Krawallwasser reloaded.

Mineralwasser? Mineralwasser, ganz genau. Der Sommer kommt, beziehungsweise ist schon da und Mineralwasser ist der beste Durstlöscher auf Erden. Deshalb haben wir ein paar Flaschen genauer unter die Lupe genommen.

Nichts Aromatisiertes, keine »near water«-Spompernadeln. Nichts Stilles und kein Mittelstand. Natürliches Mineralwasser, pur und prickelnd. Soda-Stream hatte als DIY-Ding eine Wildcard für die Endrunde. Zwei im Spiel sind Bio-Wässer. Nachdem mit bio traditionell »aus biologischer LANDWIRTSCHAFT« gemeint ist und Wasser kein landwirtschaftliches Produkt ist, mussten beide Anbieter erst einmal Regeln erarbeiten, was Biowasser ist und können muss.

Was kann an Mineralwasser bio sein?

Manche dieser Regelungen sind sinnvoll (Verbot chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel in Quellnähe), andere sind teilweise sinnvoll (schonender Umgang mit Ressourcen bei Produktion und Abfüllung) und wiederum andere muten eher seltsam an. Vor allem, wenn von »Wasser-Ernte« und »Öko-Wasserbauern« gesprochen wird. Hier geht es aber ohnehin um anderes: Wie schmecken die Wässer und wozu taugen sie als Wasser zum Aufspritzen?

Welche Marke an Mineralwasser sprudelt am besten?

Mineralwasser ist im Sommer das perfekte Erfrischungsgetränk. Wir haben uns ein paar Marken angeschaut. Bild: istock.com/rep0rter, istock.com/browndogstudios.

1 – Zurück zum Ursprung, Tauernquelle prickelnd

Nach Neumarkter Lammsbräu, die waren tatsächlich die ersten, hat jetzt auch Hofer ein Bio-Mineralwasser im Regal. Und es wäre nicht Werner Lampert, gäbe es nicht auch gleich die entsprechenden (strengen) Prüf-Nach-Kriterien, die Regionalität, kurze Transportwege und Nachhaltigkeit gewährleisten. Leider immer noch in der Plastikflasche. Man kann schließlich nicht alles haben. Geschmack & Perlage. OK. Plusminus.

2 – Vöslauer prickelnd

Rein kulinarisch gesehen ist das Vöslauer das absolute Hammerwasser. Dabei trifft dieser Superlativ die Sache nicht ganz. Das Wasser punktet nämlich mit Understatement. Sensorisch eine feine Salzigkeit, die Perlage von unwahrscheinlicher Finesse. Was hier aus der Flasche rinnt ist nichts weniger als das ideale Spritzweinwasser. Die filigranen Bläschen verstärken die Weinaromatik und erfrischen ohne Ende. Solo kann man vom Vöslauer deutlich mehr runterleeren als von vielen anderen Wässern.

Mineralwasser als Zutat im Spritzer.

Für den perfekten Spritzer braucht man nicht nur den richten Wein, sondern auch gutes Mineralwasser. Bild: Gewürztraminer Juice Spritzer auf flickr.com / City Foodsters

3 – Römerquelle prickelnd

Wer erinnert sich nicht an die laszive Werbung der Römerquelle. Vieldeutige Blicke, Ménage-à-trois, Sünde. Eine eisgekühlte Flasche Römerquelle war fast so etwas wie das erste Signal zur Verführung. Nicht ohne Grund. Die Römerquelle ist – mit Abstand – das spritzigste heimische Mineralwasser. Die Perlage sprudelt am Gaumen in alle Richtungen, der etwas geringere Anteil an Hydrogenkarbonat sorgt dafür, dass dem Muskateller die spitzen Zähne gezogen werden. Das Ergebnis: Muskatellerspritzer satt!

4 – San Pellegrino

O. K., es ist eine Marke, die zu irgendeinem Konzern (wahrscheinlich böse) gehört, der selbst wieder zu einem noch größeren Konzern (ziemlich sicher böse) gehört. Aber nachdem es zwischen Scheibbs und Nebraska keinen Italiener gibt, der kein San Pellegrino auf der Karte hätte, hier ein paar Gedanken dazu: Es ist nicht umsonst ein italienischer Klassiker. Das Wasser versprüht Lebensfreude, weil es über feinste Perlen verfügt. Im Glas sieht das fast aus wie Schaumwein. Dazu ist es mineralisch, kühl und hochgradig erfrischend.

Welche Mineralwasser Markeschmeckt wie?

Wie schmecken und perlen die verschiedenen Mineralwässer? Bild: istock.com/krarndaev

5 – Neumarkter Lammsbräu, BioKristall

Es waren die, die den Stein ins Rollen brachten. Seit die Lammsbrauer aus Neumarkt ihr bio-zertifziertes Mineralwasser auf den Markt brachten, reisst die Diskussion darüber nicht ab. Blendet man Sinn aus und beschränkt sich auf die Sinnlichkeit, muss man den Bayern unendlich dankbar sein. Das BioKristall ist nämlich ein hochgradig mineralisches (!) und fein perlendes Mineralwasser, das bei Lammsbräu nicht umsonst Grundlage für alle möglichen Getränke ist.

6 – Soda Stream

Hat fast jeder daheim, ist quasi die Syphonflasche der Generation Y+. Der Vorteil: geht nicht so schnell aus, weil die Patrone einige Dürste lang hält. Außerdem bietet Soda Stream lebendige Perlage und enormen Trinkspaß. Die Nachteile: jede Menge Plastik, die Qualität ist vom Leitungswasser abhängig und vom Hersteller werden jede Menge aromatisierter und sinnbefreiter Zuckersirupe angeboten. Die kann man sich getrost sparen.

VORGESCHLAGENE ARTIKEL DER REDAKTION