Musik- und Kunst-Linie des Festivals stellt sich ebenso wie der Diskurs-Teil die Frage nach eigensinnigen Wegen, Strategien und Innovationen in Sachen Gesellschaft, Demokratie, Kunst und Kultur.

Mit der Wahl der Locations hatten die Veranstalter schon seit den Anfängen einen speziellen Bonus gegenüber anderen Festivals: im Herzen des Grazer Schloßbergs finden sich der Dom, der Tunnel und weiter Richtung Schloßbergscheitel das Dungeon. Alle drei Orte könnten als Filmkulissen genauso wie als (Alb-)Traumlandschaften dienen. Sicher ist, dass die Verbindung von Veranstaltungsort Schloßberg, dem Festivalnamen „Elevate“ (für „erheben“) und das stets außergewöhnliche Kunst-, Musik-, Film- und Diskursprogramm seines Gleichen sucht. Das Festival liefert Jahr für Jahr eine Potpourri aus handverlesenen, qualitativen und vor allem abseits des Mainstreams stehenden Künstlerinnen, Künstlern, Denkerinnen und Denkern.

Am diesjährigen Elevate wird das Gehirn des Festivals wieder das Forum Stadtpark sein, wo vier Tage lang mit Vorträgen, Diskussionen, Filmen und Workshops die Köpfe arbeiten werden. Die große Überschrift der Openness ist ein zweischneidiges Schwert, das einerseits für neue Formen der Demokratie, der Befreiung und andererseits für totale Überwachung und das Ende der Privatsphäre stehen kann. Der Diskurs-Teil des Festivals macht sich auf diese Grauzonen zu hinterfragen und alle Aspekte der „Open-Bewegung“ zu durchleuchten: sei dies nun in der Landwirtschaft mit Saatgut, in der Software und Hardware, in offenen, freien Streetmaps, in der Wissenschaft, wo Forschung und deren Ergebnisse offengelegt werden können oder aber auch der „gläserne Mensch“, das Privatleben jeder und jedes einzelnen, unsere Daten, die leicht zu Geld gemacht werden könnten.

Als zweites Motto neben „Open Everything?“ darf die Ekstase herhalten. Internationale Künstlerinnen und Künstler und heimische experimentelle Geister werden die beweglichen Beine des Festivals sein: Da wären einerseits zu Kult avanchierte Größen wie Lil’Louis, Move D und Jon Hopkins und andererseits in Marginalität werkende Künstler wie Felix Kubin, Bobby Krlic alias The Haxan Cloak und die Niederländerin Xosar. Auch österreichische Künstler, u.a. der Gastkurator Dorian Concept, Wegbegleiter des Elevate von Beginn an, Ogris Debris, Didi Kern/Quehenberger, Ritornell & Mimu und Hella Comet sind wunderbare Zutaten des Festivals. Die Visualisierung von Musik ist eng verbandelt mit der Wahrnehmung von Sounds, daher gibt es auch heuer wieder heimische Spitzen-VJs wie OchoReSotto, luX & orjo und Hand mit Auge zu sehen.

Ebenso gibt es heuer wieder das hoergeREDE-Festival für Literatur, Sound und Performance, u.a. mit Ann Cotten, bulbul, Electric Indigo und Dat Politics, in Zusammenarbeit mit dem Kulturzentrum bei den Minoriten.

Ein kleines, aber deswegen nicht zum Übersehen verleitendes Programm ist das Elevate Lab mit fabelhaften Workshops und Musik-Talks, die zum praktischen Mitmachen und Diskutieren auffordern.

 

Elevate Festival

Music, Arts and Political Discourse

23. – 27. Oktober 2013, Graz

http://2013.elevate.at/home/

 

 

 

 

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