„Ich gebe zu, ich war am Anfang entzückt,…

…aber der Radhelm zwickt und drückt nur dann nicht, wenn man sich bückt.“ Ok, das muss ich wohl erklären – für alle, die vorschnell meinen: „Dann kauf dir halt einen, der passt!“ Darum geht es nicht. Vor zwei Jahren habe ich mir einen Fahrradhelm zugelegt – einen der gut sitzt, der gut ausschaut und mich bei Unfällen gut schützen soll. Sicherheit am Fahrrad ist wichtig, klar. Das mit dem Helm ist aber so eine Sache, denn er ist lästig. Wenn ich vom Rad runter steige, muss ich ihn mit mir herumschleppen. Wenn ich aufs Rad aufsteige, zerstört er meine Frisur. Und wenn ich das Rad mal über Nacht irgendwo parke und öffentlich nach Hause fahre, bleibt er garantiert irgendwo liegen. In meinem Freundeskreis, der zu Vorsicht und Sorgfalt neigt (ja, auch den gibt es), ist es deswegen schon oft zu hitzigen Diskussionen gekommen. Denn ich trage ihn nicht, meinen Fahrradhelm. Das schlechte Gewissen sitzt mir dennoch im Nacken. Radhelme können ja immerhin Leben retten. Können Sie das? Die Meinungen gehen dabei massiv auseinander. Die internationale Vereinigung „Bicycle Helmet Research Foundation“ wiegt auf ihrer Website sehr ausführlich und fundiert Pro und Contra ab. Die Tendenz dabei erleichtert mein Gewissen: Helme sind keine Sicherheitsgarantie. Der Verkehrsclub Österreich, der sich für sichere und ökologisch verträgliche Mobilitätslösungen einsetzt, plädiert zwar auch nicht für eine Radhelmpflicht, empfiehlt Eltern aber ihren Kindern einen Helm aufzusetzen. Für und wieder, für und wieder. Gewissen hin oder her. Wie gut, dass hierzulande jeder selbst entscheiden darf, ob und welchen Helm er sich beim Radfahren auf den Kopf schnallt.

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