Die Transition Base in der Seestadt startet ein Crowdfunding

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Das Stadtlabor im Grünen möchte sich professionalisieren und dafür wird nun per Crowdfunding via Startnext Geld eingesammelt.  

Wer mit der Linie U2 der Wiener Linien bis zur Endstation fährt, aussteigt und an den Anfängen der Satellitenstadt, die hier gerade entsteht, vorbeigeht, der gelangt dort, wo die Seestadt in Felder übergeht auf eine Ansammlung von Lehm- und Strohhäusern, Containern, Kuppelzelten und Jurten. Hier gibt es einen Biomeiler, die Q-Box und einen Zirkuswagen, der zu einem vollautarken, mobilen Zuhause umgebaut wird. Umgeben von Permakultur-Beeten, einer Kompost-Toilette und allerlei Beeten liegt hier die Transition Base. Schon seit 2011 dient die Base dazu, Konzepte für Städte von Morgen auszuprobieren. Hier wird mit natürlichen Materialien ausprobiert, wie preiswert und nachhaltig gewohnt, produziert, kommuniziert – schlicht: gelebt – werden kann. Das ganze hat die Form einer Zwischennutzung – der aktuelle Vertrag mit der Aspern Development AG läuft bis 2020.

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Zugast in der Transition Base findet man vor allem einen Ort, der nach alternativem Selbstverwirklichungsort und Abenteuerspielplatz für Erwachsene aussieht. Und eben weil die Transition Base so aussieht, hier aber ganz ernsthafte und originelle Konzepte verfolgt werden, soll mithilfe eines Crowdfundings die Professionalisierung der Base vorangetrieben werden. Dorothea Ziegler und David Marek vom Verein United Creations, der hinter der Transition Base steht, sind optimistisch, dass man auf diesem Weg mehr aus der Community und dem Areal in Aspern herausholen kann als bisher. Weiterhin bleibt es Ziel der Transition Base, Ort und Plattform für Leute zu sein, die sich mit ihren individuellen  Projekten hier ansiedeln wollen – so wie schon in den vergangenen fünf Jahren. Da ist eine Menge passiert. Da wurde viel ausprobiert und experimentiert. Es sind innovative Baumethoden entwickelt worden, auch in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität. Der Gedanke war von vorne herein, Sprungbrett zu sein. „Wie baut man in Österreich ein Ökodorf? Das wollten wir hier ausprobieren,“ erklärt Vereins-Obmann David Marek den Gründungsgedanken der Base. Dieser Gedanke wird weiterverfolgt.

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Per Startnext-Kampagne soll aus dem großen Netzwerk Geld eingesammelt werden, um Material anzuschaffen und bestehende Strukturen zu verbessern. „Da geht es teilweise um ganz einfache Dinge, die uns sichtbarer und professioneller machen. Zum Beispiel geht es um eine vernünftige Beschilderung hier auf dem Gelände für die Eröffnung im Herbst 2016,“ erklärt Dorothea Ziegler. Um Crowd-Investment geht es dem Verein nicht, schließlich verfolgt man keine Unternehmensziele. „Als Dankeschön für’s Funding gibt es dann zum Beispiel eine Übernachtung im Lehmbau oder einen Workshop,“ wird erklärt. Die Startnext-Kampage ist gerade in der Startphase. Ziel ist es, 20.000 Euro zum konstruktiven Gestalten gesellschaftlichen Wandels einzusammeln. Es sollen Arbeitsgeräte angeschafft werden, die Website soll auf Vordermann gebracht und die Gebäude wetterfester werden. Die bestehende Community soll so viel stärker als bisher zusammengeschlossen werden. Das Crowdfunding verstehen die Initiatoren als Einladung zum gemeinschaftlichen Gärtnern, und Experimentieren in der FabLab-Werkstatt,  damit in Aspern mehr entsteht, als ein neuer Stadtteil aus Beton.

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Hier entlang geht es zur Website der vienna.transitionBase. 

Zur Crowdfunding-Kampagne auf Startnext geht es hier entlang

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