Die Fahrraddisko startet in Hamburg

Bild: Morgenwelt Rocks

Bild: Oliver Poppke

Björn Hansen ist schon seit einigen Jahren mit seinem Projekt Morgenwelt Rocks auf Festivals unterwegs. Mit seiner Fahrraddisko versucht er Menschen zu bewegen, Energieerzeugung erlebbar zu machen und über ihren eigenen Energieverbrauch nachzudenken. Dieses Wochenende startet er in Hamburg die Partyreihe mit gleichem Namen. 

BIORAMA: Am Freitag findet in Hamburg zum ersten Mal die Fahrraddisko statt. Was wird dort passieren?

Björn Hansen: Zu allererst handelt es sich um ein Konzert. Die Besonderheit ist aber, dass das Publikum nicht passiver Teil dieser Veranstaltung ist, sondern dass erst das Publikum in Vorleistung gehen muss, damit auf der Bühne etwas passiert. Erst wenn genügend Leute auf unsere Fahrräder gestiegen sind und begonnen haben Strom darauf zu erzeugen, startet die Performance. Und auch nur so lange, wie das Publikum bereit ist, diese Energie zu geben.

Ihr seid mit Morgenwelt Rocks schon seit Jahren mit der Fahrraddisko auf Festivals unterwegs. Wie wird das von den Besuchern dort angenommen und was sind die häufigsten Reaktionen?

Am Anfang Verwunderung, dann Skepsis und am Ende Begeisterung. Die Leute, die auf den Fahrrädern sitzen kommen zwischendurch immer mal auf die Idee sich gemeinsam zu verabreden und das Strampeln zu unterbrechen. Dann gibt es einen kleinen Moment noch Musik weil unsere Technik einen kleinen Puffer eingebaut hat. In diesem Moment ist immer der Eindruck da „Stimmt doch alles nicht, habe ich es doch gewusst“ aber wenn dann die Musik tatsächlich unterbrochen ist, reift die Erkenntnis, dass sie tatsächlich gerade wesentlicher Teil des Bühnenprogramms sind. Dann ist die Motivation natürlich umso höher!

Wie ist der Transfer von eurer Fahrraddisko zu erneuerbarer Energie? Führt euer Projekt tatsächlich dazu, dass Menschen ihren Stromanbieter wechseln?

Wir wollen „Aha-Erlebnisse“ erzeugen. Der Trittwiderstand auf den Fahrrädern ist ja abhängig davon, wie viel Energie benötigt wird. Dadurch entsteht erstmals eine Ahnung davon, was eigentlich eine Kilowattstunde ist. Wir denken, dass wir damit zum Nachdenken anregen und die Menschen die daran teilgenommen haben danach mindestens im Flur das Licht aus machen wenn sie im Wohnzimmer sitzen. Und es ist sicher auf kein Zufall, das bespielsweise Greenpeace Energy bei der Hamburger Fahrraddisko als Partner dabei ist. Aber uns geht es nicht um den Erhobenen Zeigefinger, sondern darum, auf unterhaltsame Art und Weise zum Nachdenken in diese Richtung anzuregen.

Was erhofft ihr euch von der regelmässigen Veranstaltungsreihe in Hamburg?

Wir erhoffen uns tolle Nächte mit tollen Künstlern und einem motivierten (und hoffentlich wachsenden) Publikum, dass sich den drängende Themen unsere Zeit neu annimmt. Eben auch deshalb, weil wir Anstöße dazu gegeben haben…

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Hamburger Fahrraddisko Vol. 1
11. April 2014, 21.00 Uhr 

Oberhafenquartier, Lands End
Eintritt 7 Euro

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