Cooked: Diese Netflix-Serie solltest du dir ansehen

Bild: Netflix

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Eine vierteilige Netflix-Doku widmet sich dem Essen auf eine Art, wie man sie noch nicht oft gesehen hat.

Fire, Earth, Water und Air sind die Titel der vier Folgen von Cooked. Was hochtrabend klingt, ist ein Hinweis auf die Richtung, von der aus sich die Doku-Reihe von Michael Pollan ihrem Thema – Essen – nähert. ,Cooked‘ widmet sich dem Verhältnis des Menschen zu seiner Nahrung und den Aspekten, die für Essen seit jeher wichtig sind. Das passiert kulturgeschichtlich, sozialanthropologisch, und trotzdem mit ganz praktischen Bezügen zur Gegenwart.

„Erst als wir gelernt haben zu kochen, sind wir wirklich zu Menschen geworden, aber wir haben aus den Augen verloren, wie dieses Essen auf unsere Teller gerät,“ erklärt der Sprecher in der ersten Folge. Die Produktion von Lebensmitteln wieder in den fokussierten Blick zu rücken, das ist Ziel der Serie.

Der Ernährungs-Philosoph Michael Pollan mit Journalismus-Professur an der Uni in Berkeley hat vor drei Jahren ,Cooked: The Natural History of a Transformation‘ veröffentlicht. Auf dem Buch basiert die Netflix-Serie. Zu den Thesen gehört, dass unser Nahrungs-System auf Ausbeutung basiert. Wie es dazu kam, beschreibt Pollan anschaulich. Noch anschaulicher kann das natürlich die Serie. Die Bilder, die es dazu braucht, hat Alex Gibney eingefangen. Der hat 2008 für die Folter-Dokumentation ,Taxi zur Hölle‘ den Oscar für den besten Dokumentarfilm gewonnen.

Schon wieder eine Doku übers Essen

Nun – dass uns Essen mehr wert sein sollte, dass es unsere Kultur ausmacht wie nur wenige andere Dinge, dass es direkten Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden hat, das hat man wirklich schon verdammt oft gehört. Das erzählt jeden Tag auf irgendeinem Sender irgendein Fernsehkoch.

Trotzdem ist Cooked mehr als ein filmisches Kochbuch-Vorwort. Cooked ist eine Reise um die Welt, die der Zubereitung von Essen als Kulturtechnik nachspürt. Cooked beginnt am Feuer australischer Natives und führt über die Kochtöpfe einer indischen Familie in eine marokkanische Backstube und die Sennerei eines Klosters in Connecticut. Das alles ist ziemlich unterhaltsam und informativ.

Die Doku-Serie erklärt, wieso Amerikaner Angst vor unschädlichen Bakterien im Essen haben, wie Gluten-Unverträglichkeit zur Zivilisationserscheinung werden konnte, welche Arbeit Mikroben für uns leisten und was das alles mit Religion zu tun hat – oder auch nicht. Das sind erfrischende Blickwinkel auf das Allerweltsthema Essen. Wir empfehlen, einmal reinzuschauen.

 

 

 

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