Tief versteckt im Wald

Einfach abtauchen aus dem Alltag und völlig ungestört Wildbaden – im Edlesberger See mitten im Weinsberger Wald.

Waldviertel Tourismus, Waldviertel 27.06.2020 Foto: Michèle Pauty

Hinter den sieben Hügeln, im Südwesten des Waldviertels, mitten im größten geschlossenen Waldgebiet Österreichs wartet ein Hauch Skandinavien: Hier, im Weinsberger Wald, in der Marktgemeide Martinsberg, liegt der Edlesberger See. Bei der Anreise von Osten ist die Entscheidung zwischen der Route über Krems oder der über Melk Geschmackssache, wir entscheiden uns für erstere und schlängeln uns entlang der Donau raus aus Wien, kurz nach Dürrnstein biegen wir ab ins Hügelland – und widerstehen allen Versuchungen, die von Straßenschildern ausgehen, die das Örtchen Oed ankündigen. Die Routenplaner kennen den Edlesberger See als »Edlesberger Teich« und sobald wir die B 36 bei Martinsberg verlassen heißt es: Nur nicht abschrecken lassen von den filigranen Straßerln, denn hinter der Anhöhe, auf der das kleine, ruhige Edlesberg liegt, wartet der idyllische Waldsee (Parkgelegenheit ist im Wald, direkt am See vorhanden).

Zum Edlesberger See führen einige Wander- und Mountainbikerouten. Doch es gibt auch schattige Parkplätze wenige Meter vom Badesteg entfernt. Bild: BIORAMA. / Michèle Pauty.
Zum Edlesberger See führen einige Wander- und Mountainbikerouten. Doch es gibt auch schattige Parkplätze wenige Meter vom Badesteg entfernt. Bild: BIORAMA / Michèle Pauty.

Von Wald umrahmt macht er dem Ruf des Waldviertels als ruhigem Zufluchtsort auch an einem sonnigen Sommer-Samstag alle Ehre. Sein rotbraun gefärbtes Wasser ist Hinweis auf die Bodenqualität seiner Umgebung, eisenhaltig ist er auch – einige Gäste kämen deswegen, heißt es. Fest steht: Kaum ist man ein Mal in den Edlesberger Teich abgetaucht, sind viele kleinere und größere Herausforderungen des Alltags ein großes Stück weiter weg.

Der älteste Stausee Österreichs

Einst als Stausee für den Transport des geschlägerten Holzes durch das Schwemmen entstanden, ist er heute »nur« noch See. Ein Garant für die Qualität des Wassers: Einiges Leben findet sich auch dann im See, wenn die Badenden zuhause bleiben – Zander, Maräne, Hecht, Bachforelle, Regenbogenforelle und Seeforelle tummeln sich hier und dürfen ganzjährig befischt werden. Apropos Fauna: Auch Hunde sind hier erlaubt! 

Auf dem Weg nach Gutenbrunn, kurz nach Edlesberg, kann man an einem direkt an der Straße liegenden Rotwildgehege den schönen Tieren so nahe wie selten kommen.

Von mehreren Bächen gespeist, bleibt der 14 Hektar große See, er gehört zu den zehn größten Niederösterreichs, auch in langen Sommern erfrischend. Meistens ist sein Wasser von Juni bis September zwischen 19 und 23 Grad warm, weiß Frau Marschall, die Wirtin des Seewolf. Nie richtig kalt, und doch immer gerade noch eine leichte Abkühlung – perfekt, um den Teich an einem Badetag gleich mehrmals in Ruhe zu durchqueren.

Der Seewirt »Seewolf« bietet neben seinen Gästezimmern auf der Sonnenterasse mit Seeblick traditionelle Waldviertler Küche. Bild: BIORAMA/Michèle Pauty.

Ein Blick vom Badesteg auf das gegenüberliegende Ufer macht es schwer, nicht beim Seewolf (nicht biozertifiziert) einzukehren. Dort auf der Terrasse wiederum gibt es unter anderem klassische Waldviertler Mohngerichte mit Seeblick und der Wirt weist in der Karte aus, wo er die Hauptprodukte für seine Speisen bezieht.

Der Hitze der Stadt auf Wanderungen oder Fahrradtouren hierher für mehrere Tage zu entfliehen, scheint einem das einzig Vernünftige. Apropos Wandern: Die Wanderrouten See-Waldweg und Anti-Stress-Weg führen zum Edlesberger Teich. Hier treffen außerdem die Routen des Kremstalwegs und der Ysper-Weitental-Rundwanderweg aufeinander, die zusammen den Lebensweg bilden.

Diese begehbare Karte ziert den Museumsboden des Truckerhaus in Gutenbrunn. Bild: BIORAMA/Michèle Pauty.

Wandeln zwischen Baumriesen aus einer anderen Welt

Wer hungrig nach Abwechslung und Unterhaltungsprogramm jenseits der Natur ist, findet eine Menge davon im nahe gelegenen Gutenbrunn. Dort wartet einige Kultur und Geschichte: Das direkt an der Hauptstraße gelegene, 250 Jahre alte Truckerhaus ist Kulturspielstätte und ein kleines wohlkuratiertes Museum. Bei freiem Eintritt vermittelt es, dass in den Glashütten des Weinsberges die Geschichte der Glaskunst mitgeschrieben wurde und welche Rolle diese Gegend weit über die Region hinaus als Holzlieferant hatte (Hier gibts auch kostenlose Karten der Region sowie von Wander- und Spazierrouten in der Umgebung!).

Einen Herrlichen Panorama-Weitblick bietet der Wachtstein in Bad Traunstein.
Bild: Waldviertel Tourismus / Studio Kerschbaum.

Alle, die Weitblick suchen und ein paar Schritte bergauf vertragen, werden knapp zehn Kilometer von Martinsberg, am Wachtstein in Bad Traunstein, fündig. Auf 958 Metern wartet eine einmalige Aussicht, und am Fuße des Wachtstein verwandeln sich die für die Region typischen Steinformationen im Sommer zu einer Open-Air-Bühne für Highlights wie das Brassteinfestival im Juli und das Wachtsteinfest im August, die beide erst 2021 wieder stattfinden werden.

Es lässt sich gut Wandeln und die Zeit vergessen zwischen den Baumriesen des Weinsberger Waldes und dem stillen Wasser des Edlesberger Sees. Wer ein Mal hier war, den zieht es immer wieder rauf und raus ins Waldviertel.

BIORAMA erkundet in entgeltlicher Kooperation mit Waldviertel Tourismus die besonderen Orte der Region und zeigt dir künftige Lieblingsplätze und Ausflugswege für Tage oder ganze Wochenenden in Ruhe und Abgeschiedenheit inmitten kühler Natur. Hier gelangst du zu den anderen Waldvierteltipps!

Wohltemperiert von Juni bis September: Wald- und Wildbaden im und um den Edlesberger See. Bild: BIORAMA/ Michèle Pauty.

Rauf und raus ins Waldviertel!

Besondere Orte der Region im Nordwesten Niederösterreichs – künftige Lieblingsplätze und Ausflugswege für Tage,  Wochenenden oder ganze Sommer in ungestörter Ruhe inmitten kühler Natur.

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