Wir wohnen jetzt bewusst: DIY für Haus und Garten

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Es wird viel zu viel produziert, es wird viel zu viel weggeschmissen, wir haben viel zu viel. Mit all diesen Ressourcen und Materialien muss man nachsichtig umgehen. Mit der „Wir wohnen jetzt bewusst“–Reihe konzentrieren wir uns auf das Wohnen und zeigen, wie man nach DIY-Anleitungen ein eigenes Zuhause bauen und einrichten kann. 

Was in den 90er Jahren in den USA mit der Crafting-Bewegung begann, hat sich heute zu einer Community entwickelt, die sich „Do-It-Yourself(DIY)“ nennt. Dank der vielen kreativen Menschen und des Internets wurde es also möglich, alle Ideen zu teilen und kostenlos neues Wissen anzueignen und auch darüber zu diskutieren. Zum Glück wissen das aber eh schon so gut wie alle, und zum Glück nutzen es viele und lassen somit dieses DIY-Beet rasant wachsen. Mit dem rasanten Wachstum wächst auch das Wissen der User und so hat sich – zumindest könnte man die Theorie aufstellen – die Open-Source-Bewegung entwickelt.

Digital und analog kann nun die Welt revolutioniert werden. BIORAMA zeigt eine Auswahl, wie man das eigene Daheim nun aufbauen kann – vom Umriss/Haus bis hin zu nachhaltigen Ideen für den Garten. Natürlich ist jeder eingeladen, die Dinge gleich auszuprobieren!

 

Ein ganzes Haus:

Wikihouse

Wikihouse ist ein Open-Source-Konstruktionsset, das hilft, Häuser selbst herzustellen. Jeder kann das Design verändern, das Modell downloaden und mithilfe einer CNC-Fräse(eine computergesteuerte Maschine, die Formen automatisch herstellen kann) „ausdrucken“. Es gibt verschiedene Designs von verschiedenen Usern, welche man alle frei verwenden oder modifizieren kann und auch soll. Das Material dafür kann man selbst wählen, beim Wikihouse-Projekt wird jedoch Sperrholz verwendet. Sobald alle Teile ausgefräst sind, lädt man am besten viele Freunde und Freundinnen ein und baut das Haus zusammen – übrigens ganz ohne Schrauben!

Bild: flickr.com/ Andy Roberts – CC BY 2.0

Bild: flickr.com/ Andy Roberts
– CC BY 2.0

Container-Haus

Um ressourcenschonenden, individuellen und günstigen Wohnraum zu schaffen, kann man auch ausrangierte Seefracht- oder Lagercontainer verwenden und diese zu Häuser umbauen. Auf den ersten Blick wirkt seine Größe einschränkend und einengend, doch durch sein kompatibles Format, kann man sie anordnen wie man will und so jede Größenordnung abdecken. In Europa und in den USA gibt es schon unzählige Projekte, die sich genau damit beschäftigen. Rachel, der erste Open-Source-Architekturwettbewerb Deutschlands, setzt sich zum Ziel, genau solche nachhaltigen und modularen Gebäudekonstruktionen mehr zu entwickeln.

Tiny Houses

Diese Häuser sind ähnlich zu den Container-Häusern: sie sind klein, konzentrieren sich auf das Wesentliche, versuchen autark zu funktionieren, sind umweltfreundlich und nachhaltig. Nur hier verwendet man keine (gebrauchten) Container, sondern alles Mögliche, aus dem man ein kleines Häuschen schaffen kann.

Über Tiny Houses hat BIORAMA  schon im Sommer berichtet. Hier nachlesen

 

Für den Garten:

Bienenstock mit Konservengläser

Mit diesem ausgeklügelten Bienenstock-Modell werden nicht nur alte Konservengläser wiederverwendet, sondern wirkt auch dem Bienensterben entgegen. Nicht nur am Land kommt guter Honig raus, sondern auch in der Stadt, da in der Stadt viele unterschiedliche Zierpflanzen angebaut sind und guten Geschmack liefern. Außerdem kann man das Selbstgebaute in den Garten, am Dach oder am Balkon stellen.

Eine Anleitung:

Kräuter-Palette

Die Europoolpalette ist nicht nur beim Transport superhilfreich, sondern auch dann, wenn man gar nichts mehr transportieren muss. Stellt man die Palette senkrecht auf den Boden und füllt sie mit Erde, so kann man zwischen den Brettern Kräuter pflanzen. Aber nicht nur Kräuter haben in der Europoolpalette platz, man kann auch Exotischeres ausprobieren oder einfach Blumen für die Bienen einsetzen.

eine blaue palette mit grünen pflanzen

Selbstbewässernde Keimlings-Aufzuchtstöpfe

Der Weg vom Samen bis zur einpflanzbaren Pflanze ist (leider) nicht wohlbekannt. Doch auch dieser Übergang ist mit DIY-Methoden schaffbar – auch für Neulinge des Selbermachens. Denn die selbstbewässernde Vorgehensweise macht es möglich, dass die Pflanze sehr selbständig gedeihen kann und wenig Aufsicht eines Menschen braucht. Was man dafür benötigt? 2-Liter-(Plastik-)Flaschen(gibts in Mülleimern genug!), Erde, Samen und einen Faden(z.B. aus Baumwolle).

 

Im nächsten Teil unserer DIY-Reihe „Wir wohnen jetzt bewusst“ widmet sich BIORAMA dem Schlafzimmer. Vom Bett über Kleiderschrank bis hin zu kleinen Dekos kann man sich ein ganzes Zimmer mit Selbstgebautem einrichten. Seid gespannt!

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