BIORAMA Kinopremiere: Fair Traders

Sind Markt und Moral vereinbar? »Fair Traders« erzählt die Geschichte von drei UnternehmerInnen, die es mit dem Konkurrenzdruck des Marktes aufnehmen, und doch nach eigenen regeln spielen. Oder sich einen eigenen eröffnen?

Fair Traders geht der Frage nach, wie ein Wirtschaftsmodell nach – oder neben – den scheinbar alles fest im Griff haltenden  Zähnen des Neoliberalismus aussehen kann. An zwei Beispielen, die den Mainstream erreicht haben: Lebensmittel und Textilien, die weder unter menschenunwürdigen Bedingungen noch extrem zulasten der Natur produziert werden – vom Rohstoff bis zum Produkt bzw. dem fertigen Teil im Laden. Die wünschen wir uns – doch das Angebot ist löchrig. Dort, wo es existiert, steckt Pionierarbeiten dahinter.

»Fair Traders« zeigt solche – von der Schweizer Landwirtschaft bis zum Augsburger Textilunternehmen mit internationaler Zulieferkette: Es gibt sie, Unternehmen, die anständigen Arbeitsbedingungen, biologischer Produktion mit Wirtschaftlichkeit verbinden – unter dem Kostendruck der freien Marktwirtschaft. Anhand der Geschichten dreier UnternehmerInnen in unterschiedlichen Stadien der Unternehmensentwicklung wird sichtbar, womit Menschen kämpfen, die mit soziale-ökologischem Anspruch auf dem Weltmarkt bestehen wollen – und wovon sie zehren.

Der Patrick Hohmann, Gründer des Biobaumwollproduktionsunternehmens Remei AG, erzählt im Film vom seinen Erfahrungen mit EU-finanzierten Produktionsunternehmen von Baumwolle im Globalen Süden seit den 1980er-Jahren: Etwa, dass so subventionierte Textilwerke durch gestützte Infrastruktur »gebrummt« hätten. Nur sobald die Finanzierung ausgelaufen wäre, wären auch die Händler weggebrochen und das ganze in sich zusammengebrochen. Die Betriebe vor Ort hätten keine Überlebenschance gehabt, weil es ein anderes System gebraucht hätte. »Und dieses andere System sind Partnerschaften, wo der eine die Ziele des anderen kennt. Und beide ehrlich wirtschaften können. Das heißt: Der Partner, der verkauft, muss dem Partner, der produziert, einen möglichst ehrlichen Preis bieten. Er darf gar nicht selber für sich maximieren.«

Der Film verschneidet die Wege der HauptprotagonistInnen Patrick Hohmann, die Textilunternehmerin Sina Trinkwalder und Biobäuerin Claudia Zimmermann, die auf den ersten Blick in ganz unterschiedlichen Bereichen tätig sind – und doch einige Erfahrungen, Hindernisse und Erfolgserlebnisse teilen.

Wie kann man wirtschaftlich arbeiten auf Basis von vermeintlich unwirtschaftlicher Ausgangslage? Was hat der Einsatz von genetisch modifiziertem Saatgut mit fairem Handel zu tun? Warum heißt der Film »Fair Traders«? Der Film Fair Traders feiert kommenden Montag seine Wien-Premiere im Filmcasino – in Anwesenheit von Regisseur Nino Jacusso – im Anschluss gibt es ein kurzes Filmgespräch mit dem Regisseur und die Möglichkeit zum persönlichen Austausch am Buffet.

FAIR TRADERS
Premiere im Filmcasino
Margartenstr. 78, 1050 Wien

BIORAMA verlost 15 x 2 Gästelistenplätze für die Wien Premiere im Filmcasino am Montag, 16. 9., um 20 Uhr.

Teilnahme ist bis Montag, 14. 9. 2019, 12 Uhr, möglich. Viel Glück!

Was braucht es zuallererst für bessere Produktionsbedingungen unserer Konsumgüter? (erforderlich)

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