So schön kann vegan sein

Nicole Noli Bild: Deargoods

Nicole Noli
Bild: Deargoods

 

Nicole Noli ist Inhaberin von Deargoods, einem Concept Store für tierfreundliche, menschenfreundliche und umweltfreundliche Produkte. In unserer Interview-Reihe zum Thema Eco-Fashion haben wir mit ihr über vegane Mode gesprochen.

 

BIORAMA: Nicole, du hast im Jahr 2012 drei Stores für vegane Mode- und Lifestyleprodukte eröffnet. Alle unter dem Namen Deargoods. Wie bist du darauf gekommen?

Nicole Noli: Das mit der Mode war eher Zufall. Ich hatte vor, ein Geschäft mit veganen Lebensmitteln zu eröffnen. Und zwar aus der festen Überzeugung, dass Mensch, Tier und Umwelt eine Einheit bilden, die wir schützen müssen. Während meiner Recherche habe ich wunderschöne vegane Mode- und Lifestyleprodukte entdeckt und mir wurde klar, dass man den Leuten mit diesen Produkten am ehesten das Fleisch vom Teller ziehen kann.

Schöne Produkte, um Kunden einen veganen Lifestyle schmackhaft zu machen?

Absolut. Und um Veganern Produkte anzubieten, die ökologisch und sozialverträglich produziert sind. Da greift man nämlich gerne mal auf umweltschädlichen Plastikmist zurück. Ich weiß noch, wie ich mir vor Jahren ein paar vegane Schuhe kaufte und später realisierte, dass ich gerade pures Erdöl an den Füßen trage. Ich möchte mit Deargoods Alternativen anbieten.

Concept Store mit gutem Gewissen: Hier der Deargoods-Shop in München.

Concept Store mit gutem Gewissen: Hier der Deargoods-Shop in München.

Musst du deinen Kunden den Background deines Sortiments oft erklären?

Ich schätze mal, dass die Hälfte weiß, was ökofaire Mode ist. Und etwa ein Drittel meiner Kunden lebt vegan oder ist zumindest affin. Trotzdem führen wir sehr viele Gespräche. Wir merken aber auch, dass vegane Produkte immer positiver aufgenommen werden. Zum Beispiel galt Kunstleder immer als minderwertig. Heute haben die Leute damit kein Problem mehr.

Kann Kunstleder denn ökologisch sein?

Ganz ohne Polyurethan geht es noch nicht, aber es hat sich technologisch schon viel getan. Taschen von Matt & Natt beispielsweise sind zu einem Großteil aus recyceltem Plastik. Eine bessere Ökobilanz als konventionelles Leder haben die allemal.

Aber man wird in deinem Store nicht schief angeschaut, wenn man kein Veganer ist?

Natürlich nicht. Ich betrachte den veganen Lebensstil als Richtlinie. In unserer heutigen Welt gibt es keine Notwendigkeit mehr tierische Produkte zu konsumieren. Dennoch hat jeder seine Vorlieben. Ich liebe zum Beispiel Käse. Ganz ehrlich: ich esse ihn auch gerne mal. Aber ich ziehe eine ganz klare Grenze dann, wenn Tiere sterben oder leiden müssen. Das ist für mich absolut tabu.

 

www.deargoods.com

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