Sackerl? – Nein!

 

Die EU-Staaten können künftig Plastiktüten besteuern oder auch ganz verbieten, um deren Gebrauch einzudämmen. Das hat der EU-Rat in der letzten Woche beschlossen.

Außerdem fordern sich die zuständigen Minister aus den 28 EU-Staaten selbst dazu auf, sich Ziele zu setzen, wie der Verbrauch an Plastiktüten reduziert werden kann. Betroffen sind von der Regelung vor allem Einwegtüten, die meist nach einmaligem Gebrauch im Müll oder in der Umwelt landen. Die durchschnittliche Lebensdauer einer solchen Tüte beträgt etwa 25 Minuten.

Das Problem mit dem Plastik

Das größte Problem mit Kunststoff ist, dass es zu oft in die Umwelt gerät und dort Schäden anrichtet. Wenn es Plastiktüten zum Beispiel bis in die Meere schaffen, können sich Meereslebewesen darin verheddern und verenden oder daran ersticken.

Der Zersetzungsprozess von Kunststoff kann bis zu 500 Jahre dauern. Und so sammelt sich der Plastikmüll an Stränden und in riesigen Müllstrudeln, wie einem drei Millionen Tonnen schweren Plastikstrudel im Atlantik zwischen Kalifornien und Hawaii – zu dem auch Plastiktüten ihren Teil beigetragen haben.

Kunststoffe können mit der Zeit in kleinste Teilchen zerfallen. Dieses Mikroplastik bindet Umweltgifte und schädigt dadurch Lebewesen, die es aufnehmen. Auf diesem Weg kann es auch wieder in die Nahrungskette und zurück zum Menschen kommen. Zudem werden durch die Herstellung der Tüten Energie und Ressourcen – vor allem Erdöl – verbraucht.

Ein erster Schritt

Nun stellen die durchschnittlich 200 Plastiktüten, die der EU-Bürger pro Jahr verbraucht nicht den Mammutanteil an der Plastikmüllmenge dar. Aber ein Verzicht auf die Einweg Tüte ist mindestens ein symbolischer Akt und vielleicht der Anfang eines Umdenkens. Die EU-Verordnung besagt, dass in den nächsten zehn Jahren der durchschnittliche Verbrauch in der EU auf 40 Tüten pro Jahr und Kopf gesenkt werden soll.

Nicht von dem Vorstoß betroffen sind robuste, mehrfach verwendbare Tüten, sowie sehr dünne Tüten, wie sie für Obst und Gemüse verwendet werden.

In den nächsten Wochen sollen die Pläne in Kraft treten.

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