Stell dir vor in deinem Donut steckt Mineralöl

Donuts with icing on pink background. Sweet donuts. Donuts background . Eaten donut.

Donuts with icing on pink background. Sweet donuts. Donuts background . Eaten donut.

Kein Mensch isst Donuts, weil sie besonders gesund sein sollen. Aber dass viele gleich so ungesund sind, würde man auch nicht denken. Eine Laboranalyse zeigt unerwartete Gesundheitsgefahren. 

Krebserregende und erbgutschädigende Inhaltsstoffe wurden in Donuts von unterschiedlichen Herstellern bzw. Anbietern nachgewiesen. Die Zeitschrift Öko-Test (Oktober-Ausgabe) hatte Donuts von 15 verschiedenen Anbietern mittels Laboruntersuchung getestet. Alle Anbieter wurden mit einem „ungenügend“ beurteilt. Bei 11 Produkten wurde eine stark erhöhte Mineralölbelastung nachgewiesen. Mineralöl im Krapfen? Das möchte niemand. Wie kann das überhaupt sein?

Im wesentlichen wird bei den gefährlichen Stoffen zwischen zwei Gruppen unterschieden, den aromatischen Kohlenwasserstoffen, die sich krebserregend und erbgutschädigend auswirken sollen, und den gesättigten Kohlenwasserstoffen, die zu Schäden an Organen führen können. Mineralöle können auf unterschiedlichstem Wege in die Nahrung gelangen, meist aber über Lebensmittelverpackung und Altpapier.

Ikea, eines der betroffenen Unternehmen, reagierte sofort und teilt Foodwatch auf Anfrage mit: „Alle Donuts werden mit sofortiger Wirkung aus dem Sortiment genommen und nicht mehr in Ikea Einrichtungshäusern verkauft. […] Derartige Ergebnisse sind für Ikea nicht akzeptabel und werden auch nicht toleriert.“ Le Crobag, McDonald’s, Happy Donazz, Edeka, Globus und Real möchten die Ursache für die Verunreinigung ausfindig machen, verkaufen die betroffenen Donuts aber weiterhin. Backwerk, Dunkin‘ Donuts, Rewe und Tasty Donuts zeigen keine Reaktion auf eine Foodwatch-Anfrage.

Konsum vs. Gesundheit

„Ikea handelt konsequent, indem das Unternehmen den Verkauf belasteter Produkte unverzüglich stoppt“, sagt Johannes Heeg von Foodwatch. Wenn aber nur eins von elf Unternehmen gesundheitsschädliche Nahrung aus dem Sortiment nimmt, kratzt das an der Glaubwürdigkeit der Unternehmen und dem Lebensmittel-Handel insgesamt. „Der Nachweis von bedenklichen Mineralölkonzentrationen muss einen sofortigen Verkaufsstopp nach sich ziehen. Die höchst unterschiedlichen Reaktionen der Unternehmen zeigen, dass wir den Schutz der Verbraucher nicht den Herstellern und Händlern überlassen dürfen. Bundesregierung und EU müssen endlich sichere Grenzwerte für Mineralöle vorschreiben.“ verlangt Johannes Heeg.

Um einen besseren Schutz vor Mineralölbelastung in Nahrungsmittel zu gewährleisten hat Foodwatch inzwischen 100.000 Unterschriften in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden gesammelt und einen Appell an den EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittel, Vytenis Andriukaitis eingereicht.


Hintergrundinformationen von foodwatch zu Mineralöle.

Zur Unterschriftenaktion von foodwatch geht es hier.

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