Hartriegel – Der Star im Garten

Bild: Paul Wishart - 123 RF

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Geht es nach den österreichischen Baumschul- und Staudengärtnern, müsste in jedem Garten ein Hartriegel stehen. Die Gattung Cornus wurde von ihnen zur „Gartenpflanze des Jahres 2015“ gewählt. Was den Hartriegel zur „Gartenpflanze des Jahres“ gemacht hat, erzählt uns Karin Weigel vom Blumenmarketing Austria:

BIORAMA: Warum ist gerade der Hartriegel „Gartenpflanze des Jahres 2015“?

Weigel: Der Hartriegel zeichnet sich durch eine enorme Vielfalt aus. Die Gattung Cornus umfasst rund 55 verschiedene Arten. Einige davon blühen bereits im Februar oder März und sind somit die ersten Labstellen für Bienen, andere blühen bis in den Spätherbst. Wieder andere tragen schöne und teilweise essbare Früchte. Im Winter zeichnet sich der Hartriegel durch attraktive rote oder gelbe Hölzer aus. Die Blüten von Cornus mas, besser bekannt als Kornelkirsche, gehören zu den ersten Bienenweiden. Die Früchte können zu Saft, Marmelade und Kompott verarbeitet werden.

Wie wird eine Pflanze zur „Gartenpflanze des Jahres“?

Der Österreichische Baumschul- und Staudengärtnerverband wählt in einer Generalversammlung die „Gartenpflanze des Jahres“. Dabei kann jedes Mitglied einen Vorschlag einbringen, der anschließend diskutiert wird. Es wird darauf geachtet, dass die Pflanze bestimmte Kriterien erfüllt. Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, dass die Pflanze bei österreichischen Gärtnern gut erhältlich ist und sich hier wohlfühlt. Außerdem wird auf die ökologische Bedeutsamkeit geachtet, dass der Hartriegel eine der ersten blühenden Pflanzen ist, hat bei der Wahl eine bedeutende Rolle gespielt. Weitere Kriterien sind, dass es eine breit gefächerte Artenvielfalt gibt und dass die Pflanze auch optisch ansprechend ist. Erst im Vorjahr wurde das erste Mal die „Gartenpflanze des Jahres“ bestimmt, da fiel die Wahl auf den Ahorn.

Was sind die Vorteile von Hartriegel, wodurch glänzt er?

Er besticht vor allem durch seine Schönheit. Einige Arten blühen sehr stark in den Farben Rosa, Weiß und Gelb, andere haben tolle Früchte und Hölzer, dadurch sind sie sogar im Winter ein wahrer Blickfang im Garten. Manche Sorten festigen durch ihr starkes Wurzelwerk das Erdreich oder dienen als Hecken. Die Vorteile sind je nach Art unterschiedlich.

Nun haben viele Leute keinen Garten, sondern einen Balkon. Ist die „Gartenpflanze des Jahres“ auch als Balkonpflanze tauglich?

Für den Balkon ist der Hartriegel eher weniger geeignet, da die meisten Arten Sträucher oder kleine Bäume sind. Einige Sorten, wie den Stauden-Hartriegel, kann man jedoch auch am Balkon in einem Topf anpflanzen. Er wird nur zwei bis drei Zentimeter hoch. Es ist dennoch ein aufwendiges Projekt. Man muss bei einem Hartriegel am Balkon vieles beachten: Der Topf muss unbedingt groß genug sein, die Erde muss immer feucht sein und man muss auf die richtige Düngung Acht geben, damit er gesund bleibt.

Die Cornus-Arten, die für (Hobby-)Gärtner interessant sind, werden in vier Gruppen eingeteilt: Hartriegel, Blüten-Hartriegel, Stauden-Hartriegel und in Kornelkirschen. Woher stammen denn die Pflanzen, die von österreichischen Gärtnern verkauft werden?

Die Pflanzen stammen aus Österreich, sie werden durch Stecklinge vermehrt. Woher die Pflanzen ursprünglich sind, unterscheidet sich von Art zu Art. Der Cornus mas ist eine heimische Pflanze. Der niedrige Staudenhartriegel stammt ursprünglich aus Schweden und Kanada. Die stark blühenden Cornus-Arten kommen vorwiegend aus dem asiatischen und amerikanischen Raum. Hartriegel wächst eigentlich auf der ganzen Nordhalbkugel, nur wenige Sorten fühlen sich auch auf der Südhalbkugel wohl. Er gedeiht in allen Klimaregionen, die unserer ähnlich sind. Schatten verträgt er jedoch nicht sehr gut, sonnige bis halbschattige Standorte werden bevorzugt, damit er seine Pracht entfalten kann.

Bild: BONNIE WATTIN/Shutterstock.com

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