Klimaschutz durch Innovation

BILD: (v. l.): Ruth Juric, Robert Reithofer und Tanja Röhm © Alexander Sper

BILD: (v. l.): Ruth Juric, Robert Reithofer und Tanja Röhm  © Alexander Sper

Im Oktober wird der Österreichische Klimaschutzpreis 2013 verliehen, in den kommenden Wochen stellt BIORAMA die 16 nominierten Projekte vor. Anfang November wird der Sieger geehrt. In der vierten und damit letzten Woche, von 21. Oktober bis 25. Oktober, präsentieren sich die vier nominierten Projekte der Kategorie „Klimaschutz durch Innovation“.

Projekt: carsharing24/7

Um eine Ergänzung zu kommerziellen Carsharing-Unternehmen zu bieten, startete 2012 die Software Manufaktur die erste Plattform für privates Carsharing. Carsharing 24/7 bietet Privatpersonen die Möglichkeit, ihr wenig benutztes Fahrzeug mit Dritten zu teilen. Dabei werden die Fixkosten reduziert und der Nutzungsgrad erhöht. Ein Vorteil des Projektes ist, dass dabei Regionen mit Carsharing-Aktivitäten erschlossen werden können, die für kommerzielle Carsharing-Unternehmen nicht attraktiv genug sind. Finanziert wird Carsharing 24/7 durch Sponsoring und Kooperationen. Seit dem Sommer 2013 steht nun das österreichweit größte Carsharing-Angebot mit über 200 privaten Fahrzeugen zur Verfügung, die sich rund 2.500 registrierte Mitglieder teilen.

BILD: (v. l.): Herbert Muchitsch, Robert Schwemmer und Frank Reiche, Naporo Klima Dämmstoff GmbH © Alexander Sper

BILD: (v. l.): Herbert Muchitsch, Robert Schwemmer und Frank Reiche, Naporo Klima Dämmstoff GmbH © Alexander Sper

Projekt: österreichischer Hanf als Fassadendämmung

Jährlich werden etwa 50 Mio. m² Fassaden in Österreich und Deutschland gedämmt. Die NAPORO Klima Dämmstoff GmbH hat die „Hanffaser-Platte“, eine Dämmplatte aus österreichischem Hanf, entwickelt. Diese kann – genau wie herkömmliche Wärmedämmverbundsysteme (WDVS)  – im Massivbau verwendet werden. WDVS bestehen zurzeit vorwiegend aus dem Kunststoff EPS, Expandiertes Polystyrol. Die Hanf-Dämmplatte wird aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, sie kann zu neuen Dämmplatten recycelt oder als Rohstoff zur Biogasgewinnung verwertet werden. Im Gegensatz zu gängigen Dämmstoffen wird mehr CO₂ im Material gebunden, als durch die Herstellung freigesetzt wird. Unter dem Motto „Hanf dämmt grüner“ wird dieses Material seit 2013 vom oberösterreichischen Unternehmen Capatect Baustoffindustrie GmbH vertrieben.

BILD: (v. l.): Bruno Oberhuber von Energie Tirol und Klaus Luger, Neue Heimat Tirol © Alexander Sper

BILD: (v. l.): Bruno Oberhuber von Energie Tirol und Klaus Luger, Neue Heimat Tirol      © Alexander Sper

Projekt: Passivhaus-Anlage Lodenareal Innsbruck wird zum Referenzprojekt

Im Innsbrucker Lodenareal, Tirol wurde vor drei Jahren eine der größten Passivhaus-Wohnanlagen Europas bezogen: 354 geförderte Passivhaus-Mietwohnungen auf einer Wohnnutzfläche von insgesamt 26.000 m². Im Rahmen mehrjähriger Messungen wurde in einem Forschungsprojekt erhoben, wie sich der Passivhausstandard der dortigen Wohnungen auf den Energieverbrauch, den Wohnkomfort und die Nutzerzufriedenheit auswirkt. Dieses Messprojekt brachte auch die Chance, allgemeine, oft kritische Aussagen zur Passivhausbauweise zu evaluieren. Das Ergebnis zeigt einerseits eine hohe Zufriedenheit der BewohnerInnen und andererseits die Zielerreichung bei den energetischen Einsparungen.

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BILD: (v. l.): Gerhard und Norbert Rainer, Verein Mobilcard Krenglbach © Alexander Sper

Projekt: Mobilcard Krenglbach

Der Verein Mobilcard Krenglbach organisiert die Mobilcard als Pilotprojekt für nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum. Das Projekt möchte Klimaschutz, ökonomische Stärkung der Region und die Sicherung der regionalen Mobilität vereinenen. Zu den Mobilitätsangeboten der Mobilcard gehören verschiedene Services, wie z. B. ein Mikro-Öffi-System mit Anrufsammelbus, das Carsharing mit E-Cars und E-Scootern. Bei der Umsetzung  soll der vorhandene öffentliche Verkehr mit Bus und Bahn berücksichtigt werden. Die Mobilcard versteht sich als perfekte Ergänzung für die „Last-Mile“ und zu den Kernzeiten des öffentlichen Verkehrs. Die Verknüpfung des Krenglbacher Anrufsammeltaxis „KRAXI“ mit dem Modell des E-Carsharings und die Berücksichtigung der öffentlichen Nahverkehrs sollen eine kostengünstige Mobilitätsgarantie und die multimodale Mobilität in ländlichen Gebieten ermöglichen.

 

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