Rettet den Obstgarten – Jetzt!

Die Baggerschaufel kündigt die bevorstehende Rodung an | © Claudia Bernleitner

Die Baggerschaufel kündigt die bevorstehende Rodung an | © Claudia Bernleitner

Im Herzen der historischen Kammermeierei Schönbrunn befindet sich ein paradiesischer Obstgarten, der schon mindestens ein halbes Jahrhundert dort besteht. Nun soll er gerodet werden. Die Bauarbeiten haben begonnen, Bagger sind aufgefahren und die ersten Bäume bereits gefallen. Claudia Bernleitner hat auf Facebook eine Initiative gestartet, die „den Wahnsinn stoppen“ soll.

© Claudia Bernleitner

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Welche Baumsorten sind von der Rodung des Obstgartens betroffen? 

Rund 25 alte Obstbäume, älter als 50 Jahre, sind von der Rodung betroffen. Darunter verschiedene alte Apfelsorten, Marillenbäume und diverse Sträucher. Junge Bäume und Sträucher wurden gestern und heute bereits von Mitarbeitern der Bundesgärten ausgegraben und sollen an einem neuen Standort eingesetzt werden. Die alten Obstbäume hingegen sollen am Dienstag, den 27.10. zur Gänze gerodet und geschreddert werden.

Wer ist für die Abholzung verantwortlich?

Die Rodung findet auf Flächen statt, die im Eigentum des Bundes stehen. Wer die Abholzung initiiert hat, lässt sich nicht klar definieren. Herr Direktor Kellner (Direktor der Gartenbauschule Schönbrunn) hat die Genehmigung unterzeichnet, und ist so für die Abholzung mitverantwortlich.

Was ist der Grund für die Rodung – was soll den Obstgarten ersetzen?

Auf der Fläche soll ein Staudensichtungsgarten entstehen. Nähere Informationen sowie Pläne am besten bei der Gartenbauschule direkt einholen.

Wie stehen die Chancen, dass man die Rodung noch stoppen kann?

„So etwas tut einem jeden Gärtner im Herzen weh.“ – Zitat, ein sichtlich berührter Gärtner. Wie heißt’s so schön: Solange nichts geschieht, ist alles möglich.

Wen muss man erreichen um die Abholzung zu verhindern?

Menschen, die wissen, dass ein alter Obstgarten nicht von heute auf morgen wächst und in der Stadt ein Juwel darstellt, das jeder einzelne von uns schätzen und schützen und nicht roden lassen sollte.

Wie kann man seine Stimme gegen die Rodung abgeben?

Entweder beim Entscheidungsträger, also der HBLFA Gartenbau Schönbrunn unter office@gartenbau.at oder via Facebook. Als Privatperson habe ich, Claudia Patricia Bernleitner, die Initiative Rettet das Herzstück der Kammermeierei Schönbrunn – Gib alten Bäumen Deine Stimme! gestartet. Sie läuft seit letzter Nacht.

Wie viele Leute braucht es, damit das Vorhaben noch gestoppt werden kann?

So viele wie möglich.

 

Wenn diese Steuobstwiese am Dienstag den 27. Oktober gerodet wird, bedeutet das eine ganze Menge an Veränderungen, die viele Menschen betreffen. Biorama hat im Sommer in Kooperation mir der City Farm Schönbrunn ein Weeddating-Event im Obstgarten organisiert – das romantisches Kennenlernen im Gemüsebeet wird dort dann nicht mehr stattfinden. Außerdem wurde die Streuobstwiese vermehrt von der City Farm vor allem für Projekte mit Kindern genutzt, was in Zunkunft nicht mehr möglich sein wird. Also: keine Stimme ist verschwendet.

 

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