Lieblingsplätze und Eco-Hotspots in Wels

Lieblingsplätze und Eco-Hotspots in Wels: Kultur- und Einkaufstipps, Biorestaurants, Märkte & Flohmärkte, Spazierwege. Tipps von Sebastian Fasthuber, Autor des »Stadtführer Wels«.

Ich bin Welser. 15 Jahre habe ich in Wien gelebt, studiert und gearbeitet, dann zog es mich mit meiner Familie nach Oberösterreich zurück. Ich schätze die kompakte Größe von Wels und dass man schnell draußen in der Natur oder auf dem Tennisplatz ist. Beruflich bin ich als Kulturjournalist sowieso mit Wien verbunden. Einen Job für mich gibt es hier nicht wirklich. 

Durch meinen »Stadtführer« habe ich nun das Gefühl, etwas für die Stadt getan zu haben. Viele WelserInnen sudern nur. Dem wollte ich etwas grundsätzlich Positives entgegenhalten. Wels ist, was man daraus macht.

Vorratskammer

Mein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und biologische Landwirtschaft ist vor allem durchs Essen erwacht. Ich koche und esse halt wahnsinnig gern. Wenn es die Zeit erlaubt, braue ich auch Bier. Ist man mal eingetaucht in die Genusswelt, landet man schnell bei hochspezialisierten KleinproduzentInnen. Und in der Vorratskammer von Magdalena Glasner, wo ich mir einmal wöchentlich erstklassiges Fleisch, Käse, Gemüse und vieles mehr hole. Alles stammt aus biologischer Landwirtschaft und das Allermeiste aus der Umgebung.

Wochenmarkt

Der Wochenmarkt ist eine Institution mit fast tausendjähriger Geschichte. Die 1970 errichtete Markthalle ist schon etwas in die Jahre gekommen, und genau das mag ich an ihr. Die Ankündigungen der Stadtregierung, alles neu gestalten zu wollen, machen mir ein bisschen Angst. Auch weil in der Innenstadt Lebensmittelgeschäfte rar sind, ist der Markt am Samstagvormittag immer gut besucht. Eine kleine Stärkung mit panierten Hühnerflügeln oder einer Leberkäsesemmel und ein gespritzter Most gehören dazu.

MKH mit Extrazimmer

Bin ich nicht im Alten Schlachthof, dann besuche ich das Medien Kultur Haus (MKH), das auch schon fast eine Welser Kulturinstitution ist. Das Programmkino ist darin untergebracht, die Galerie der Stadt Wels und –mein Favorit –Sonis Extrazimmer, ein Raum zum gemütlichen Abhängen. Hier gibt es das fantastische Freistädter Bier aus der einzigen Braucommune Europas.

Austria Tabak Pavillon

Im Frühjahr und Sommer gehe ich gern in den Volksgarten, eine kleine Grünoase am Rand des Messegeländes. Dort steht der Austria Tabak Pavillon, ein witziges Gebäude, das aus dem Filter einer gigantisch großen Zigarette herauswächst. Die längste Zeit wurde es nur während des Volksfests genutzt. Seit ein paar Jahren tut ein Verein um Welser Kreative etwas gegen den Leerstand und veranstaltetauf dem Areal um den Pavillon Partys, kleine Konzerte und Flohmärkte. Das ist was für die ganze Familie. 

Traunufer

LäuferInnen, RadfahrerInnen, WassersportlerInnenoder SpaziergängerInnen–an der Traun kommen alle auf ihre Kosten. Das Flussufer ist ein vielseitig nutzbares Naherholungsgebiet, das mitten in der Innenstadt beginnt und unweit davon in Naturparadiese wie die Traunauen führt. In meiner Kindheit hat man die Gegend noch eher gemieden, weil jeder Dreck in die Traun geleitet wurde. Inzwischen ist die Wasserqualität tipptopp.

VORGESCHLAGENE ARTIKEL DER REDAKTION