Neujahrsvorsätze

Neujahrsvorsätze? Für jemanden, der seinen Ernährungsweise optimieren will, gibt es immer welche. So gesehen, waren zwei Drittel meines vergangenen jahres ein einziger Neujahrsvorsatz, und bei einigen Dingen, ich geb’s zu, habe ich die Zügel auch wieder schleifen lassen. Wer die Jahreszeit nun nützen will, um sich im kommenden jahr besser, gesünder, regionaler zu ernähren, dem kann ich ein paar Dinge ins Stammbuch schreiben. Denn einige Vorsätze erweisen sich als wenig praktikabel, während andere leicht einzuhalten und sinnvoll sind. Also:

1. Vorsatz: Nur Saisonales!

Seinen Speiseplan auf das einzuschränken, was gerade am Markt ist, erfüllt fast automatisch auch das Verlangen nach mehr Regionalität – schließlich gibt man Prudukten unserer Umgebung den Vorzug. Viel wichtiger aber ist, dass sich das Essen natürlicher anfühlt, automatisch Abwechslung in den Speiseplan bringt und leckerer schmeckt. Nun im kalten Winter, und auch im Frühling, wenn die Vorräte der Bauern zur Neige gehen, ist der Vorsatz aber schwerer einzuhalten, als man denkt.

Daher:

2. Vorsatz: Natürlich Eingemachtes statt Eingeflogenes!

Sonnengereifte getrocknete Tomaten, notfalls auch Konserven, und eingelegte Gurken, Sauerkraut, Antipasti sind leckerer als pseudofrisches Gemüse von irgendwo. Bei Frischgemüse, das lange gelagert (und gekühlt) wird, hat die etwas weiter transportierte Ware eventuell weniger Co2-Rucksack am Buckel – aber das heißt nicht, dass eingeflogene Weintrauben okay sind. Hier auch mein persönlicher Lapsus: ich sollte wohl den Konsum von Kiwis & Bananen im Winter drosseln.

3. Vorsatz: Wenig Fleisch, und das nur Bio.

Ich erwische mich selbst dabei, manchmal doch zur konventionellen Hühnerbrust im Supermarkt zu greifen, wenn’s Bio grade nicht gibt. Aber meine Auseinandersetzung mit der Bio-Haltung sagt mir: Es gibt einen Unterschied. Und wenig Fleisch belastet in vielerlei Hinsicht die Umwelt weniger.

4. Vorsatz: Kochen, wo’s geht.

Ich liebe Restaurants und will auch weiter nicht auf ein gutes, genussvolles Essen dort verzichten. Grade die Zwischendurch-Mahlzeiten, unter Stress eingenommen, sind aber oft die, bei denen die guten Vorsätze flöten gehen. Meine Strategie dagegen: Möglichst gut frühstücken, sich wirklich Zeit fürs Essen nehmen, kleine Notmahlzeiten für zwischendurch mitnehmen. Ist auch billiger.

viel gäbe es noch zu sagen, aber bevor’s zu prophetisch wird, höre ich auf. ich kann nur jedem raten, mit dem Neuen Jahr auf Regional-Saisonal-Bio-Kost umzusteigen – es ist eine gute Sache.

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