Die bedrohte Art der Woche: der Tiger

BILD: Indischer Tiger © Staffan Widstrand/WWF

BILD: Indischer Tiger © Staffan Widstrand/WWF

Der Tiger, die größte aller lebenden Katzen ist in Gefahr. Unverwechselbar durch sein orangefarbenes, von schwarzen Streifen durchzogenes Fell mit weißem Bauch, hatte der Tiger früher eine majestätische Bedeutung. Mittlerweile wurde der ehemaligen König des Dschungels, ein Gejagter in seinem eigenen Königreich. Nur noch rund  3.200 Tiger gibt es heute in freier Wildbahn. Tendenz sinkend.

Ursprünglich erstreckte sich der natürliche Lebensraum der Tiger weit über den asiatischen Kontinent, vom indischen Subkontinent, Malaysia, Indonesien, weiten Teilen Chinas bis zu Gebieten des russischen Ostens. Heute beschränkt sich ihr Lebensraum auf fünf Prozent seiner alten Größe. Speziell die Mekong Region, damit ist der Fluss Mekong und sein Einzugsgebiet in Südostasien gemeint, stellt einen der wichtigsten Lebensräume für freilebende Tiger dar.

BILD: Indochinesischer Tiger, Thailand © CK Wong/WWF Greater Mekong

BILD: Indochinesischer Tiger, Thailand © CK Wong/WWF Greater Mekong

Flüchtling statt König

Von den ehemals neun existierenden Tigerunterarten, sind während den letzten 70 Jahren drei bereits ausgestorben. Unsicher ist der Verbleib des südchinesischen Tigers. Er ist die letzten 30 Jahre nicht mehr gesichtet worden, sein Aussterben kann jedoch nicht bestätigt werden. Die anderen, noch existierenden Unterarten sind der Indochinesische Tiger, der Amur- oder Sibirische Tiger, der Bengal-Tiger, der Sumatra Tiger und der Malaysische Tiger. Die größte Unterart des Tigers ist der Amur Tiger. Er wird durchschnittlich bis zu 300 Kilogramm schwer, bei einer Länge von bis zu 2,20 Meter. Als kleinste Unterart gilt der Sumatra Tiger. Alle noch lebenden Tigerunterarten gelten als höchst gefährdet.

BILD: Indischer Tiger zwei Monate altes Junges © Martin Harvey/WWF-Canon

BILD: Indischer Tiger Junges © Martin Harvey/WWF-Canon

Lebensraum als Lebensquelle

Der Mensch ist die größte Bedrohung für den Tiger – durch die Zerstörung seiner natürlichen Lebensräume und die illegale Jagd auf ihn und seine Beutetiere. Der WWF setzt sich seit 1966 weltweit in mehr als 35 Projekten für den Schutz der Tiger ein und hat sich das Ziel gesetzt, die Zahl der wild lebenden Tiger bis 2022, dem nächsten chinesischen Jahr des Tigers, zu verdoppeln. Der WWF Österreich engagiert sich dabei im Rahmen eines großen Projektes an der Grenze von Thailand und Burma.  Für den weltweiten Tigerschutz ist dieses „Dawna-Tenasserim Gebiet“ mit einem  geschätzten Bestand von 350 Tigern, 18 Nationalparks und Wildreservaten sowie 74 Prozent  weitgehend zusammenhängenden naturnahen Wäldern besonders  wichtig. Der WWF setzt sich hier für Wilderer-Kontrollen, Nationalpark-Management, Sicherung von Wanderkorridoren und intensive politische Lobbying-Arbeit ein. Gemeinsam mit Rangern, der Polizei und dem Zoll mit Unterstützung der thailändischen Regierung kämpft der WWF gegen den internationalen Wildtierhandel.

 

 

„Das Geschäft mit dem Tod – das letzte Artensterben?“

23. Oktober 2013 – 21. April 2014
Naturhistorisches Museum (NHM)
Burgring 7, 1010 Wien

Die Sonderausstellung informiert über das menschengemachte Artensterben. Dabei werden der Verlust von Lebensräumen, schwindende Ressourcen und sich verändernde klimatische Bedingungen, genauso wie Wilderei und der illegale Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten als Gründe für den Rückgang von Biodiversität thematisiert. In Kooperation mit dem NHM und dem WWF präsentiert BIORAMA in einer neuen Online-Rubrik „Die bedrohte Art der Woche“ wöchentlich eine vom Aussterben bedrohte Tierart.

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