DIY-Tschick #10: Beuschelreißer oder Milde Sorte?

Tag der Abrechnung. Oder Abrauchung. Heute teste ich das Ergebnis monatelanger, aber nicht ganz so harter Arbeit.

Die Trocknung scheint eine Wissenschaft für sich zu sein. Ich erspare mir Prozentberechnungen des Feuchtigkeitsgehalts und vertraue einfach auf mein Gefühl. Richtig getrockneter Tabak ist gleichmässig braun, geschmeidig und nicht zu trocken oder spröde. Das sollte hinzukriegen sein. Wenn ich das Blatt in der Hand zusammenfalte, darf es nicht brechen und sollte von selbst wieder auseinandergehen.

Das größte Problem ist, dass die Blätter bei zu warmem Wetter zu schnell trocknen und grüne Stellen bleiben, weil der Blattfarbstoff nicht richtig abgebaut werden kann. Wenn die Blätter nach einigen Wochen noch immer grüne Flecken haben, muss ich schweren Herzens aussortieren und den Kompost füttern.

Zuerst wird die Mittelrippe mit einer Schere entfernt und so drehe ich die Blatthälften durch eine Nudelmaschine, die feinste, die ich kriegen konnte.

Im Netz findet man auch manch anderes lustiges Gerät, das wahrscheinlich ähnlich gute Dienste leistet und einige davon heißen sogar „Tabakschneider“:

Einmal durchgedreht erhalte ich längliche Tabakfäden, noch einmal durchgenudelt und mein einstiges Schrumpelblatt sieht plötzlich aus, wie etwas, das man in einer Zigarette vermutet. Ich bin guter Dinge um nicht zu sagen euphorisch.

Der Tabak lässt sich in dieser Form am besten mit einer Stopfmaschine in Zigaretten verwandeln, die gibt es in jeder Trafik um heiße 15 Euro. Für „Wuzzler“ ist der Tabak so zu grob, die müssen ihn noch feiner schneiden. Aber für mich gilt: rein mit dem Kraut, stopfen, durchziehen und fertig ist die Zigarette.

Und jetzt kommt’s: Es schmeckt wie Tschick! Ihr seht mich fassungslos. Nie hätte ich gedacht, dass man das Grünzeug wirklich einfach so anbauen und irgendwann tatsächlich rauchen kann. Jetzt wird noch ein wenig an der richtigen Mischung der drei Sorten gebastelt und voilà: Karin’s Blend.

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