Josef Aschenwald war jahrelang Holzknecht im Zillertal. In „Die alten Holzknechte“ erzählt er von der harten Holzarbeit im Wald und gibt Einblicke in ein fast vergessenes Handwerk.
Josef „Sepp“ Aschenwald übte ab 1939 jahrelange den traditionellen Handwerksberuf des Holzknechts im Zillertal in Tirol aus. Obwohl die Arbeit der Holzknechte hart und gefährlich war, bedeutete der Beruf für viele eine Faszination von Freiheit jenseits des geregelten Lebens im Dorf.
Der Zillertaler wuchs mit der Holzarbeit auf und arbeitete selbst bis in ein hohes Alter als Holzknecht. Doch der Fortschritt in der Technik und der Einsatz von Maschinen machten auch vor der Holzarbeit nicht Halt und so hängte er den Beruf an den Nagel. Als „Naturmensch“ blieb Josef Aschenwald dem Wald erhalten und er wurde Berufsjäger.
In seinem gemeinsam mit Martin Reiter verfassten Bildband „Die alten Holzknechte“, erzählt Josef Aschenwald von seiner Zeit als Holzknecht im Zillertal. Er beschreibt das Handwerk, die harte Holzarbeit und das einfache Leben im Wald, aber auch die Schwierigkeiten, die die Holzknechte meisterten. Durch viele Fotos und detaillierte Erzählungen erweckt er den Beruf noch einmal zum Leben.
Holzknechte übten körperliche Schwerstarbeit aus und waren vielen Gefahren ausgesetzt. Hier lösen sie einen schwierigen Holzkropf im Ort Dornauberg in Tirol. Rechts im Bild auf dem Felsen steht der Partieführer Josef Hollaus aus Laubichl, Mayrhofen, der als Holzknecht-Fachmann bekannt war. Bild: Weltbild Verlag.Riesen bezeichnen aus Holzstämmen hergestellte Rinnen, über die Baumstämme befördert wurden. Neben einer solchen steht hier Josef Hollaus. Bild: Weltbild Verlag.
Vater Ferdinand Aschenwald, Hüter Franz Egger, Lois Hofer, Mutter Barbara Aschenwald, Josef Aschenwald im Alter von vier Jahren und ein unbekannter Sommergast im Jahre 1927 auf der Ligödlalm. Sein Vater Ferdinand pachtete die Alpe Ligödl und bewirtschaftete sie mit Tieren, als es in den 1920er-Jahren wenig Holzarbeit für die Holzknechte gab. Bild: Weltbild Verlag.Um 1935 herum holzen die Knechte Ferdl Gruber, Ziachn Sepp, Hotter Ferdl, Josef Dornauer und Hans Hollaus (von links) Lawinenholz vom Laberg herunter zum Fürstein-Schmirnerstall. Dieses Holz wurde über eine Riese und über die Zillerklamm transportiert, wo es mit Pferdeschlitten abtransportiert wurde. Bild: Weltbild Verlag.Josef Aschenwald begann im Alter von 16 Jahren hauptberuflich mit der Holzarbeit, zuvor war er Hüter auf der Alm. Aschenwald hatte seit seiner Geburt nur Augen für den Beruf des Holzknechts und war voller Ehrgeiz und Leidenschaft. Auf dem Foto arbeitet Aschenbach (links) im Jahre 1939 zusammen mit Franz Stock am Madereggl (Stillup). Bild: Weltbild Verlag.Ein Gruppenportrait der Holzknechte im Madeggerwald, Stillup. Die Holzknechte verbrachten oft Tag und Nacht zusammen als Gruppe. Als 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, mussten zwei der Partie als Soldaten einrücken, wodurch die Holzarbeit langsamer voranging. Wenig später bekam die Partie Unterstützung von Aushilfen aus anderen Berufen, welche teilweise keine Ahnung von der Holzarbeit hatten. Bild: Weltbild Verlag.Die Holzknechte bei der Arbeit im Dumpf, Zillerbach im Jahre 1940. Holzknecht ist eine alte österreichische Bezeichnung für Waldarbeiter. Damals benötigten Holzmeister Knechte für Waldarbeiten und so kam es zur Bildung der Holzknechte. Erst seit Ende des 19. Jahrhunderts arbeiteten sie ausschließlich im Wald. Zuvor wurden sie von den Holzmeistern für alle möglichen Arbeiten eingesetzt. Bild: Weltbild Verlag.Friedl Schiestl, Franz Hörhager, Simon Wechselberger, Willi Wechselberger (von links) 1951 im Lawinenschlag Goaßanger, Zillergrund. Das Aufarbeiten nach der Lawine gestaltete sich als schwierig, da das Holz mit Morast und Erdreich bedeckt war. Bild: Weltbild Verlag.1951: Der Holzknecht Lois Mitterer erholt sich von der harten Arbeit im Lawinenschlag Goaßanger. Bild: Weltbild Verlag.Die Holzknechte Franz Hörhager, Neuberg Marie, Friedl Schiestl (stehend von links) und Michl Hundsbichler sowie Willi Wechselberger (sitzend von links), hier im Jahre 1951 vor der Sölde. Die Sölde war eine zweckmäßige Logiermöglichkeit für die Holzknechte, die sie selber bauten. In dieser schliefen und speisten sie und diente den Holzknechten als Schutz vor Regen und Witterung. Bild: Weltbild Verlag. Ein großes Vorbild für Josef Aschenwald war sein Großvater Peter Aschenwald, der 1848 geboren wurde und selbst schon Holzknecht war. Auf diesem Foto sitzt er in seiner Werkstatt. Bild: Weltbild Verlag.
Josef Aschenwalds Großeltern väterlicherseits: Susanne Aschenwald geb. Eller aus Finkenberg und Peter Aschenwald. Peter Aschenwald war ein Facharbeiter auf dem Gebiet der Holzarbeit und gab sein „Holzknechtblut“ an Josef Aschenwalds Vater weiter. Bild: Weltbild Verlag.Eine Lithographie eines Zillertaler Holzknechts um 1850. Rechts neben dem Holzknecht ist sein Keil, ein sehr wirksames Werkzeug, das unverzichtbar war für die Holzarbeit des Knechtes. Bild: Weltbild Verlag.Die „Kohlstatt“: In den rechts im Bild sehenden Türmen wird Holzkohle gebrannt, die man für die Schmelzwerkstatt im Ort Brixlegg benötigte. Links im Bild ist das Schloss Kropfsberg. Bild: Weltbild Verlag.
Das Foto aus 1688 zeigt Triftrechen und Kohlenmeiler in der Gemeinde Hart im Zillertal. Holztriften bezeichnet den Transport von schwimmenden Holzteilen, bei dem das Holz lose befördert wird und durch Triftrechen geordnet durchschwimmen kann. Kohlenmeiler bezeichnet einen Stapel von Holz, der mit Erde abgedeckt wird. Das darunterliegende Holz wird durch Verschwelen langsam zu Holzkohle. Bild: Weltbild Verlag.
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