Berlin zeigt Zukunfts-Mode

Am 16.–19. Jänner trifft sich in Berlin die Modewelt für die Fashion Week. Die deutsche Hauptstadt bedient sich einer besonderen Nische: Sie zeigt Eco Fashion und Hightech Fashion. Damit fragt Berlin auch, wie sich die Textilbranche in der Zukunft nachhaltig entwickeln kann.

Am 16. Jänner werden zuerst auf der Konferenz FashionTech die technologischen Fortschritte in der Textilindustrie präsentiert. Danach ist der 17. Jänner ganz der nachhaltigen Mode gewidmet: Bei der Ethical Fashion Show sprechen Experten im Rahmen der Plattform FashionSustain über umweltfreundliche und innovative Materialien und über die Notwendigkeit von Kreislaufwirtschaft in der Modebranche. Im Greenshowroom wird dagegen über die zahlreichen Gütesiegel in der Eco-Fashion-Welt gesprochen und wie nachhaltige Kleidermarken kommerziell erfolgreich sein können.

Im Juli 2017 fand die letzte Ethical Fashion Show in Berlin statt. Im Greenshowroom präsentierten verschiedene Eco-Labels ihre Produkte. (Foto: Thomas Lohnes und Thomas Niedermüller)

Einen Durchblick bei den vielen Gütesiegeln zu haben, kann nicht nur Eco-Mode-Neulinge überfordern. Es existieren reichlich Prüfsiegel, wofür sie genau stehen, ist dem Konsumenten oft nicht bewusst. Hierfür wurde eine „knowledge-lounge“ eingerichtet: Fairtrade Deutschland, GOTS, IVN, PETA und Circular.Fashion, eine Plattform die sich für neue Wirtschaftsmodelle im Textilhandel einsetzt, teilen ihr Wissen mit den Besuchern der Messe. Nicht jedes der gelisteten Labels auf dem Programm der Berlin Fashion Week verpflichtet sich allen Nachhaltigkeitsstandards. Manche Marken sind in erster Linie vegan oder konzentrieren sich vorrangig auf Bio-Baumwolle. Ein Blick auf die Webseite der einzelnen Marken gibt Auskunft über ihre Handelsbedingung und über die von ihnen verwendeten Materialien.

Auch österreichischen Marken, wie hier zum Beispiel Anukoo, sind bei der Ethical Fashion Show vertreten. (Foto: Thomas Lohnes und Thomas Niedermüller)

Fashion Week findet zwei Mal jährlich statt, für Herbst/Winter und für Frühling/Sommer. Großkonzerne wie H&M oder Zara bringen fast wöchentlich neue Kleidungsstücke auf den Markt. Doch wie passt das mit dem Nachhaltigkeits-Fokus auf der Berlin Fashion Week zusammen? Grüne Labels bringen oftmals nur jährlich oder noch seltener eine Kollektion heraus, behalten ihre Teile länger im Sortiment und legen wert auf ein zeitloses Design, um sich von der trendbasierten Wegwerfkultur von herkömmlicher Mode zu distanzieren. Eine Veränderung in der Produktionsweise von Kleidung gibt es schon seit längerem – Berlin ist nur eine der ersten Städte, die das auch erkannt hat.

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