6 Dinge, die Du über Glyphosat wissen solltest

Screenshot: Tote Tiere - Kranke Menschen

Screenshot: Tote Tiere – Kranke Menschen

Glyphosat ist das weltweit meistverkaufte Unkrautvernichtungsmittel. Als es vor 40 Jahren auf den Markt kam, galt es als unbedenklich für Tier, Mensch und Umwelt. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen jedoch Gegenteiliges. 6 Fakten, die du kennen solltest. 

Der menschliche Körper als Glyphosat-Speicher

Aktuelle Tests haben Glyphosat im menschlichen Körper nachgewiesen. 182 Urinproben von Menschen aus 18 europäischen Ländern wurden in einem deutschen Labor untersucht. Sie zeigen, dass in 45 Prozent aller Proben Glyphosat-Rückstände zu finden sind. In Malta sogar in 90 Prozent der Proben, in Österreich sind 30 Prozent der Urin-Proben mit dem Unkrautvernichtungsmittel belastet.

Zu bedenken gibt außerdem die erlaubte Tagesdosis (ADI – acceptable daily intake) von 0,3 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht, die im Rahmen der Zulassung festgelegt wurde. Einige Hersteller sehen jedoch Werte zwischen 0,05 und 0,15 mg/kg als unproblematisch an. Und eine unabhängige Studie schlägt sogar einen Wert von 0,025 mg/kg vor.

Spritzen was das Zeug hält

Ursprünglich wurde Glyphosat im Kampf gegen Unkraut eingesetzt. Vermehrt wird es seit einigen Jahren jedoch auch zum „Totspritzen“ von Getreide kurz vor der Ernte eingesetzt. Totgespritzt wird deshalb, damit man das Getreide rasch und gleichmäßig trocken bekommt und so den Erntevorgang und die Lagerung erleichtert. Folgen dieses verheerenden Vorgangs sind Pestizidrückstände am Ernteprodukt. Glyphosat dringt in alle Bestandteile der Pflanze ein, sowohl in Blätter als auch in Samen. Von dort ist es weder durch Abwaschen noch durch Erhitzen bzw. Einfrieren entfernbar. Glyphosat-Rückstände verbleiben etwa ein Jahr lang in Lebens- und Futtermitteln.

Erhöhte Fehlgeburtenrate, gestiegene Krebsraten, Beeinflussung des menschlichen Hormonsystems

Tierversuche legen nahe, dass 15 bis 30 Prozent des in der Nahrung enthaltenen Glyphosats vom menschlichen Körper aufgenommen werden. Es kann in Blut und Körpergewebe nachgewiesen werden und während der Schwangerschaft auch die Blut-Plazenta-Schranke überwinden. Erschreckend ist außerdem, dass sich ein Prozent des Glyphosats noch eine Woche nach der Aufnahme im Körper nachweisen lässt.

Studien aus Südamerika ergaben, dass die Wahrscheinlichkeit, ein fehlgebildetes Kind zu gebären für Frauen die in unmittelbarer Nähe zu Glyphosat-besprühten Feldern leben, doppelt so hoch ist. Auch die Fehlgeburtenrate ist während der Sprühperiode in Südamerika erhöht. Ebenso wird vermutet, dass Glyphosat ein hormonell wirksamer Stoff ist und das menschliche Hormonsystem negativ beeinflusst. Schon geringste Mengen hormonell wirksamer Chemikalien können in der Schwangerschaft zu irreversiblen Folgen führen. Darüber hinaus wurde in Laborversuchen gezeigt, dass Glyphosat die Fähigkeit der Zelle, ihre DNA exakt zu kopieren und zu vervielfältigen, beeinflusst. Dies führt potenziell zu genetischen Mutationen und einem erhöhten Krebsrisiko. Eine weitere Studie zeigte, dass in Gebieten, in dem mit Glyphosat verändertes Soja angebaut wird, die Krebsraten in den letzten zehn Jahren um das Vierfache gestiegen sind.

Lebensmitteluntersuchungen sind Mangelware

Auch wenn Glyphosat das weltweit am häufigsten eingesetzte Pestizid ist, wurden bis vor kurzem noch immer keine Lebensmitteluntersuchungen auf Glyphosat-Rückstände durchgeführt. Andererseits wurden jedoch die gesetzlichen Höchstwerte in beispielsweise Mais, Weizen und Roggen seit den 1990er Jahren um das 2- bis 200-fache angehoben.

Flora und Fauna in Gefahr

Da Glyphosat nicht nur unerwünschtes „Unkraut“ abtötet, sondern jede Pflanze auf dem gespritzten Feld, sind die Auswirkungen des Unkrautvernichtungsmittel auf die Ackerflora und Ackerfauna enorm. Die Beikräuter sind aber Nahrungsgrundlage für unzählige Insekten und Vögel. Eine Folge davon ist, dass die biologische Vielfalt durch den steigenden Glyphosat-Einsatz abnimmt. Außerdem gelangt das Pestizid durch Auswaschung und Erosion in Bäche, Flüsse und ins Grundwasser, wo es zum Problem für Wasserlebewesen wird. Eine weitere Studie konnte bei Karpfen, die Glyphosat ausgesetzt waren, geschädigte Leberzellen nachweisen. Auch die Belastung des Bodens ist bedenklich: Glyphosat kann in seiner chemisch aktiven Form im Boden verbleiben und von Mikroben abgebaut werden. Dadurch kann es wiederum zu Beeinträchtigungen der biologischen und chemischen Prozesse im Bereich der Pflanzenwurzeln kommen.

Wer von der Zulassung profitiert…

Auch wenn Glyphosat für den EU-weiten Einsatz zugelassen wurde, gibt es keine eigenen Sicherheitstests der zuständigen Behörden. Stattdessen fließen hauptsächlich Studien von Firmen wie Monsanto, Syngenta und Co in den Zulassungsprozess ein. Groteskerweise sind die Originaldaten nicht zugänglich und können daher nicht von unabhängiger Stelle überprüft werden – die Hersteller berufen sich dabei auf ihre „Geschäftsgeheimnisse“.

Aufgrund des allgegenwärtigen Einsatzes von Glyphosat kann davon ausgegangen werden, dass ein Großteil der Bevölkerung dem Düngemittel ausgesetzt ist.

Weitere Informationen über die Gefahren des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat findet ihr hier und hier.

Die Doku „Tote Tiere – Kranke Menschen“ beschäftigt sich mit dem Thema Glyphosat und deckt dabei noch ungeahnte Folgen für Tier, Mensch und Umwelt auf.

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