Bärlauch-Hotspots in Wien

Wer derzeit in der Natur in und um Wien den einen oder anderen Sammler, umgeben von einem grünen Blättermeer, hocken sieht: hier wird nicht nach Pilzen gesucht. Denn bald blühen nicht nur im Prater wieder die Bäume – auch einige Kräuter und Pflanzen trauen sich nach dem langen Frost wieder aus der Erde. Der aktuelle Grund für die Sammellust im Grünen und die Quelle des »knofligen« Geruchs von Wien ist ein die Heilpflanze Bärlauch. Wir haben die wichtigsten gesundheitsfördernden Faktoren des Heilkrautes »gesammelt« und sind selber in Wien auf Bärlauch-Tour gegangen.

Der gesunde Knoblauch des Waldes

Bei den oft üppigen Vegetationen handelt es sich tatsächlich um einen Verwandten des Knoblauchs, den Bärlauch. Dieser verdankt seinen Namen zum einen der Familie der Lauchgewächse, zum anderen dem Mythos, dass Bären diesen vorzugsweise nach dem Winterschlaf gefressen haben. Wer seinen Cholesterinspiegel senken möchte, der sollte vorzugsweise selbst in den Wald gehen, Bärlauch sammeln und essen. Genau so gesund wie dieser, beeinflusst der Verzehr des Bärlauchs den Körpergeruch nicht so intensiv wie richtiger Knoblauch. Außerdem enthält frischer Bärlauch Vitamin C, ätherische Öle, Magnesium und Eisen. 

Wird er gehackt oder geschnitten und somit in Kontakt mit Luftsauerstoff gebracht, oxidiert die in Bärlauch enthaltene schwefelhaltige Substanz Alliin zum natürlichen Antibiotikum Allicin, welches Pilze und Bakterien abtöten kann. Nebenbei wirkt das Kraut auch gegen Blähungen, ist cholesterinsenkend und gefäßerweiternd. Gleichzeitig hilft es gegen Magen-Darm-Beschwerden, muss aber nicht in der Apotheke oder im Supermarkt gekauft werden, sondern kann ganz einfach auch in der Stadt gefunden werden.

Bärlauch Hotspots in Wien

Um das gesunde Frühlingsgewächs selbst zu pflücken, muss man gar nicht weit fahren. Von März bis Mai findet man Bärlauch fast überall in Wien, wo’s grün ist. Und zwar auch mitten in der Stadt: Wer gerne sportlich auf der Praterhauptallee unterwegs ist, der sollte mal ein bisschen von der Straße in den Park oder in die Praterauen abdriften. Abseits von Lärm und Verkehr wächst Bärlauch dort in Hülle und Fülle. Der wohl zentralste Ort in Wien, wo man Bärlauch findet, ist der Augarten im 2. und 20. Bezirk. In den äußeren Bezirken, wie zum Beispiel im Pötzleinsdorfer Schlosspark im 18. oder in der Steinhofgründe im 14. Bezirk findet man ebenso viel Bärlauch. 

Und wer doch lieber einen längeren Spaziergang macht und sich auf einen der Wiener Stadtwanderwege im Wienerwald begibt, der sollte stets eine Tüte (Sackerl) und eine Schere mitnehmen, da sich dort der Bärlauch am wohlsten fühlt. Günstige Bedingungen für die Blüte des Bärlauchs dürfte es übrigens auch in den Donau-Auen gegeben. Wer also auf der Donauinsel mit dem Rad unterwegs war und sein wohlverdientes Abendessen mit etwas Bärlauch verfeinern möchte, der sollte einen kurzen Abstecher in die Lobau machen. 


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