Shops und Dienste für urbanes Gärtnern

stb.karotten_(c)stadtbeet

Gemüse aus dem eigenen Garten, das geht auch in Innenstadtlage. (c) Stadtbeet

Wenn Stadtmenschen auf engem Raum zu Gärtnern werden wollen, sind spezielle Shops und Dienstleister für Urban Gardening gefragt. 

Urban Gardening ist ein Trend, der vor ein paar Jahren über Städte gekommen ist, um zu bleiben. Das hat zur Folge, dass neben klassischen Gartencentern, wie man sie aus der Nähe von Autobahnauffahrten und Stadträndern kennt, auch Gardening-Shops und Dienstleister mit  klarem Innenstadt-Fokus entstehen.

„Immer mehr Menschen entdecken die Lust am Gärtnern im dicht verbauten Stadtgebiet. Es verkörpert ein modernes Lebensgefühl, das aus dem Wunsch nach einem gesunden und nachhaltigen Leben entstanden ist“, erklärt auch Zeno Valenti. Der studierte Landschaftsarchitekt bietet gemeinsam mit Fritz Schwärz schon seit drei Jahren ein ökologisch nachhaltiges Komplettsystem zur einfachen Kultivierung von Nutz- und Zierpflanzen auf begrenztem Raum an. Stadtbeet nennen die beiden das Ganze. „Wir haben schon während des Studiums darüber nachgedacht, wie man das direkte Wohnumfeld im verdichteten Stadtraum grüner gestalten kann – und das auf eine möglichst unkomplizierte, pflegeleichte und vor allem effiziente Art und Weise.“

Wer zum Stadtgärtner oder zur Stadtgärtnerin werden möchte, kann bei Stadtbeet per Online-Shop Pflanzgefäße, Wasserspeichersysteme sowie spezielle Pflanzerde bestellen. Alles in unterschiedlichen Größen, Formen, Farben und Designlinien. Damit bietet Stadtbeet den wohl simpelsten Weg zum urbanen Garten. „Wir verkaufen individuelle Beete-Variationen mit Gemüse, Kräutern, Obst, Beeren, Blumen, Sträuchern, Bäumen, spezielle Fensterbeete und seit kurzem auch Beete für die Innenraumbegrünung,“ erklärt Zeno Valenti.“ Und obendrein hat Stadtbeet auch eine Service-Komponente: „Auf Kundenwunsch übernehmen wir auch gerne die Anlieferung, Bepflanzung und fachmännische Pflege der bestellten Produkte.“ Gartenarbeit-Light für bequeme Stadtmenschen, sozusagen.

stb.werkstatt-hof_(c)stadtbeet

Urbanes Gärtnern eröffnet Marktlücken für neue Dienstleister rund ums Grün. (c) Stadtbeet

Wer Interesse daran hat, sein städtisches Habitat mit ein wenig Grün zu versehen, der kann sich auch direkt bei Stadtbeet einen Eindruck von der pflanzlichen Materie bilden und praktisches Wissen übers urbane Gärtnern sammeln. Jeden Freitag (März bis Oktober) zwischen 10 und 18 sowie Samstags (April-Juni) zwischen 10 und 14 Uhr wird in die Stadtbeet-Gartenwerkstatt im 16. Wiener Bezirk geladen.

stb.produkte_(c)stadtbeet

Grün in Grau. (c) Stadtbeet

Eine ganz andere Dienstleistung bietet die deutsche Website Gartenpaten. Über das Online-Portal werden Leute, die Lust auf Gartenarbeit haben, und Gartenbesitzer vermittelt. Vor ein paar Wochen haben wir uns mit den Betreiberinnen der Plattform unterhalten.  Die Freiburgerinnen haben uns damals im Interview erzählt, wie sie auf die Idee für Gartenpaten kamen: „Wir haben beide in einer Stadtwohnung in Freiburg gewohnt und nach einem Garten zum (mit)Nutzen gesucht. Uns wurde schnell klar, dass das mit den gegebenen Mitteln gar nicht so einfach sein würde, da wir nicht die einzigen Suchenden waren.“

Beim Trend zur Gartenarbeit ist es wie bei dem meisten Trends: die passenden Marktlücken und Angebote lassen nicht lange auf sich warten, ist erst einmal eine kritische Masse an Menschen, die dem Trend folgen, erreicht. Diese Schwelle ist beim Thema Urban Gardening längst erreicht. Schließlich ist das Thema inzwischen auch bei großen Wohnbauprojekten und in der Stadtentwicklung längst zu einem Must Have in der Planung geworden. Wer kann schließlich etwas dagegen haben, wenn unsere Städte etwas grüner werden?

VERWANDTE ARTIKEL