8 natürliche Tipps gegen das Schwitzen

Bei wochenlangen Höchsttemperaturen über 30°C und einer Tropennacht nach der anderen kommt man mitunter ganz schön ins Schwitzen. Diese Tricks und Hausmittel helfen gegen Schweißbildung und Schweißgeruch.

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Schwitzen reguliert unsere Körpertemperatur. Ist uns heiß, weil wir uns sportlich betätigen, etwas Scharfes gegessen haben oder die Temperaturen in Rekordhöhen klettern, gibt der Körper Flüssigkeit ab, die auf der Haut verdunstet und sie damit abkühlt. Das passiert über die Schweißdrüsen, von denen wir zwischen zwei und vier Millionen besitzen. Die meisten davon an den Stellen an den Füßen, Händen, Achseln, Brust und im Gesicht.

Jeder Mensch schwitzt. Im Normalfall verlieren wir zirka einen Liter Flüssigkeit pro Tag, in Extremfällen bis zu fünfzehn.

Schweiß ist an sich geruchlos. Erst die Bakterien auf der Haut, die das Fett im Schweiß zersetzen, sorgen damit für den meist als unangenehm empfundenen Schweißgeruch. Bild: Sweat or rain? by Kullez (flickr.com, CC BY 2.0).

Normalerweise verliert der Mensch bis zu einem Liter Flüssigkeit pro Tag. Diese Zahl kann aber bei Hitze oder körperlicher Betätigung auf ein Vielfaches (bis zu zehn bis fünfzehn Liter) ansteigen. Schweiß ist bei der Ausscheidung geruchlos. Wären da nur nicht Bakterien auf unserer Haut, die die Fettsäuren im Schweiß zersetzen. Die dabei entstehende Säure wird dann vom Menschen als (unangenehmer) Geruch wahrgenommen.

1. Deodorant vs. Antitranspirant

Eine bekannte Methode, das Schwitzen in den Griff zu bekommen, sind Deodorants und Antitranspirants. Die gibt es nicht nur für den Achselbereich, sondern auch fürs Gesicht oder Füße. Der Unterschied zwischen den beiden liegt nicht in der Anwendung (es gibt Sprays, Roll-ons und Sticks), sondern in der Wirkung. Ein Deo überdeckt den bereits entstandenen Schweißgeruch durch Duftstoffe oder verringert die Anzahl der schweißzersetzenden Bakterien auf der Haut durch antibakterielle Wirkstoffe.

Wer weder Aluminiumsalze noch zusätzliche Duftstoffe in seinem Deo haben will, kann es auch einfach selbst machen.

Sowohl Deos, also auch Antitranspirants gibt es als Spray. Der Unterschied liegt also nicht in der Anwendung, sonder in der Wirkung. Bild: pixabay.com.

Ein Antitranspirant setzt bereits bei der Schweißproduktion an (anti=gegen, transpirieren=schwitzen). Enthaltene Aluminiumsalze verengen die Schweißdrüsen, wodurch diese weniger Flüssigkeit absondern können und Bakterien weniger Fett zum Zersetzen haben. Oft werden auch diese zusätzlich mit Duftstoffen versetzt, um den verbleibenden Schweißgeruch zu überdecken.

2. Weniger schwitzen kann trainiert werden

So komisch sich das anhört, man kann seinen Schweißdrüsen beibringen, weniger zu schwitzen. Einerseits durch tatsächliches Training, also regelmäßigen Sport. Der Körper produziert dabei übermäßig viel Schweiß und reguliert dann im Alltag die Schweißproduktion auf ein niedrigeres Level.

Den Körper an Temperaturunterschiede gewöhnen

Andererseits kann man auch mit regelmäßigen Saunagängen die Schweißdrüsen trainieren. Durch mehrere Saunagänge hintereinander zwischen denen man den Körper beispielsweise durch eine Dusche abkühlt, gewöhnt sich der Körper an große Temperaturschwankungen und kann im Alltag besser damit umgehen. Eine ähnliche Wirkung erzielen übrigens auch Wechselduschen. Einfach beim Duschen abwechselnd das Wasser kalt und warm einstellen. Will man die Dusche erfrischt verlassen, sollte die letzte Temperatureinstellung eher kühl sein.

Wer nicht gerne in die Sauna geht, oder keine Zeit dafür hat, kann einen ähnlichen Effekt gegen das Schwitzen mit Wechselduschen erzielen.

Regelmäßige Saunagänge können dabei helfen, den Körper an große Temperaturunterschiede zu gewöhnen und das Schwitzen im Alltag zu mindern. Bild: pixabay.com.

3. Den Flüssigkeitsverlust ausgleichen

Dass man, wenn man mehr trinkt, mehr schwitzt, ist zu einem gewissen Grad ein Irrglaube. Der Körper verliert sowieso Flüssigkeit, wenn ihm heiß ist, egal wie viel wir ihm zuführen, außer natürlich, er hat keine Flüssigkeit mehr zu verlieren. Der Flüssigkeitsverlust beim Schwitzen sollte ausgeglichen werden, ansonsten leiden wir unter den klassischen Symptomen der Dehydration, wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche oder Schwindel.

Viel Wasser zu trinken fördert das Schwitzen nicht, es reguliert aber den Flüssigkeitshaushalt des Körpers. Eisgekühlte Getränke sind jedoch kontraproduktiv.

Wer viel schwitzt, sollte darauf achten, den Flüssigkeitshaushalt im Körper mit viel Trinken zu unterstützen. Bild: pixabay.com

Das richtige Getränk wählen

Wasser ist dabei immer eine gute Wahl, auch zu isotonischen Getränken kann gegriffen werden. Nur bitte nicht eiskalt. Wenn man kalte Getränke zu sich nimmt, muss der Körper diese erst erwärmen, wozu die Durchblutung gefördert wird und das steigert wiederum die Körpertemperatur. Ein Teufelskreis also. Lauwarme Getränke, mitunter auch Tees, sind also eine bessere Wahl.

4. Die Kraft des Salbeis

Bei Tees kann man natürlich trinken, was einem schmeckt, doch gerade gegen das Schwitzen kann Salbeitee helfen. Die Gerbstoffe im Salbei verringern die Schweißproduktion. Außerdem kann übermäßige Schweißproduktion ein Symptom eines Magnesium- oder Vitamin B-Mangels sein. Salbei enthält beide Inhaltsstoffe. Auch für die äußere Anwendung ist Salbeitee geeignet. Einfach vor dem Duschen den Körper mit einem in Tee getränkten Waschlappen abreiben.

Salbei enthält Gerbstoffe, Magnesium und Vitamin B und hilft dabei, das Schwitzen zu mindern.

Salbei gilt sowohl bei der äußeren, als auch bei der inneren Anwendung als ultimative Waffe gegen das Schwitzen. Bild: pixabay.com.

5. Bakterien mit Säure bekämpfen

Ein weiteres Hausmittel gegen Schweißausbrüche ist Apfelessig. Auch dieser kann getrunken (vorzugsweise stark verdünnt) oder auf der Haut angewendet werden. Durch die Säure im Essig fühlen sich Bakterien auf der Haut weniger wohl – der leichte Essiggeruch ist aber auch nicht jedermanns Sache. Auch Zitronensaft, auf die Haut, aufgetragen hilft gegen Schweißgeruch, da er diesen neutralisiert.

Saure Lebensmittel, wie Zitronen oder Essig können als natürliche Deos dienen.

Die Säure von Zitronen sorgt auf der Haut dafür, dass Gerüche neutralisiert werden. Bei einer Behandlung mit Apfelessig fühlen sich die schweißzersetzenden Bakterien auf der Haut weniger wohl. Bild: pixabay.com.

6. Kühl und saftig statt heiß und scharf

Man kennt das: Nach einem Essen, einem Bier oder einen Kaffee fängt der Schweiß manchmal förmlich an zu fließen. Umgekehrt kann entsprechende Ernährung kann viel dazu beitragen, weniger zu schwitzen. Getränke, die dazu führen, dass der Körper mehr arbeitet, wie Kaffee, Schwarztee (Koffein!) oder Alkohol, bringen einen zum Schwitzen. Beim Essen sind es scharfe, fettige oder besonders heiße Speisen, die die Schweißproduktion anregen. Leichte, kühle Speisen, also hauptsächlich Obst und Gemüse, sind eher zu empfehlen. Die enthaltene Flüssigkeit in diesen Lebensmitteln kann außerdem dazu beitragen, dass der Flüssigkeitshaushalt reguliert wird. Jeder Mensch schwitzt allerdings anders, manchen machen eine Chilischote und drei Tassen Kaffee gar nichts aus, während anderen allein beim Gedanken daran der Schweiß auf der Stirn steht.

Bestimmte Lebensmittel und Getränke regen die Schweißproduktion an. Deswegen sollte man im Sommer vor allem kühlendes Obst und Gemüse essen.

Neben scharfen Speisen kann einem auch heißer Kaffee und vor allem Koffein die Schwißperlen auf die Stirn treiben. Bild: coffee steam 2 by waferboard (flickr.com, CC BY 2.0)

7. Luftig durch den Tag

Kunstfasern schließen Wärme oft ein, während Naturfasern, wie Leinen oder Baumwolle, luftdurchlässig sind. Atmungsaktive Sportkleidung kann einen ähnlichen Effekt erzielen. Bei weiter Kleidung wird die Luftzirkulation zwischen Stoff und Haut erhöht. Wer dann immer noch Angst vor Schweißflecken hat, kann zusätzlich auf spezielle Achselpads setzen, die in das Shirt geklebt werden, oder sich Puderblättchen zulegen, die spontan Abhilfe schaffen. Puderblättchen eignen sich auch gut für Gesichtsschweiß.

Eng anliegende Kunstfasern sorgen dafür, dass wir mehr schwitzen.

Auch mit der richtigen Kleidung schwitzt man weniger. Leinen oder Baumwolle, sowie weite, fließende Stoffe unterstützen die Luftzirkulation zwischen Haut und Kleidung. Bild: pixabay.com

Apropos Luftzirkulation: auch ein Fächer oder Ventilator helfen der Haut bei der Verdunstung des Schweißes und dabei, einen kühlen Kopf zu bewahren.

8. DIY-Deo

Wer jedoch auf Aluminiumsalze und unnötige Duftstoffe verzichten will, kann sich sein Deo einfach selbst machen. Natron und ätherische Öle, wie Salbei, Limette oder Teebaum, können den Schweißgeruch neutralisieren und die Transpiration hemmen. Eine Anleitung von BIORAMA für ein selbstgemachtes Deo findet ihr hier.

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