Therapie ab Hof

Nur mehr selten ist ein Bauer bloß Bauer. Oft ist er zugleich Direktvermarkter, Urlaubsgastgeber – und immer öfter auch Anbieter von sozialen oder pädagogischen Dienstleistungen.

Dass Landwirtschaft einen gesellschaftlichen Mehrwert bietet, darüber herrscht in Europa weitgehend Einigkeit. Als Argumente gelten etwa Versorgungssicherheit oder Landschaftspflege. Noch verhältnismäßig selten im Spiel: soziale Aspekte. Zwar gibt es immer mehr erfolgreiche Einzelinitiativen. Doch es ist noch lange nicht nicht Prinzip, dass landwirtschaftliche Betriebe pädagogische, therapeutische oder pflegerische Angebote definieren und aktiv als Dienstleistungen anbieten. Um das zu ändern, hat die Landwirtschaftskammer Wien im Vorjahr die Initiative »Green Care« gestartet. In weiterer Folge soll diese auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet werden. Klares Ziel der Aktion: Bauernhöfe, Gärtnereien und Winzerhöfe dabei zu unterstützen, sich eine zusätzliche Einnahmequelle zu erschließen und eine Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen anzuregen. »Wir erarbeiten gemeinsam mit interessierten landwirtschaftlichen Betrieben, Sozialträgern und Experten Green-Care-Produkte und Dienstleistungen«, so Nicole Prop (Projektleiterin Green Care, LK Wien). Als sinnvolle Angebote denkbar: Schul- und Kindergruppen am Bauernhof, tiergestützte Therapien, Burn-out-Prävention im Weingarten oder alternative Wohnformen am Bauernhof für Ältere oder Behinderte.

 

»Green Care – mit Leib & Seele. Natur und Landwirtschaft als wertvoller Gesundheitsraum«
Tagung am 20. Juni (13.00–17.00 Uhr) –> Infos hier
Wien 13, Grünbergstraße 24

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