Shortlist: 23 potenzielle Bioprodukte des Jahres – Kategorie Farm & Craft

Diese 23 Produkte haben es 2020 in der Kategorie »Farm & Craft« auf die Shortlist fürs Bioprodukt des Jahres geschafft.

Nominiert: 23 herausragende Bioprodukte

2020 zeichnen BIORAMA und die Messe Wieselburg bereits zum dritten Mal das »Bioprodukt des Jahres« aus. Die zwei Hauptkategorien richten sich an unterschiedliche Erzeugerinnen: In der Kategorie Retail & Big Brand wird ein herausragendes Produkt eines größeren Lebensmittel- und Handelsunternehmens ausgezeichnet. Farm & Craft zeichnet ein Produkt eines bäuerlichen Betriebs oder einer Manufaktur aus. Zugelassen sind da wie dort Bio-Produkte (zertifiziert gemäß Bio-Verordnung der EU).

Die durch Corona bedingte Absage der Messe »Bio Österreich« verhindert, dass die ausgezeichneten Produkt im Rahmen der Messe Wieselburg ausgezeichnet werden. So folgt die Verleihung 2020 vor allem virtuell. Die begehrten Trophäen und Urkunden werden den Ausgezeichneten allerdings von einem Jurymitglied, vom Direktor der Messe Wieselburg, von der Obfrau von Bio Austria oder einem agrarpolitischen Vertreter der Länder Niederösterreich und Oberösterreich persönlich überreicht.

Folgende Produkte sind in der Kategorie »Farm & Craft« nominiert.

Die Listung erfolgt nach der Chronologie der Nominierung und entspricht keinerlei Wertung.

Bäckerei Ledermühle Bindl – Bio-Brotchips
Bäckermeister Rudi Bindl aus dem Mühlviertel blickt uns auf der Verpackung an und verspricht »Backtradition seit 1957«. Während Brotchips üblicherweise eher hergestellt werden, um Food Waste zu vermeiden (sprich: aus altem Brot) präsentiert uns Bindls Beste knackige, fast schon gesunde in nicht übermäßig gesalzene »frische« Chips. Handgemacht und hefefrei und sortenrein aus Schlägler Roggen hergestellt hebt es die Kategorie Brotchips auf ein Premiumlevel. Vegan.

Schmecken auch mit Sesam, besonders gut aber pur in der Classic-Version: Bindls Beste Brotchips. Bild: Bäckerei Ledermühle Bindl.

Biohof A. Pranger – Bio-Tomatensauce – Die Wertschätzung
In St. Anna am Aigen im südoststeirischen »Vulkanland« wachsen die Tomaten, die von der Familie Pranger nicht nur frisch und direkt vermarktet, sondern auch zu »Schätzen im Glas« veredelt werden. Dementsprechend sehen alle Produkte des Biohof Pranger auch aus: schlicht, schön, wertvoll. Die Tomatensauce »Die Wertschätzung« versteht sich als Basissauce und hat den Geschmack sonnengereifter Paradeiser in Gläser gebannt. 

Der Name der Tomaten-Basissauce – »Die Wertschätzung« – stellt klar, wie am Biohof Pranger gewirtschaftet wird. Bild: Biohof Pranger e.U.

Biohof Herbst – Bio Knoblauchgranulat in der praktischen Gewürzmühle
Der Biohof Herbst in Groß-Sierning ist ein reiner Ackerbaubetrieb und wirtschaftet bereits seit 1988 biologisch. Zwar kultiviert die Familie auch Tafelbirnen und 2022 wird es erstmals Grünspargel geben. Das »Signature-Produkt« des vielfältigen Betriebs bleibt aber der Knoblauch. Vermarktet wird dieser nicht nur grün, ausgereift und getrocknet, sondern auch als Bio-Knoblauchgranulat in der praktischen – wiederbefüllbaren –Gewürzmühle.

Wiederbefüllbar in der Gewürzmühle: Bio-Knoblauchgranulat vom Biohof Herbst. Bild: Maria Herbst.

Decleva´s Alpenfisch – Lucky Biofutter für den Hund
»Wohl dem, der einen Hund als Freund hat«, steht auf dem Glas. Declavas – sonst bekannt für seinen hochwertigen Alpenfisch – macht einen gewagten Schritt und präsentiert ein offensives Gourmet-Produkt für den Hund: regional, bio, im Glas. Dass Abschnitte vom Fisch und Reste aus der Fleischproduktion zu Tierfutter verarbeitet werden, ist zwar nicht neu. Dass ein Verarbeiter aber selbstbewusst dazu steht und das offen kommuniziert allerdings durchaus. So darf man sich »Lucky« wirklich als glücklichen Hund vorstellen. Verarbeitet werden zu 84 Prozent Biosaiblingsreste, zu 11 Prozent zerbrochene Biokarotten un Biopetersilie sowie zu 4,5 Prozent Bioreisflocken. Weder Knochenmehl, noch Zucker oder Salz wird zugesetzt. Weil kein Wasser beigefügt wird, ist die Konsistenz dicht und die Haltbarkeit lang. »Lucky«  verschafft Mariazell einen Pin auf der Tierfutterlandkarte. 

Unverträglichkeiten nehmen auch bei Hunden zu: Declavas »Lucky« ist glutenfrei. Bild: Declavas.

Genusskoarl – Tiroler Würze
Der Genusskoarl aus dem Weinviertel ist kein Unbekannter. Seine vegane »Wiener Würze« wurde 2018 als Bioprodukt des Jahres ausgezeichnet – und hat in Folge auch viele andere Awards und Preise eingeheimst.
Die »Tiroler Würze« ist nun die aromatische Weiterentwicklung der fermentierten Lupinenwürzsauce. Wobei das Tirol im Namen freilich ein wenig in die Irre führt: es steht für das rauchige, urige – also natürliches Buchenaroma – und erfüllt harte Bio Austria-Standards.

Genussvoll würzen: mit der rauchigen »Tiroler Würze« vom Genusskoarl aus Wolkersdorf. Bild: Genusskoarl.

Gragger – Bio Brotchips
Hauchdünn und handgemacht, aus dem Holzofen und hochnotwendig: Die Brotchips mit Salzblüte des traditionsreichen Wiener Biobäckers Gragger (seit 1997) veredeln potenziellen Food Waste zu genussvollem Fingerfood. Beeindruckend dünn geschnitten, ziemlich salzig, aber ein Gedicht.

Brotchips vom Wiener Bio-Holzofenbäcker Gragger. Bild: Helmut Spudich.

Hanfwelt – Bio-Hanföl
Kalt gepresst, nicht gefiltert: Reine Hanfsamen in Rohkost- und Bioqualität verleihen dem Hanföl der Hanfwelt einen angenehm nussigen Geschmack. Das Hanfmehl ist im allgegenwärtigen Hype um Hanfprodukte der Klassiker und in der Küche vielfältig einsetzbar: in Dressings, für Marinaden, Aufstriche, Saucen. Besonders Blattsalate gewinnen durch dieses Bio-Hanföl.

Ein aromatischer Klassiker in der Küche: Bio-Hanföl von Hanfwelt. Bild: Stefan Riegler-Nurscher.

Rosenfellner Mühle – Bio-Gersten-Backmalz
Brotbacken liegt seit Jahren im Trend. Dementsprechend breit ist mittlerweile auch das Angebot an speziellen Zielgruppenprodukten für die Küchenbackstube. Die Rosenfellner Mühle etwa bietet allen Zu-Hause-Brotbackenden Backmalz aus österreichischer Biogerste an. Die Körner sind gereinigt, gemälzt (angekeimt), dann erneut getrocknet und vermahlen. Fürs Brotbacken sind Malzbeigaben zwar nicht notwendig, sie verleihen dem frischen Brot aber ein besonders intensives Aroma und bescheren ihm eine besonders knusprige Kruste.

Bio-Backmalz von der Rosenfellner Mühle. Bild: Hersteller.

Salamitrocknerei Saller – Honig-Mohn Salami
Regionales Biohandwerk und ein Spitzenprodukt ist der Salamitrocknerei Saller mit ihrer Honig-Mohn-Salami gelungen. Eine interessante Gewürzmischung, hochwertige Verarbeitung, anspruchsvolles Design und nicht zuletzt ein Denken in regionalen Kreisläufen (Honig und Fleisch aus dem Mühlviertel, Mohn aus dem angrenzenden Waldviertel) zeichnen diese stimmige Wurst aus.

Außen ein nussig edler Mohnmantel, innen: feine Biosalami. Bild: Saller’s.

Spa Therme Blumau – Bio-Wiesenkräuter-Seife
Ehrliche Bioseife und Handwerk vom Feinsten: Für die Wellness- und Thermenbranche, wo Biowerte und Qualität längst nicht selbstverständlich sind, ist das höchst innovativ. Lange Jahre kreierte die Seifensiederin Barbara Freyberger Bio-Seifen mit dem thermeneigenen Vulcania-Heilwasser fürs Rogner Bad Blumau. Als Freyberger ihre Siederei 2018 einstellte, beschloss die Therme die Manufaktur weiter zu betreiben. Die Wiesenblumenseife aus Rogners Seifenwerkstatt verarbeitet einiges vom thermeneigenen Acker. Auch alles Zugekaufte ist biozertifiziert.

Bioseife aus der Thermenmanufaktur und Wiesenkräutern aus dem Garten in Bad Blumau (Bild: Rogner Bad Blumau)

Bäckerei & Konditorei Steinbauer – Bio-Brennesselweckerl
Brennnesseln enthalten mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte und sind zudem reich an Mineralien wie Eisen, Kalium und Magnesium. Das ist mit ein Grund für den sanften Trend zur Brennnessel in Küche und Kosmetik. Bereits seit einiger Zeit hat die Wagrainer Bäckerei und Konditorei Steinbauer ihr Sortiment um ein Bio-Brennnesselweckerl erweitert. Hochwertige Zutaten, konsequent regional – mit Bio-Laufener Landweizen, Bio-Waldstaudenroggen und natürlich auch Bio-Brennesseln.

Bio-Brennnesselweckerl aus Wagrain von der Bäckerei und Konditorei Steinbauer. Bild: Steinbauer.

Strobl’s Bio Schafprodukte – Bio-Schafmilch-Joghurt
In Unterpertholz 21 im Waldviertel weiden Strobls Bioschafe – und dort wird, neben Frischkäse und Camembert auch ein wunderbares Naturjoghurt hergestellt. Es zeigt geschmacklich – welch Genuss –, dass das Schaf kann, was die Kuh nicht kann. Zurecht wird Schafmilchjoghurt immer mehr zum Trend.

Links im Bild: Bioschafmilchjoghurt von Strobl. Bild: Martina Siebenhandl.

STYX Naturcosmetic – Hanf-Körpermilch (150ml)
Nicht nur bei der Körpercreme steht Styx aus dem Pielachtal für konsequent umgesetzte Naturkosmetik. Es gibt nicht viele Produkte von großen BiokosmetikherstellerInnen, die Bio-Austria- und Vegan-zertifiziert sind.
Innovativ beim Design ist weniger die klassische »versandfreundliche« Verpackung als vielmehr der klare Unisex-Ansatz: geteilte Lotionen im Bad bedeuten auch, dass sie schneller verbraucht werden und somit weniger Konservierungsmittel notwendig sind.

Unisex spart Platz und – falls zu mehrt verwendet – auch Konservierungsstoffe: die innovative Hanf-Körpermilch von Styx aus Niederösterreich. Bild: Styx.

STYX Naturcosmetic –  Hanf Handcreme 70 ml
Diese natürliche und sanfte Handcreme auf Basis von biozertifiziertem Hanföl (kalt gepresst), Sheabutter, Ringelblumenöl und Zirbelkieferöl zieht rasch ein, verleiht geschmeidige Hände und sorgt für ein angenehmes Hautgefühl. Gibt auch von Wind und Wetter beanspruchten Händen Widerstandskraft.

Bio Austria Garantie bietet die Hanf-Handcreme von Styx. (Bild: Styx)

STYX Naturcosmetic – Fuß Pflegebalsam (70ml)
Diese Fußlotion mit angenehm frischem Kräuterduft belebt selbst geschundene Füße, wirkt rissigen Fersen entgegen und sorgt für – möglichst – elastische Haut. Die Basis bilden Sheabutter und Ringelblume. Antibakterielle Kräuter wirken vorbeugend gegen Fußpilz, helfen gegen Fußgeruch, Hornhaut und Schweißfüße. Biokosmetik aus dem Pielachtal.

STYX Naturcosmetic – Shea Butter Handcreme (30ml, Winter Edition)
Ein Eyecatcher und ideal für die Hand- oder Jackentasche: Diese Handcreme auf Basis von Sheabutter (20 Prozent) ist für die tägliche Anwendung gedacht. Das Ziel ist bei dieser Winter Edition klar: Von Kälte und Trockenheit geplagte Hände geschmeidig halten. Das geht natürlich am besten mit hochwertiger Biokosmetik.

Auch draußt im Walde kommt sie zum Einsatz: die Styx-Handcreme. Bild: Styx.

Biohof Tretter – Bio-Bruderhahngerichte
Auf dem Hof von Erwin Tretter sieht man die männlichen Brüder der Legehennen nicht als »Abfall«, sondern bezeichnet sie als »Lausbuben«. Geschlachtet werden sie nach dem Mästen dennoch. Ihr Fleisch wird zu hochwertigen Convenience-Produkten verarbeitet: zu Bruderhahngerichten wie Bio-Paprikahuhn Bio-Bruderhahn-Bolognesesauce oder Bio-Coq au Vin. Ein bäuerliches Produkt, das in punkto Tierhaltung und (Direkt-)Vermarktung überzeugt.

Bruderhahngerichte wie der Coq au Von vom Biohof Tretter aus Schlierbach. Bild: Tretter.

Biosennerei Kolsass – Bio Korbkäse mit Pfeffer
Der Korb bringt diesen Käse nicht nur in Form, sondern verleiht ihm auch ein hübsches Muster. Die besondere Herstellungsmethode der Tiroler Biokäserei weckt Interesse und lang genug gereift garantiert sie auch ein würziges Geschmackserlebnis. Sonst mild-säuerlich. Wirklich guter Käse!

Korbkäse mit Pfeffer von der Tiroler Biokäserei Kolsass. Bild: Kolsass.

Biosennerei Kolsass – Bio Tiroler Gold (mit Rotschmierkultur)
Bis zu vier Wochen hat das »Tiroler Gold« zum Reifen. Hergestellt aus silofreier Bioheumilch überzeugt die geschmackliche Balance von Rotkultur und Camembert-Edelpilz. Schön cremig.

Gehört zum Besten der Biosennerei Kolsass: der Bio Tiroler Gold-Käse. Bild: Kolsass.

Biosennerei Kolsass – Bio Kolsasser Gambrinus
Gambrinus ist nicht nur der – angebliche – Erfinder des Bierbrauens. Er ist auch – und das jedenfalls – ein überaus aromatischer Weißschimmelkäse aus feinster Tiroler Bioheumilch. Außerdem zum Einsatz kommen Bockshornklee, Senf, Hopfen (Gambrinus!), Kümmel, Zwiebel und Barlach. Ergibt eine leichte Champignonnote und passt auch zu starkem Bier.

Im Weißschimmelkäse Gambrinus kommt auch Bio-Hopfen zum Einsatz. (Bild: Kolsass)

Käsereigenossenschaft Elixhausen – Bio-Moringa-Camembert
Die Flachgauer Käsereigenossenschaft Elixhausen ist für ihre ausdrucksstarken Käse bekannt – und holt mit diesem Camembert den Moringa-Trend ins Käseregal. Egal, ob das Superfood des indischen »Wunderbaums« wirklich heilsame Kräfte hat: Geschmacklich weiß dieser Camembert durchaus zu begeistern (wenn auch nicht jedeN). Eine Besonderheit – mit angenehm cremiger Konsistenz.

Ströck – Bio-Feierabend-Wiederbrot
Nachhaltigkeit konsequent zu Ende gedacht hat die Wiener Bäckerei Ströck mit ihrem Bio-Feierabend-Wiederbrot. Das »Wieder« im Wiederbrot steht fürs Wiederverwenden. Denn die Basis für diese Brotkreation bildet altes Brot, das – gewissermaßen doppelt fermentiert – zu einem besonders kräftig ausgeprägt schmeckendem Upcycling-Brot wird. Schmeckt fantastisch, bleibt knusprig – auch noch nach Tagen.

Altes Biobrot wird bei Ströck nicht zu Food Waste, sondern zum »Bio-Feierabend-Wiederbrot«. Bild: Ströck.

Purora – Gaia – Sellerie Soup
Das Konzept »Smoothie« ist nicht außergewöhnlich innovativ. Das oberösterreichische Start-up Purora hat rundum aber ein interessantes Gesamtkonzept gestrickt: frisch zubereitete Suppen-Smoothies wie die »Gaia Sellerie Soup« können im eigenen Thermo Mixer rasch und büroküchenkompatibel zubereitet werden. Geliefert wird fix fertig vorgeschnitten im Mehrwegglas. Eine würzige Suppe (aus Wurzelgemüse und reifen Birnen, Kümmel und Kräutern) als Teil eines stimmigen Zielgruppenprodukts für die gesundheitsbewusste Frau im Arbeitsleben. So macht Convenience Sinn.

Das Purora-Gesamtkonzept macht Biofrische auch fürs Büro alltagstauglich. Bild: Purora.

Ulmer – Weißer Traubensaft direktgepresst (Bio Austria-Qualität)
Einen harmonisch fruchtsauren Saft aus weißen Trauben presst Johannes Ulmer im Weinviertler Unterparschenbrunn. Eigentlich ein Ackerbaubetrieb, der bereits 1997 auf Biolandwirtschaft umgestellt hat, wurden 2006 im Weingarten Piwi-Sorten ausgesetzt. Der aus ihnen gepresste Traubensaft schmeckt wunderbar süß – und eignet sich ideal zum Spritzen oder zum Pur-Trinken.

Saft aus weißen Trauben, direkt gepresst im Weinviertel vom Biohof Ulmer. Bild: Johannes Ulmer.

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