Das Geschäft mit dem Tod

Bild: Naturhistorisches Museum

Bild: Naturhistorisches Museum

Der Mensch ist heute der größte Feind der Tierwelt. Ganz bewusst werden Tierarten verfolgt und ihr Lebensraum zerstört. Mit der Sonderausstellung „Das Geschäft mit dem Tod – das letzte Artensterben?“ möchte das Naturhistorische Museum Wien in Kooperation mit dem WWF über die menschenverursachte Krise informieren. Laufzeit: 23. Oktober 2013 bis 21. April 2014

Vormals waren es geologische Veränderungen die 90% aller Tier- und Planzenarten ausgelöscht haben. Heute trägt die Verantwortung dafür größtenteils der Mensch, das, wenn man so sagen kann, entwickeltste Säugetier der Erde. Auf 550 m² präsentiert das NHM ab 23. Oktober in mehreren Stationen die expansive Lebensweise des Homo Sapiens, vor allem der ersten Welt, wie Kurator Dr. Heinz Grillitsch betont.

Des Todes Ursache

Klassisch führt „Das Geschäft mit dem Tod – das letzte Artensterben?“ von den allgemeinen, zufälligen oder sekundären Tötung von Tieren zu spezifischen und gezielten Formen. Der unabsichtlich überfahrene Igel ist ebenso Teil der Ausstellung wie der von Wilderern verfolgte Tiger, dem die Haut abgezogen wird und dann auf irgendeinem Mahagoni-Boden seinen Platz findet. Das Geld treibt sie an, nach schon bedrohten Tierarten zu jagen. Viele sind Nahe der Ausrottung. Das betrifft nicht nur Säugetiere oberhalb der Meeresoberfläche, sondern auch andere Lebewesen unter ihr.  Maßlose Fischerei hat die Fischbestände in einigen Gegenden der Welt dramatisch reduziert.

Vogel in Rohöl Bild: Yasmin Nowak

Vogel in Rohöl
Bild: Yasmin Nowak

Andere Todesursachen sind der Ausstoß von Umweltgiften oder die Zerstörung von artenspezifischen Lebensräumen, um sie anders – wirtschaftlich – zu nutzen. Dann gibt es da noch die Klimaveränderung, die historisch vielfach für Artensterben, aber auch für die Entwicklung neuer Lebewesen gesorgt hat. Aktuell kann man jedoch sagen, dass wohl auch der Klimawandel zu einem guten Teil auf die Kante der Menschen geht.

Reiche Sammlung

Welche Tiere das genau sind, deren Population sich besorgniserregend geschmälert hat, erfahrt ihr dann ab 23. Oktober im Naturhistorischen Museum. Ein kleiner aber beträchtlicher Teil der über 30 Millionen starken Sammlung präparierter Kadaver des Museums, stehen stellvertretend für ihre noch lebenden Artgenossen in den Museumsräumen. Das Fachteam des NHM hat so manches Präparat dem Thema der Ausstellung angepasst und stellen anthropogene Todessituationen nach. Der geplättete Igel wurde zum Beispiel posthum in gefriergetrocknetem Zustand von einem Auto überfahren.

Ziesel, Igel, Hamster Bild: Yasmin Nowak

Ziesel, Igel, Hamster
Bild: Yasmin Nowak

 

 

Im Übrigen stellt BIORAMA parallel zur Ausstellung in der Rubrik „Die bedrohte Art der Woche“ eine bedrohte Tierart vor. Darunter sind Verwandte von Bären, Wildkatzen und Primaten, aber auch einige heimischere Pfoten oder Schuppen.

Das Geschäft mit dem Tod – das letzte Artensterben
23. Oktober 2013 bis 21. April 2014

Naturhistorisches Museum Wien
Burgring 7
1010 Wien

Öffnungszeiten
Donnerstag bis Montag 9:00 – 18:30 Uhr
Mittwoch 9:00 – 21:00 Uhr
Dienstag geschlossen

 

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