Die bedrohte Art der Woche: Der Luchs

Bild: Miha Krofel

Bild: Miha Krofel

Der in Europa beheimatete Eurasische Luchs ist die weltweit größte Luchsart. Durch diverse Wiederansiedelungsprojekte in den 1970er-Jahren kehrte der Luchs nach fast 150 Jahren wieder in seinen natürlichen Lebensraum in Mitteleuropa zurück – in den Karpaten war er zum Beispiel nie ausgestorben.

 

Die einzelgängerisch lebenden, nacht- und dämmerungsaktiven Katzen gelten als scheue Waldbewohner, die das Rampenlicht meiden. Wichtig für die weitere Ausbreitung des Luchses ist die Vernetzung der verschiedenen regionalen Populationen.

Einzelgänger mit Durchblick in der Nacht

Zu den besonderen Merkmalen des Luchses zählen seine extrem lichtempfindlichen Augen. Diese reagieren sehr sensibel auf Licht, viel stärker als die des Menschen. Daher kann sich der Luchs problemlos im Dunkeln orientieren. Die als Einzelgänger bekannten Tiere, begegnen sich untereinander hauptsächlich in der Paarungszeit. Die Neugeborenen werden anschließend nur von der Mutter betreut.

Bild: Miha Krofel

Bild: Miha Krofel

Trotz Schutzstatus nicht sicher

Der Luchs ist durch internationale und nationale Abkommen und Verträge geschützt. Dass ihn dieser Umstand nicht immer schützt zeigt ein Fall, der sich letzten August ereignete: In einem Plastiksack in der Ysper wurden eine Luchsmutter und ihr Junges tot aufgefunden (BIORAMA hat berichtet). Die Täter versuchten die Tiere wohl wie Müll im Fluss zu beseitigen, da der Sack noch zusätzlich mit Steinen beschwert war. Die nötigen Maßnahmen seitens der Behörden, die zu Ergreifung der Täter führen hätten können, wurden nicht gesetzt. Trotz eines, dank privater Spenden, Naturschutzorganisationen sowie dem Nationalpark Kalkalpen, großen Finderlohns von 5.000 Euro, bleiben die Verantwortlichen bis heute unbekannt.

 

„Das Geschäft mit dem Tod – das letzte Artensterben?“

23. Oktober 2013 – 21. April 2014
Naturhistorisches Museum (NHM)
Burgring 7, 1010 Wien

Die Sonderausstellung informiert über das menschengemachte Artensterben. Dabei werden der Verlust von Lebensräumen, schwindende Ressourcen und sich verändernde klimatische Bedingungen, genauso wie Wilderei und der illegale Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten als Gründe für den Rückgang von Biodiversität thematisiert. In Kooperation mit dem NHM und dem WWF präsentiert BIORAMA in einer neuen Online-Rubrik „Die bedrohte Art der Woche“ wöchentlich eine vom Aussterben bedrohte Tierart.

 

Und zum Weiterlesen: Als Laie auf den Spuren des europäischen Luchses. Ein Bericht aus der Hohen Tatra. www.biorama.at/l-wie-luchs

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