„Die Zukunft ist offen. Wir müssen sie machen.“

© 2017 NIKOLAUS GEYRHALTER FILMPRODUKTION GMBH

Die Doku ,Die Zukunft ist besser als ihr Ruf’ zeigt, was einzelne Menschen bewegen können, wenn sie ihren Alltag mit Haltung bestreiten.

Die Zukunft hat nicht den besten Ruf. Zumindest nicht für diejenigen, die nicht zu den allzeit optimistischen Menschen gehören. Für alle Probleme der Gegenwart werden sich in der Zukunft schon irgendwie lösen lassen – ein entspannter Blick voraus. Ganz leicht fällt er nicht. Schließlich sind die drängendsten Probleme nicht gerade klein, und auch nicht so neu, dass man davon ausgehen muss, dass die Lösung nah ist. Krieg, Unterdrückung, Hunger, Klimawandel, Umweltbelastungen – was soll sich daran in Zukunft schon ändern? Gleichzeitig ist den meisten Menschen klar: Wir haben es selbst in der Hand, die Zukunft zu gestalten.

Der neue Film von Teresa Distelberger, Niko Mayr, Gabi Schweiger und Nicole Scherg stellt sechs Menschen vor, die davon überzeugt sind, selbst einen Beitrag zum guten Ruf der Zukunft leisten zu können, indem sie selbst ihre Gestaltung in die Hand nehmen.

Diese sechs Menschen haben die Filmmacherinnen und Filmmacher aus Österreich nicht bei der UNO, an der Spitze von NGOs, in Regierungen oder Konzern-Chefetagen getroffen, sondern dort, wo sich im Alltag engagiert wird. Für eine lebendige politische Kultur, für zukunftsfähige Lösungen fürs Essen, fürs Bauen, für den menschlichen Umgang miteinander, für nachhaltiges Wirtschaften, für soziale Gerechtigkeit.

Zukunftgestalten kann jeder

Bei Jean-Paul Sarte hieß es noch, der Mensch sei zur Freiheit verdammt. Damit gemeint war: Jeder Mensch ist nicht einfach nur frei, sondern verantwortlich. Im Rahmen seiner Möglichkeiten. Was diese Möglichkeiten sind, zeigt der Film anhand von dokumentarischen Szenen aus dem Alltag seiner sechs Protagonisten und in Interview-Ausschnitten mit ihnen.

Da begegnen die Zuschauerinnen und Zuschauer zum Beispiel der Architektin Anna Heringer, die ihre Arbeit nutzt, um sich dafür einzusetzen, dass weniger mit Beton gebaut wird, und dass Architektur kompostierbar wird. Der Kulturhistoriker Walter Ötsch erklärt im Film seinen pragmatischen Blick auf die Zukunft: „Als Kulturhistoriker weiß ich, dass es überhaupt kein Gesetz in der Geschichte gibt. Niemand kann sagen, wie sich die Zukunft entwickeln wird. Es kann morgen Barbarei geben oder eine bessere Gesellschaft. Die Zukunft ist offen. Wir müssen sie machen.“ Die sechs Menschen mit Haltung, denen das Kamera-Team um Sebastian Arlamovsky für den Film nahe gekommen ist, haben eines gemeinsam: Sie reden nicht bloß über die Zukunft, sondern nutzen ihren Alltag, um verantwortungsvoll an ihr mitzuwirken; ganz bewusst. Der Film zeigt dabei, dass für persönliches Engagement keine Wunderleistungen nötig sind, sondern vor allem Haltung.

,Die Zukunft ist besser als ihr Ruf’ ist ein optimistischer und zugleich realistischer Film. In Summe: Ein existenzialistischer Film. Wer ein überzeugter Optimist oder reiner Pessimist ist, der wird im Film klassisches Weltverbesserer-Kino sehen. Wer selbst an das Engagement und die Verantwortung Einzelner glaubt, der wird sechs Vorbilder treffen. Sehr sehenswert.


 

Das Gewinnspiel zur Premiere ist bereits beendet. Die Gewinnerinnen und Gewinner wurden von uns per eMail informiert.

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