Brafree: Gründe, keinen BH zu tragen

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Die Frage, ob frau heute einen BH anzieht oder nicht hat ihren Weg über die Zensur in sozialen Medien, den Hashtag #freethenippels und Youtube in die deutschsprachige Bloggerszene geschafft. 

Viele Youtuberinnen, nicht nur aus dem Mode- sondern vor allem aus dem Lifestylebereich, thematisieren die Frage in eigenen Videos – häufig als Reaktion auf Shitstorms, die „Nippelblitzer“ und BH-freie Auftritte in früheren Videos hervorgerufen hatten. Die Kommentare unter den Posts zeigen, wie polarisierend das Thema ist.

Tatsächlich kann frau in brafree einen erfreulichen Trend sehen, der der Linie von Birkenstock und luftiger Mode folgt – und in New York und anderen Modemetropolen schon voll eingeschlagen ist. Hierzulande muss frau sich allerdings noch entweder mit dem Label „öko“ oder „nuttig“ betiteln lassen.

Function follows form – die Entscheidung, keinen BH zu tragen

Bei der Entscheidung, ob frau einen BH trägt oder nicht sollten wir ehrlich zu uns selbst sein: Tragen wir ihn, weil er so bequem ist – oder packen wir unseren Busen in Schalen, um dem Ideal der runden, prallen Brust näher zu kommen? Allen, die eigentlich auch gut auf den BH verzichten könnten, sich aber noch nicht so ganz dazu durchringen können, wollen wir mit folgenden Gründen bestärken:

1.

Natürliche Schönheit – natürliche Stärkung. Das Gewebe der Brust wird quasi seit seinem Erwachsen in der Pubertät und dem Kauf des ersten Büstenhalters von seiner Aufgabe befreit, die Brust zu stützen. Wer auf einen BH verzichtet stärkt sein Gewebe und beugt einer verfrühten Erschlaffung vor.

2.

Viele BHs, vor allem die Push-Up Varianten, stützen die Brust mit Bügeln aus Metall und Verschlüssen, die ebenfalls aus unangenehmen Kunststoff bestehen – Materialien, die wir sonst tunlichst von unserem Körper fernhalten. Außerdem liegen BHs genau da unter der Brust an, wo die sensiblen Lymphgefäße verlaufen und schnüren diese ab.

3.

#freethenipples: Viele Frauen tragen gepolsterte BHs, um den gefürchteten Nippelalarm zu vermeiden – aber ganz ehrlich! Dabei handelt es sich weder um Präzisionswaffen, mit denen Passanten anvisiert werden noch um Sexspielzeuge, die öffentliche Erregung provozieren (sollen). Sondern um zwei kleine Hügelchen, die ich / du / er / sie und es auch haben.

4.

Stil: Das lässigste Outfit ist dahin, wenn unförmige BH-Träger hervorblitzen. Zumindest bei rückenfreien Tops könnte man doch erstmals probieren, den BH wegzulassen – und sich bei Wohlbefinden nicht nur vom Besser-Aussehen leiten lassen.

5.

Und jetzt tief durchatmen – denn das ist wesentlich angenehmer, wenn keine einschneidenden Riemen rund um den Brustkorb, die Schultern und das Genick gezurrt sind. Druckstellen, Kopf-, und Rückenschmerzen – Adé!


Im Netz ist der Verzicht auf den BH längst Thema. Kein Wunder. Es gibt schließlich noch immer Jugendmagazine, die den „Nippelalarm“ nach wie vor als beschämend und befremdlich propagieren. 

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