International Human Rights Film Festival: This Human World 2017

Von 30. November bis 10. Dezember 2017 findet das Menschenrechts-Filmfestival “This Human World” statt. Bei der heurigen 10. Jubiläumsausgabe werden 100 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme in Wien ausgestrahlt.

Der Titel ist Programm bei This Human World: Wie gestaltet sich das Zusammenleben in dieser menschlichen Welt und wo haben wir Verbesserungsbedarf? Inspiriert vom 60-Jahr-Jubiläum der Deklaration der Menschenrecht in 2008, wurde das Menschenrechts-Filmfestival gegründet, um ein Bewusstsein für gesellschaftspolitische Themen und Menschenrechte zu schaffen.

Neben den Filmvorführungen gibt es die Möglichkeit bei der Ausstellung “30 Jahre Sakharov-Preis” oder bei der Buchpräsentation für “Das Volk will es so” ins kritische Gespräch zu kommen und die Welt außerhalb des eigenen Alltags kennenzulernen. Hier ein Einblick in das Programm:

Poets of Life

Shirin Parsi hat in Paris französische Literatur studiert. Ihre zweite Leidenschaft ist jedoch der Reisanbau auf ihrer Farm im iranischen Dorf Schanderman, nahe dem kaspischen Meer. Mit ihren Bemühungen schafft sie es, die Farmarbeit in der Region erstmals zu automatisieren. Sie bietet den örtlichen Frauen Bildungs- und Landwirtschaftskurse an und setzt sich für ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit ein. Eine Saison lang folgt ihr der Dokumentarfilm “Poets of Life” von der Aussaat bis zur Ernte. Das Leben dieser Frau, die mit ihren Anstrengungen ihre eigene Farm und die Menschen, um sich, wandelt, erzählt die iranische Regisseurin Shirin Barghnavard mit viel Poesie.

Planeta Petrila


Das größte Bergwerks Rumänien steht in der Kleinstadt Petrila. Wo einst 5000 Menschen arbeiteten, finden sich zuletzt nur mehr einige Hundert. Nachdem die Förderungen der EU sinken, soll das Bergwerk geschlossen und abgerissen werden. Ion Barbu, ehemaliger Minenarbeiter und Topographen, will dies verhindern und das Bergwerk in ein Museum umwandeln.
Ihm zur Seite steht Catalin Cenusa, Leiter des letzten Bergbauteams in Petrila. Cenusa will, anders als Barbu, das Bergwerk so lange wie möglich am Laufen halten. Barbu aber sucht für die postindustrielle Stadt eine Zukunft ohne Minenarbeit.

Awake, A Dream From Standing Rock


Ein monatelanger Protest beim Indianerreservat “Standing Rock” gegen die Fertigstellung der “Dakota Access Pipeline”, zieht mehrere Tausend Demonstranten zum amerikanischen Bundesstaat North Dakota. Die Dakota Access Pipeline soll mitten durch das Indianerreservat verlaufen und dabei durch Fracking gewonnenes Öl befördern. Die Pipeline läuft auch unterhalb des Missouri River, der einzigen Wasserquelle des Standing-Rock-Reservats und von über 17 Millionen Menschen. “Awake, A Dream From Standing Rock” zeigt nicht nur die Problematik der Umweltzerstörung auf, auch geht der Dokumentarfilm auf die Brutalität und Härte, mit der die amerikanische Polizei gegen die zahlreichen, friedlichen Demonstranten auftritt, ein.

Last Days in Shibati

Befremdlich groß ist der Unterschied zwischen dem Rest von Chongqing mit seinen vielen Lichtern und den großen Malls und dem heruntergekommenen, von engen Gassen und kaputten Gebäuden gezeichneten Slum Shibati. Der siebenjährige Zhou Hong oder die alte Frau Xue Lian fühlen sich trotzdem dort zuhause.  

Shibati ist das letzte alte Viertel der chinesischen Stadt Chongqing. Die Menschen in Shibati leben mit dem Wissen, dass es das Viertel bald nicht mehr geben wird. Der französische Film folgt ihnen in ihren letzten Tagen im Ort.

Dead Donkeys Fear No Hyenas

Die äthiopische Regierung verpachtet mehrere Millionen Hektar Ackerland an ausländische Investoren. Das neue grüne Gold soll hohe Einnahmen für den Staat bringen. Ein Entwicklungshilfeprogramm der EU und der Weltbank kauft sich genau in diesen landwirtschaftlichen Sektor Äthiopiens ein. Doch das Land ist immer wieder von Hungersnöten betroffen und viele Menschen leben in Abhängigkeit von Lebensmittelhilfe.
Dead Donkeys Fear No Hyenas”, “Das grüne Gold” im Deutschen, zeigt mithilfe von Umweltaktivisten, Journalisten, Bauern und Betroffenen die Schattenseiten dieser umstrittenen Form von Entwicklungshilfe auf.

The Workers Cup

An moderne Sklaverei grenzen die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Gastarbeiter in Katar an. Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 sollen sie die nötigen Bauten errichten. Um die Moral der Männer zu stärken und sich in der Öffentlich in einem positiven Licht zu präsentieren, wird jährlich ein Fußballturnier für die Gastarbeiter veranstaltet. Für einen kurzen Moment hoffen die Männer, sich von der harten Realität befreien zu können. Manche träumen insgeheim von einer Karriere als Fußballer und sehen beim Workers Cup eine Möglichkeit, ihren Traum in greifbare Nähe zu kommen.

A Feeling Greater Than Love

Die Filmemacherin Mary Jirmanus Saba begibt sich in Libanon auf die Suche nach der Vergangenheit. In den Siebzigerjahren ereignete sich dort zwei soziale Protestbewegungen, an die sich heute niemand mehr erinnert: Ein Aufstand der Tabakbauern gegen das Monopol der Großgrundbesitzer und ein Streik für bessere Arbeitsbedingungen in einer Schokoladenfabrik in Beirut. Beide wurden von der Armee niedergeschlagen und beide sind nach dem Bürgerkrieg in Vergessenheit geraten.
Jirmanus Saba schafft es mit Interviews, Archivfotos und altem Filmmaterial, die Vergangenheit in die Gegenwart zu holen.


Das gesamte Programm des Filmfestivals findet ihr hier.

BIORAMA verlost für die sieben vorgestellten Filme je zwei Tickets. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden per eMail benachrichtigt. Viel Glück!


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