Fairer vögeln – Crowdfunding für ein faires Kondom

Bild: Einhorn

Mit einem nachhaltigen und fair gehandelten Kondom will das Berliner Start-up Einhorn Condoms den Kondom-Markt aufmischen.

Kein Urwald soll für Plantagen gefällt, die Kautschuk-Arbeiter fair bezahlt und die Hälfte des Profits an gemeinnützige Projekte gehen – hehre Ziele, die sich die Gründer von Einhorn Condoms, Waldemar Zeiler und Philip Siefer, für ihr Unternehmen gesetzt haben. Mit Hilfe einer Crowdfunding-Kampagne, die noch bis zum 5. März läuft, wollen sie ihre Idee finanzieren.

Für die Macher des Kondoms steht das Einhorn für das Gute. Und das schaut für Waldemar und Philip so aus:

Im Falle einer Finanzierung wollen sie unter anderem bei einem zweimonatigem Aufenthalt in Malaysia eine Kautschuk-Kooperative initiieren, die Arbeitsbedingungen auf Plantage und Produktionsstätten überprüfen und in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim ein Fairstainable-Siegel (Fair + Sustainable) ins Leben rufen.

Die Initiatoren Waldemar Zeiler und Philip Siefer. Bild: Einhorn

Außerdem soll der Fairness-Fortschritt auf der Website www.einhorn.my dokumentieret werden, da es laut den Einhörnern unwahrscheinlich ist, dass alles von Anfang an komplett rund läuft.
Ihren Gewinn möchte die Firma, wenn es soweit ist, zur Hälfte in gemeinnützige Projekte, wie Sexualaufklärung für Jugendliche, reinvestieren.

Die Chancen für eine Realisierung stehen nicht schlecht, zum jetzigen Zeitpunkt haben Unterstützer schon fast 70.000 Euro investiert.

Nachhaltiger Kautschuk

Nachhaltig sollen die neuen Überzieher werden. Als Naturprodukt kann Kautschuk laut Einhorn-Pressesprecher Thomas McGath CO²-neutral produziert werden, wenn für Plantagen kein Regenwald abgeholzt wird. Eine positive CO²-Bilanz ließe sich erreichen, wenn verwüstete Ackerflächen in Plantagen umgewandelt werden. Und das ist der Plan des Start-ups – nachhaltig Kautschuk produzieren. Außerdem soll in Kooperation mit der Universität Hohenheim erforscht werden, wie eine Plantage mit weniger Pestiziden betrieben werden kann.

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Philip Siefer und Waldemar Zeiler beim Kautschuk zapfen. Bild: Einhorn

Faire Behandlung der Arbeiter

Ein Einhorn-Hauptanliegen ist, die Kautschuk-Bauern angemessen zu bezahlen. Darum soll das Lümmeltüten-Rohmaterial nicht von großen Plantagen kommen, wo Arbeiter oft schlecht behandeln werden und nicht schonend genug mit der Umwelt umgegangen wird, sondern von Kleinbauern, die sich zu Kooperativen zusammenschließen und so genug Kautschuk produzieren können.

Kondome kaufen ist vielen peinlich

Nebenbei möchten die Ideengeber durch eine speziell designte Verpackung den Schamfaktor beim Kondom-Kauf verringern und das Ganze positiver gestalten.

Die Verhüterli gibt es dann nämlich in einer Chipstüte zu kaufen, die mit Bildern von Künstlern wie André Wagner oder Sandra Bayer geschmückt sind.

Das soll die Einhorn-Kondome als Lifestyle Produkt etablieren und weg führen vom Medizinprodukt, das als Mittel zum Zweck dient.

So oder so ähnlich sieht es dann in der Produktion aus. Bild: Einhorn

Nicht nur faire und nachaltige Kondome will Einhorn herstellen, sie sollen auch genauso sicher wie die bereits auf dem Markt befindlichen und sogar etwas günstiger sein als andere Markenprodukte.

Produziert werden sie dann in Malaysia von Richter Rubber nach deutschen Standards und mit moderner Technologie – und werden wie üblich einzeln geprüft. Richter Rubber stellt jährlich über eine halbe Milliarde Kondome her und hat Jahrzehntelange Erfahrung in der Kondomherstellung.

Steht für das Gute: Das Einhorn. Bild: Einhorn

Weitere Informationen zu Einhorn Condoms und zum Crowdfunding gibt es auf der Homepage www.einhorn.my und der Crowdfunding-Plattform unter startnext.com/einhorn.

Finanzierungszeitraum: 3. Februar bis 5. März 2015

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