Herausforderung angenommen: Ein Biobauer mit Ambitionen

Im steirischen 650-Seelen-Dorf St. Kathrein am Hauenstein, "übern Berg drüber", geht es beschaulich zu, erzählt Michael Ziegerhofer. Eine große Herausforderung für kleine Direktvermarkter wie ihn – der er mit Innovation, Qualität und Leidenschaft begegnet.

von Martin Muehl · 15. März 2018

Mit freundlicher Unterstützung von AbHofLaden

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(Foto: Oliver Nitz)

Langfristig gedacht

Seit 2016 ist der Bergbauernhof von Familie Ziegerhofer am nördlichsten Zipfel der Oststeiermark bio-zertifiziert. Im Hause Ziegerhofer wird auf Vielfalt und den Erhalt bedrohter Arten gesetzt – sei es nun bei Tieren, Obst, Gemüse oder Pflanzen.
So wird am Hof neben Fleckvieh eine kleine Herde der beinahe ausgestorbenen Rinderrasse Ennstaler Bergschecken gehalten, die nach und nach wachsen soll. 2017 wurden zusätzlich mehrere große Schweineweiden für Mangalitzaschweine (ungarisches Wollschwein) und Mangalitza-Wildschwein-Kreuzungen hergerichtet. Darunter mischen sich außerdem Zwergziegen, Einstellpferde, Katzen und Hunde.

Kreislaufwirtschaft effektiv nutzen

Durch verschiedene Unterschlüpfe können die Schweine zu jeder Jahreszeit im Freien leben und dadurch ein sehr naturnahes und uneingeschränktes Leben führen. Dabei wechseln die Tiere regelmäßig von einer Weide zur anderen. Auf den von ihnen frisch umgegrabenen und gedüngten Flächen wird von Michael Ziegerhofer Gemüse angebaut – wenn die Schweine dann wieder zurück wechseln, gibt es ausreichend Futter zum Abweiden und Verschmausen. „Den Viechern soll’s einfach gut gehen“, ist Ziegerhofers Devise.
Geschlachtet werden die Schweine erst nach eineinhalb Jahren. Zum einen aus Überzeugung, zum anderen ganz bewusst bewegt er sich in die „Qualitätsschiene“ – Ziegerhofer geht mit der Zeit und reagiert auf die steigende Nachfrage nach erstklassigem Biofleisch.

Verschiedene Unterschlüpfe machen es möglich, dass die Schweine das ganze Jahr über im Freien leben können. „Den Viechern soll’s einfach gut gehen“, so Michael Ziegerhofer. (Foto: Oliver Nitz)

Gehört zusammen: Natur und Mensch

Der Nebenerwerbsbauer ist im sozialen Bereich als Behindertenbetreuer tätig und weiß, wovon er spricht, wenn er sagt: „Mir ist die soziale Komponente der Landwirtschaft sehr wichtig – Tiere und Natur erden die Menschen.“ Deshalb verfolgt ihn die Idee schon lange, die Landwirtschaft mit pädagogischen Angeboten zu verbinden – im Jahr 2019 soll der Startschuss dafür fallen.

Wer nicht wagt …

Mit dem Schritt, Partnerhof in der Direktvermarkter-App AbHof zu werden, beweist Michael Ziegerhofer seine zukunftsorientierte, aufgeschlossene Philosophie: „Als kleiner Bauernhof in einer abgelegenen Gegend muss man einfach auf neue, digitale Vertriebswege setzen.“
Und diese fördert er auch selbst durch seine Aktivität auf Social Media. Wer sich ein Bild vom Treiben am Hof machen will, kann den Alltag am Bio Bauernhof Ziegerhofer auf Facebook oder Instagram mitverfolgen. Auf Anfrage sind auch Betriebsführungen vor Ort möglich.

Tipp: Rind- und Schweinefleisch kann direkt ab Hof gekauft werden, genauso Kuhmilch. Auch die Zusendung per Post ist möglich. Kontaktmöglichkeiten unter ziegerhofer.abhofladen.at.

Mit der kostenlosen AbHof-App über 4.500 Landwirte in ganz Österreich finden.