Limoni’s: Von Smoothies und veganen Müslis

Bild: Max Neuhold

Bild: Max Neuhold

 Am 20. Oktober hat das Limoni’s in der Josefstädter Straße im achten Bezirk in Wien eröffnet und möchte „Slow Food Beine machen“. BIORAMA traf auf Alexandar Gadjaj und unterhielt sich mit ihm über die Nachbarschaft mit dem Leberkas Willi, das vegane Angebot und regionales (Um)Bauen.

BIORAMA: Was macht ein Health-Food-Restaurant zum Health-Food-Restaurant? Welche Maßnahmen setzen Sie?

Alexandar Gadjaj: Es hat auf Facebook keine anderen Bezeichnungen gegeben, deswegen. Aber an und für sich produzieren wir gesunde Ware. Bei uns gibt es nichts, von dem man sagen könnte, es ist ungesund. Wir verarbeiten ausschließlich Bio-Produkte, sind aber noch nicht bio-zertifiziert. Wir verwenden auch keinen Rohr- und Rübenzucker. Gesüßt wird mit Ahornsirup, Agavendicksaft und Birkengold. Wir versuchen weitgehend auf Fette zu verzichten, wo immer es geht. 80 Prozent der Produkte sind vegan. Wir verkochen auch keine tierischen Fette. Insofern passt der Titel „Health Food Restaurant“ schon, finde ich.

Woher beziehen Sie Ihre Produkte? Welchen Stellenwert hat Regionalität für Sie?

Wir beziehen unsere Obst- und Gemüsesorten im Wesentlichen von Biomartin, der ist vielleicht einigen ein Begriff vom Yppenplatz.  Das andere Obst und Gemüse, das Biomartin nicht liefern kann, beziehen wir aus Eferding, vom Biohof Achleitner. Von dort bekommen wir Ananas, Zitronen, Bananen, etc. Wir schauen, dass diese Produkte hauptsächlich aus Italien und Spanien kommen, soweit das möglich ist. Bei uns ist auch Saisonalität ein Thema. Man wird im Limoni’s keine Erdbeeren oder keinen Rhabarber finden, wenn nicht gerade die Zeit dafür ist.

Bild: Max Neuhold

Das Lokal ist im Schnelldurchlauf entstanden. Besteht das Konzept schon länger?

In meinem Kopf gab so etwas Ähnliches schon vor vier, fünf Jahren. Da habe ich mich aber noch nicht getraut, das umzusetzen und auch das Finanzielle hat gefehlt. Letztes Jahr im Dezember habe ich mich dann dazu entschlossen, das Konzept zu Papier zu bringen. Im Februar darauf habe ich dann das Lokal gefunden und der Umbau wurde sechs Monate geplant. Dann haben wir das Ganze innerhalb von elf Wochen umgesetzt.

Sie haben auch beim Umbau des Lokals auf Regionalität geachtet. Was hat das konkret für die Arbeitsmaßnahmen bedeutet?

Das war ganz einfach. Ich habe einen einzigen Handwerker aus dem Burgenland ausgewählt, weil ich ihn gut kenne. Alle anderen Firmen waren aus Wien, obwohl natürlich auch Angebote von außerhalb gekommen sind. Günstiger war es zwar nicht, aber ich kann nur jedem empfehlen, auf Anbieter aus der Region zu bauen. Es ist einfacher in der Kommunikation und es standen alle immer flott zur Verfügung.

Sie wollen „Slow Food Beine machen“. Bedeutet Slow Food nicht eigentlich auch, sich Zeit für den Genuss zu nehmen und nicht mit dem To-go-Becher gleich wieder am Sprung zu sein?

Ich bin da schon einmal dafür kritisiert worden, aber es ist so: Wir haben uns ein Angebot überlegt, von dem wir denken, dass es gesund ist. Man kann es hier konsumieren und es funktioniert schnell. Der Widerspruch zwischen der Bezeichnung Slow Food und dem, dass es schnell mitgenommen werden kann, ist uns bewusst. Man sollte diesen Spruch vielleicht auch nicht so ernst nehmen, für uns ist es eher ein Marketing-Gag.

In Ihrem Angebot findet man viele vegane Lebensmittel. Kommt das aus einer persönlichen Überzeugung heraus?

Ja, schon. Das war von Anfang an im Konzept enthalten, war allerdings etwas schwer umzusetzen. Wir wollen keinesfalls verschwenderisch mit tierischen Produkten umgehen und die Menschen merken oft gar nicht, dass ein Gericht eigentlich vegan ist. Unsere Grundprodukte sind vegan: Das Brot ist vegan, die Saucen sind vegan. Es werden immer nur Fleisch oder Käse zum veganen Produkt hinzugefügt. Wir möchten, dass in Erzeugnissen, in die nichts Tierisches hineingehört, auch nichts davon versteckt drinnen ist.

Wie geht es mit Ihrem Nachbarn, dem Leberkas Willi?

Die Nachbarschaft funktioniert super. Wir sind ja nicht der Meinung, dass man keinen Leberkäse essen soll. Der Mensch kann essen, was er will. Wir sind einfach dazu da, um das Repertoire zu erweitern.

Bild: Max Neuhold

Limoni’s
Josefstädter Straße 73
1080 Wien

www.limonis.at

VERWANDTE ARTIKEL