6 Tipps für ein nachhaltigeres digitales Leben

Welche Alltagshandlungen verbrauchen die meisten Ressourcen? Die ersten Schritte zum informierten Umgang mit Strom und Rohstoffen.

Eine Übersicht darüber, welche unserer digitalen Handlungen den größten CO2-Ausstoß haben, findest du hier.

1. Ein altes Smartphone ist ein nachhaltiges Smartphone

Die Herstellung von Smartphones, PCs und Laptops ist extrem ressourcenintensiv. Laut einer Studie des European Environmental Bureau sind Smartphones im Vergleich zu allen anderen elektronischen Geräten in der Herstellung am emissionsintensivsten. Zudem hat der Abbau von kritischen Rohstoffen wie Tantal oder Kobalt verheerende Auswirkungen auf die Umwelt und die in den Abbaugebieten lebende Bevölkerung. Würden alle EU-BürgerInnen ihre Smartphones um ein Jahr länger nutzen, könnten laut der Studie EU-weit zwei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. 

2. Reparieren statt neu kaufen

Die meisten gängigen Schäden an Smartphones lassen sich gut reparieren. Das spart nicht nur Geld, sondern kommt auch der Umwelt zugute. Wer ein bisschen DIY-Spirit in sich hat, kann das dank diverser Reparatur-Kits inklusive Videoanleitung sogar selbst machen. Großes technisches Geschick braucht es dafür in den meisten Fällen nicht. Weniger Experimentierfreudige können das Gerät natürlich auch beim Hersteller reparieren lassen. 

3. Gebrauchte und/oder faire Geräte kaufen

Plattformen wie Refurbed oder Rebuy bieten generalüberholte Geräte mit mindestens zwölfmonatiger Garantie an. Unter den angebotenen Smartphones sind meist auch aktuelle Modelle. Wer also nicht auf das neueste iPhone verzichten möchte, kann oft schon ein halbes Jahr nach Erscheinen ein gebrauchtes Gerät erwerben. Eine Alternative bietet zudem der Hersteller Fairphone, der bei der Herstellung seiner Geräte nicht nur auf faire Arbeitsbedingungen, sondern auch auf einen fairen Umgang mit den ZulieferInnen achtet. Zudem ist das Fairphone durch seine Modularität einfacher zu reparieren.

Das Wissen um den hohen Co2- und Energieverbrauch vieler unserer digitalen Handlungen ist erst nützlich, wenn man ihn in Verhältnis setzen kann.

4. Bewusstsein schärfen

Das Internet bietet ein schier unbegrenztes Angebot an Unterhaltungs- und Konsummöglichkeiten. Sich darüber bewusst zu werden, dass hinter diesem Angebot eine große Industrie, ein enormer Datenverbrauch und damit verbunden ein enormer Energieverbrauch stecken, ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Um einen Eindruck davon zu bekommen, kann man sich beispielsweise das kostenlose Plug-in »Carbonalyser« von The Shift Project im Browser installieren. Das Add-on trackt, wie viele Daten verbraucht werden, und ermöglicht einen besseren Überblick.

5. Auf nachhaltig denkende AnbieterInnen setzen

Suchmaschinenanfragen verbrauchen nicht nur Energie, sie bringen den AnbieterInnen auch Geld. Die deutsche Suchmaschine Ecosia verwendet einen Teil ihres Gewinns dafür, Bäume im Rahmen von Aufforstungsprojekten zu pflanzen. Die Nutzung der Suchmaschine ist kostenlos, zudem trackt Ecosia auch keine Daten. Ebenfalls auf Datenschutz spezialisiert ist der deutsche E-Mail-Provider Posteo, der zu hundert Prozent auf Ökostrom setzt. Auch hier werden keine Daten getrackt, dafür kostet der Service einen Euro im Monat. 

6. Streaming überdenken

Netflix, Youtube, Spotify und Amazon Prime sind längst fixer Bestandteil der Freizeitgestaltung von vielen Menschen weltweit. Dabei laden die Plattformen durch ihr schier unendliches Angebot förmlich zum Überkonsum ein. Niemand will dir deinen Netflix-Abend mit FreundInnen verbieten, allerdings ist es durchaus sinnvoll, den eigenen Konsum zu überdenken und dessen CO2-Ausstoß im Kopf zu behalten, dass Streaming nicht nur viele Daten verbraucht, sondern auch sehr energieaufwändig ist.

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