Gut hoch 3 von Elisabeth Hakel

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Elisabeth Hakel

36 Jahre
Politikerin

www.initiativecreativeaustria.at

Gut hoch 3 – Meine Lese-Empfehlungen auf biorama.eu

Die Bäckerei: Kultur statt Brot

Gratulation an die „Kulturbackstube“! Als SPÖ-Bereichssprecherin für Creative Industries habe ich mich in den letzten Jahren sehr intensiv mit Kreativquartieren als wichtige Labors der Kreativszene auseinandergesetzt und bin dadurch ein großer Fan von Kreativquartieren geworden. Kreative Zentren tragen nachhaltig zur Entwicklung von Städten und Regionen bei. Oft sind sie Nachnutzungen – wie auch bei „Die Bäckerei“ – von Gebäuden und Arealen die stillgelegt worden sind, Industrieflächen und Funktionsbauten des 19. und 20. Jahrhunderts, die es in ihrer Funktionalität nicht ins 21. Jahrhundert geschafft haben. Diese Zonen wieder zu beleben, ist für Stadt- und Raumplanung ganz wesentlich. Kreativquartiere fördern die Entstehung von Netzwerken und fügen sich somit gut in die interdisziplinäre Kooperationskultur der Kreativwirtschaft ein. Räume zum Arbeiten, Ateliers und Werkstätten, Probe-, Aufführungs- und Veranstaltungsräume, aber auch Geräte, Server und vieles mehr sind für einzelne oft nur schwer leistbar. Deshalb ist es mir wichtig, Kreativquartiere als Infrastruktur mit offenem Zugang für lebendige kreative Milieus zu sehen. Die Kulturbackstube „Die Bäckerei“ bietet genau so einen Raum an und daher bin ich von diesem Projekt auch schwer begeistert! Am liebsten hätte ich ja in jedem Bezirk in Österreich ein Kreativquartier …

Schlechter als sein Ruf: das Wiener Kaffeehaus

Zugegeben, ich war nie eine große Kaffeetrinkerin. Das hat vielleicht damit zu tun, dass ich während meiner Schulzeit in einem Kaffeehaus gearbeitet habe. Allerdings schon in einem, das großen Wert auf gute Qualität gelegt hat. Ich weiß nicht mehr, wie viele Tassen Kaffee ich damals zubereitet habe. Bis heute kann ich nicht nachvollziehen, warum viele meiner KollegInnen literweise qualitätslosen Kaffee während eines Arbeitstages in sich hinein schütten. Zur Kaffeetrinkerin bin ich erst viele Jahre später geworden, als ich ein Praktikum im Kulturforum New York absolvierte und plötzlich an keiner Starbucks-Filiale (ja, ihr lest richtig) mehr vorbei konnte, ohne einen Grande Latte zu kaufen und damit stundenlang durch die Straßen New Yorks zu spazieren. Was für ein Gefühl! Zur Genuss-Kaffeetrinkerin wurde ich erst nach steigendem Interesse für eine qualitativ hochwertige Essens- und damit Lebenskultur. Dieser Artikel gefällt mir einerseits, wegen der guten Tipps und andererseits, weil da viel Wahres drinnen steht. Wenn es meine Zeit erlaubt, sitze ich auch heute gerne im Café Prückel und lese Zeitung, ein Buch oder beobachte ganz einfach nur die Menschen, die dort ein- und ausgehen. Wie schon Alfred Polgar sagte: „Ins Kaffeehaus gehen Leute, die allein sein wollen, aber dazu Gesellschaft brauchen.“ 😉

Ein Land steht Modell

Warum ich bei diesem Artikel hängen geblieben bin? Also gut, ich bin ehrlich: Da war viel Stolz dabei. Vor allem, nachdem ich die Karte gesehen habe, die den Anteil der Bio-Betriebe gezeigt hat. In meinem Heimatbezirk Liezen liegt die Zahl der Bio-Betriebe über 30 Prozent. Das ist keine neue Information für mich aber trotzdem schön, immer wieder davon zu lesen. Warum ich so ein Fan von Bio bin? Tja, ich koche sehr gerne und ich esse auch gerne – gut – vor allem. Da ist es mir wichtig, dass ich weiß, woher die Produkte kommen. Ich kenne daher auch die Bauern, eigentlich vorwiegend Bäuerinnen, in unserer Region sehr gut und weiß genau, wo ich mir das beste Styria Beef, den besten Schafskäse, das beste Wild, den ausgezeichneten Alpenlachs oder die Fruchtsäfte direkt ab Hof kaufen kann. Ja, es geht sogar so weit, dass ich beim Grillabend mit FreundInnen immer anbiete, das Fleisch direkt vom Bauern meines Vertrauens mitzubringen. Mahlzeit!

 

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